Fassadenbegrünung: Robuste Kletterpflanzen
Kletterpflanzen eignen sich hervorragend für die Begrünung von Wänden und bieten eine attraktive Möglichkeit, Fassaden zu verschönern. Dieser Artikel stellt beliebte Kletterpflanzen vor, gibt Tipps zur Auswahl und erläutert die vielfältigen Vorteile einer Wandbegrünung.
Beliebte Kletterpflanzen für die Wand
Für die Begrünung von Wänden stehen zahlreiche Kletterpflanzen zur Auswahl, die sich durch ihre speziellen Eigenschaften auszeichnen. Hier sind einige der beliebtesten Arten:
Waldrebe (Clematis)
Diese Schlingpflanze überzeugt durch ihre Vielfalt an Sorten und Blütenfarben. Besonders die Sorte ‚Clematis montana rubens‘ eignet sich bestens für die Wandbegrünung. Sie wächst schnell und kann Höhen von bis zu acht Metern erreichen. Clematis benötigen ein stabiles Rankgerüst und gedeihen am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit humosem, durchlässigem Boden.
Kletterrosen
Kletterrosen sind im Garten besonders dekorativ und in vielen Sorten und Farben erhältlich. Sie benötigen ein Rankgerüst und bevorzugen einen sonnigen Standort mit nährstoffreichem, tiefgründigem Boden. Sie blühen vom Frühling bis zum Herbst und sind wahre Blickfänge.
Wilder Wein (Parthenocissus quinquefolia)
Wilder Wein, auch bekannt als Mauerwein, ist eine schnell wachsende und pflegeleichte Kletterpflanze. Da er Haftwurzeln ausbildet, benötigt er kein Rankgerüst. Er bevorzugt sonnige Standorte und einen nährstoffreichen, durchlässigen Boden. Im Herbst beeindruckt Wilder Wein mit einer intensiven, rot-orangen Färbung.
Efeu (Hedera helix)
Efeu ist immergrün und sorgt das ganze Jahr über für eine grüne Fassade. Die Pflanze haftet sich mit Haftwurzeln an der Wand fest und benötigt somit kein Rankgerüst. Efeu ist pflegeleicht, winterhart und kann beeindruckende Höhen von bis zu 20 Metern erreichen. Er gedeiht an schattigen sowie sonnigen Standorten und ist daher sehr vielseitig. Efeu ist ausbreitungsfreudig und kann Fassaden schädigen.
Tipp
Entgegen der Mythen ist Efeu keine schädliche Pflanze; er schädigt weder die Bäume, an denen er hochwächst, indem er ihnen Nährstoffe oder Wasser entzieht, noch setzt er schädliche Substanzen frei. Tatsächlich kann er ausgewachsenen Bäumen sogar nutzen, indem sein dichtes Blattwerk sie im Sommer vor Sonneneinstrahlung und Verdunstung und im Winter vor Frost schützt, während er selbst kein Licht wegnimmt, da er in der weniger lichtdurchlässigen Schattenkrone wächst.
Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris)
Kletterhortensien sind besonders für schattige Wände geeignet und können Höhen von bis zu sechs Metern erreichen. Sie haften mit Haftscheiben an der Fassade, brauchen jedoch oft in den ersten Jahren ein Rankgerüst zur Unterstützung. Von Juni bis Juli tragen sie attraktive, weiße Blüten, die auch Insekten anziehen und zur Biodiversität beitragen.
Weitere Pflanzen
Zur Begrünung eignen sich außerdem noch:
- Fingerblättrige Klettergurke / Schokoladenwein (Akebie)
- Blauregen (Wisteria)
- Zaunrübe (Bryonia alba)
Für die Wahl der richtigen Kletterpflanze ist es wichtig, den individuellen Standortbedingungen und Pflegeanforderungen Beachtung zu schenken. Ob schneller Wuchs, auffällige Blütezeiten oder besondere Pflegeleichtigkeit – für jede Wand und jeden Garten gibt es die passende Kletterpflanze.
Auswahl der richtigen Kletterpflanze
Die Wahl der passenden Kletterpflanze für Ihre Wandbegrünung sollte gut durchdacht sein, da verschiedene Pflanzen unterschiedliche Anforderungen und Eigenschaften haben. Berücksichtigen Sie dabei folgende Aspekte:
Standortbedingung
- Sonnige Standorte: Diese eignen sich hervorragend für Kletterpflanzen wie Kletterrosen und Wilder Wein, die viel Licht benötigen. Beide Pflanzen genießen die intensive Sonneneinstrahlung und entwickeln somit ihre volle Pracht.
- Schattige bis halbschattige Standorte: Hier sind Kletterpflanzen wie Efeu oder Kletterhortensien ideal. Efeu gedeiht sowohl im Schatten als auch im Halbschatten, während die Kletterhortensie in eher sauren Böden und feuchten Bedingungen wächst.
Klettertechniken und Rankhilfen
- Selbstklimmer: Pflanzen wie Efeu und Wilder Wein befestigen sich selbständig an der Wand mittels Haftwurzeln oder -scheiben. Dies macht sie besonders pflegeleicht, allerdings sollten sie nur auf intakten Oberflächen ohne Risse oder Spalten gepflanzt werden, um Bauschäden zu vermeiden.
- Gerüstkletterer: Pflanzen wie Clematis und Kletterrosen benötigen ein unterstützendes Rankgerüst. Diese Pflanzen hinterlassen keine Spuren auf der Fassade und benötigen etwas mehr Vorarbeit.
Blütezeit und optische Wirkung
- Frühsommerblüher: Clematis blüht bereits im Mai und Juni und bringt eine beeindruckende Farbpracht an die Wand.
- Sommerblüher: Kletterhortensien zeigen ihre Blütenpracht von Juni bis Juli und erzeugen einen charmanten, weißen Blütenteppich, der Insekten anlockt.
- Herbstfärbung: Wilder Wein begeistert mit seiner intensiven Herbstfärbung in Rot- und Orangetönen und bietet auch im Herbst eine visuelle Attraktion.
Pflegebedarf
- Pflegeleichte Optionen: Pflanzen wie Wilder Wein und Efeu sind robust und pflegeleicht. Sie benötigen nur minimale Pflege und sind ideal für Gartenbesitzer, die nicht viel Zeit investieren möchten.
- Pflegeintensive Varianten: Kletterrosen hingegen benötigen regelmäßige Pflege, einschließlich Dünger und Rückschnitt, um gesund und blühfreudig zu bleiben.
Vorteile einer Wandbegrünung mit Kletterpflanzen
Eine Wandbegrünung mit Kletterpflanzen bietet zahlreiche Vorteile, die sowohl das Wohlbefinden der Bewohner als auch die Umwelt fördern:
- Schutz der Fassade: Kletterpflanzen bilden ein Luftpolster, das Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen ausgleicht. Im Sommer schützen sie vor intensiver Sonneneinstrahlung und Schlagregen, während sie im Winter als dämmende Pufferschicht gegen Wind und Kälte fungieren. Dies kann die Lebensdauer der Fassade verlängern und den Wärmedämmwert der Außenwand verbessern.
- Verbesserung des Raumklimas: Eine begrünte Fassade trägt zur Regulierung der Temperatur bei. Sie kann die umgebende Lufttemperatur senken und sorgt für eine angenehme Kühlung im Sommer. Im Winter helfen immergrüne Pflanzenarten dabei, Wärmeverluste zu vermindern, was die Heizkosten senken kann.
- Regulierung der Luftfeuchtigkeit: Kletterpflanzen erhöhen die Luftfeuchtigkeit durch Verdunstung und sorgen für ein angenehmeres Raumklima, insbesondere in städtischen Gebieten.
- Verbesserung der Luftqualität: Die Pflanzen filtern Schadstoffe aus der Luft und binden Staubpartikel. Zudem reichern sie die Luft mit Sauerstoff an und senken den Kohlendioxidgehalt.
- Steigerung der Biodiversität: Kletterpflanzen bieten Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Insekten, Vögel und kleinere Säugetiere. Dadurch wird ein wertvolles Biotop geschaffen.
- Ästhetische Aufwertung: Eine grüne Fassade verschönert das Erscheinungsbild eines Gebäudes erheblich und schafft eine natürliche und beruhigende Atmosphäre, die das Wohlbefinden der Bewohner steigert und den Immobilienwert erhöhen kann.
- Natürlicher Sicht- und Lärmschutz: Eine begrünte Wand kann als effektiver Sicht- und Lärmschutz dienen. Das dichte Laubwerk der Pflanzen mindert Geräusche und verbessert die Privatsphäre.
Durch die Kombination dieser vielfältigen Vorteile wird deutlich, dass die Begrünung von Wänden mit Kletterpflanzen nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch ökonomisch vorteilhaft ist.