Wilden Wein rückstandsfrei entfernen: Expertenstrategien
Ein mit Wildem Wein bewachsenes Haus ist eine Augenweide, zudem summt und brummt es darin – die Kletterpflanze bietet zahlreichen Tieren eine willkommene Heimstatt. Doch bevor Sie sich für eine Begrünung mit der auch als Jungfernrebe bekannten Pflanze entscheiden, seien Sie sich bewusst, dass diese sich sehr schwer und oft nur unter Einsatz chemischer Mittel beseitigen lässt.
Entfernung der Ranken
Die Entfernung der Ranken ist vergleichsweise einfach. Hierfür durchtrennen Sie einfach – am besten zu Beginn der Vegetationsperiode – die Haupttriebe knapp über dem Boden und warten, bis die einzelnen Ranken abgestorben sind. Dies kann einige Tage bis Wochen in Anspruch nehmen. Anschließend lässt sich die Pflanze vom Untergrund ziehen bzw. reißen, wobei jedoch recht viele und hartnäckige Reste verbleiben.
Wurzel entfernen
Zugleich sollten Sie sich daran machen, die Wurzel möglichst rückstandslos zu entfernen – je weniger Wurzelreste zurückbleiben, desto besser! Leider ist der Wilde Wein in der Lage, selbst aus kleinsten Wurzelresten neu auszutreiben und diese können sich auch unter oder im Fundament bzw. in winzigen Rissen und Ritzen verstecken. Graben Sie die einzelnen Wurzelteile so großzügig wie möglich aus. Chemische Mittel sind aufgrund ihrer negativen Wirkung für Mensch und Natur leider keine Lösung.
Reste des Wilden Weins entfernen
Nun wird es wirklich knifflig, denn die Haftfüßchen sowie die daran anhaftenden Zweiglein sitzen extrem fest und sind nur unter großen Mühen – und oft auch nicht sonderlich erfolgreich – abzulösen. Hierfür stehen Ihnen verschiedene Methoden zur Verfügung, die je nach Untergrund gewählt werden.
Abbrennen mit dem Gasbrenner
Eine sehr effektive Methode ist etwa das Abbrennen mit einem Gasbrenner, wobei dies aus verständlichen Gründen nur auf Mauerwerk ohne jegliche äußere Isolierung möglich ist. Auch hölzerne Untergründe eignen sich nicht dafür. Nach dem Abbrennen bürsten Sie Asche und trockene Pflanzenreste mit einer Stahl- oder Drahtbürste (3,00€ bei Amazon*) weg, anschließend ist ein neuer Anstrich fällig.
Hochdruckreiniger
Des Weiteren können Pflanzenreste mit einem Heißwasser-Hochdruckreiniger entfernt werden. Bei dieser Methode empfiehlt es sich jedoch, die Reste zuvor mit Essigsäure und einer Bürste einzuweichen und zu bearbeiten.
Abbürsten und Abschleifen
Insbesondere von Untergründen mit Rauputz lassen sich Pflanzenreste mit Bohrmaschine bzw. Winkelschleifer mit Drahtbürstenaufsatz, Lamellenscheibe bzw. Diamantfräseinsatz entfernen.
Putz abklopfen und neu verputzen
Sollte alles nichts mehr helfen, können Sie nur noch den gesamten Putz abklopfen und die Fassade neu verputzen.
Tipp
Sie können die Pflanzenreste auch mit verdünnter Salzsäure bzw. Essigsäure einstreichen und schließlich mit einer der genannten Methoden entfernen. In der Regel sollte das Einstreichen mehrmals erfolgen.