Gartengestaltung

Hauswand begrünen ohne Risiko: Was muss beachtet werden?

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Die Fassadenbegrünung blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits antike Tempel wurden mit Weinreben geschmückt und mittelalterliche Klostermauern bekamen durch einen Efeubewuchs mehr Farbe. Bauernhäuschen erstrahlen in besonderem Charme, wenn sie von Stauden überwuchert werden.

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Selbstklimmende Pflanzen können an der Fassade Schäden anrichten
AUF EINEN BLICK
Wie kann man die Hauswand sinnvoll begrünen?
Hauswände können mit Starkschlingern, Selbstklimmern oder Lichtfliehern begrünt werden. Eine Fassadenbegrünung schützt das Gebäude vor Witterung, reduziert Lärm, reguliert die Gebäudetemperatur und fördert die Artenvielfalt. Schäden können durch richtige Pflanzenauswahl und ordnungsgemäße Installation vermieden werden.

Schäden vorbeugen

Ein Albtraum eines jeden Hausbesitzers sind Schäden, welche durch den Pflanzenbewuchs an Fassaden entstehen können. Die Sorgen sind bei einer guten Vorbereitung und der richtigen Pflanzenauswahl unbegründet, denn negative Auswirkungen treten durch fehlerhafte Umsetzungen und an bereits vorgeschädigten Untergründen auf.

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Starkschlinger

Einige Pflanzen zeichnen sich durch ein starkes Dickenwachstum aus. Zu dieser Gruppe gehören Baumwürger, Knöterich und Blauregen. Sie umschlingen und hinterwachsen Bauteile und können diese regelrecht zerquetschen und absprengen. Um solche Schäden zu verhindern, sollten Sie auf einen ausreichenden Abstand zwischen Rankhilfe und Fassade achten. In den meisten Fällen reicht eine Distanz von 50 bis 100 Zentimeter. Ganz sicher gehen Sie mit einem zwei Meter breiten Zwischenraum.

Selbstklimmer

Einige Pflanzen entwickeln spezielle Haftorgane, mit denen sie sich am Untergrund festsaugen. Efeu ist der klassische Vertreter dieser Gruppe. Die Pflanze hinterlässt unschöne Rückstände, wenn die Begrünung wieder entfernt wird. Bei Dispersionsfarben und beschädigten Oberflächen besteht ein zusätzliches Risiko, denn die Kletterpflanzen können Putz und Farbe ablösen. Empfehlenswert ist Kalkzementputz (17,00€ bei Amazon*) der DIN-Norm 18550, denn dieser hält dem Bewuchs stand.

Lichtflieher

Diese Kategorie nimmt eine Sonderstellung ein, denn sowohl Starkschlinger als auch Selbstklimmer können sich als negativ phototrop erweisen. Ihre Triebspitzen wachsen in dunkle Ritzen und Spalten, wo sie das Bauwerk massiv schädigen. Rollladenkästen und Lüftungsöffnungen aber auch Fassadenrisse sind durch solche Pflanzen gefährdet. Kontrollieren Sie vor der Pflanzenauswahl, ob an der Hauswand entsprechende Gefahren gegeben sein könnten.

Vorteile der Fassadenbegrünung

Pflanzen lassen nicht nur eine eintönige Wand hinter einer dichten Blätterpracht verschwinden. Sie sorgen auch für Farbe und erhöhen die Artenvielfalt im Garten. Doch sie erweisen sich auch für das Bauwerk selbst als positiv:

  • dichtes Blätterkleid wirkt als Wettermantel
  • Wurzeln entziehen dem Boden Wasser und halten Mauerfuß trocken
  • Laub fängt Straßengeräusche ab
  • Bewuchs verhindert, dass sich Hauswände im Sommer übermäßig erhitzen
  • undurchdringliche Verzweigungen schützen Fassaden im Winter vor dem Auskühlen

Bilder: MaryShutterstock / Shutterstock