Wilder Wein

Wilder Wein schneiden: Wann und wie es richtig gemacht wird

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Der Wilde Wein ist eine beliebte Kletterpflanze, die mit ihrem dichten Blattwerk und den leuchtenden Herbstfarben jeden Garten bereichert. Doch ohne regelmäßigen Rückschnitt kann der Wilde Wein schnell außer Kontrolle geraten. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zum Schneiden von wildem Wein, von der Vorbereitung bis zur Pflege nach dem Schnitt.

Wilder Wein Rückschnitt
Wilder Wein wächst sehr schnell und sollte daher vor allem um Fenster herum regelmäßig entfernt werden

Vorbereitung des Schnitts

Bevor Sie mit dem Rückschnitt des Wilden Weins beginnen, sollten Sie einige Vorbereitungen treffen. Diese fördern das Wachstum der Pflanze und schützen gleichzeitig Ihre Bausubstanz.

  • Fassade begutachten: Untersuchen Sie die zu begrünende Fläche auf eventuelle Schäden. Bereits vorhandene Risse im Mauerwerk sollten Sie vor der Begrünung mit Wildem Wein schließen, um zu vermeiden, dass die Wurzeln in die Bausubstanz eindringen und diese weiter beschädigen.
  • Rankhilfen anbringen: Unterstützen Sie den Wilden Wein beim Klettern, indem Sie Rankhilfen wie Drahtseile, Gitter oder Ösen anbringen. Diese verhindern zudem, dass die Pflanze unkontrolliert wächst oder die Laubmatte herabfällt.

Schnittstärke

Der Wilde Wein verträgt einen Rückschnitt sehr gut und regeneriert sich schnell. Dennoch sollten Sie beim Schneiden behutsam vorgehen, um die Pflanze in ihrer Vitalität und ihrem dekorativen Erscheinungsbild zu erhalten. Ein durchdachter Schnitt hilft Ihnen, das Wachstum des Wilden Weins zu kontrollieren und die Pflanze gesund zu halten. Beachten Sie dabei die folgenden Punkte:

  • Intensität des Rückschnitts: Sie können die Triebe des Wilden Weins je nach Bedarf stark einkürzen, um unerwünschte Ausbreitungen zu verhindern oder die Pflanze zu verjüngen.
  • Zeitpunkt: Umfangreiche Rückschnitte sollten Sie am besten im Spätsommer durchführen, da der Wilde Wein zu dieser Zeit am wenigsten wächst.
  • Erhalt der Haupttriebe: Entfernen Sie vor allem dünne und übermäßig wachsende Triebe. Die dickeren, verholzten Äste bilden das Grundgerüst der Pflanze und sollten daher mit Bedacht geschnitten werden.
  • Regeneration und Neuaustrieb: Nach einem kräftigen Rückschnitt treibt der Wilde Wein im Folgejahr umso üppiger aus. Nutzen Sie den Schnitt, um der Pflanze neue Wachstumsimpulse zu geben.

Radikalschnitt

In bestimmten Situationen kann ein Radikalschnitt notwendig sein, um die Vitalität des Wilden Weins zurückzugewinnen, sein Wachstum neu auszurichten oder eine unkontrollierte Ausbreitung zu begrenzen. Gehen Sie bei dieser einschneidenden Maßnahme jedoch behutsam vor, da sie die gesamte Struktur der Pflanze stark beeinflusst. Beachten Sie zudem, dass Sie mit einem Radikalschnitt auch Lebensräume von Kleintieren und Vögeln zerstören können.

  • Haupttriebe identifizieren: Finden Sie zunächst die Haupttriebe des Wilden Weins. Sie bilden die Basis für das Wachstum und sind in der Regel am dicksten.
  • Haupttriebe entfernen: Schneiden Sie die Haupttriebe in Bodennähe ab. Falls Sie die Pflanze nicht vollständig entfernen möchten, sollten Sie hier besonders vorsichtig vorgehen.
  • Neuaustrieb beobachten: Nach dem Radikalschnitt benötigt der Wilde Wein etwas Zeit, um neue Triebe zu bilden. Beobachten Sie die Pflanze in der nächsten Wachstumsperiode und steuern Sie das neue Wachstum.
  • Pflege nach dem Schnitt: Unterstützen Sie die Erholung des Wilden Weins, indem Sie ihn ausreichend gießen und bei Bedarf düngen.

Entfernen der Haftplättchen

Wenn Sie den Wilden Wein entfernen möchten, müssen Sie anschließend auch die Haftplättchen von der Fassade beseitigen. Die Wahl der Methode hängt von der Beschaffenheit der Hauswand und Ihren persönlichen Vorlieben ab:

  1. Hochdruckreiniger: Diese Methode ist umweltschonend und entfernt die meisten Haftplättchen effektiv. Hartnäckige Reste müssen Sie möglicherweise nacharbeiten.
  2. Abschleifen: Mit einer Bohrmaschine mit Drahtbürstenaufsatz oder einem Winkelschleifer lassen sich die Haftplättchen abschleifen. Diese Methode eignet sich besonders für kleinere Flächen. Beachten Sie, dass sie arbeitsintensiv sein kann und Sie sich vor dem aufgewirbelten Staub schützen sollten.
  3. Einweichen und Bürsten: Bei hartnäckigen Haftplättchen können Sie Essig- oder Salzsäure verwenden und die Rückstände anschließend mit einer Stahlbürste oder einer Bohrmaschine mit Drahtbürstenaufsatz entfernen.
  4. Abflammen mit einem Gasbrenner: Diese Methode eignet sich für nicht brennbare Oberflächen und ermöglicht eine effektive Entfernung der Haftplättchen. Sie erfordert jedoch Vorsicht und eine kontrollierte Handhabung.
  5. Putz abklopfen: Falls alle anderen Methoden nicht funktionieren oder nicht anwendbar sind, müssen Sie möglicherweise den gesamten Putz abklopfen und die Fassade neu verputzen.

Nachdem Sie die Haftplättchen entfernt haben, sollten Sie die Fassade auf Schäden untersuchen und diese gegebenenfalls ausbessern. Ein Neuanstrich kann erforderlich sein, um eventuelle Rückstände oder Beschädigungen zu kaschieren.

Schnitt im Sommer

Ein gezielter Sommerschnitt fördert das gesunde Wachstum des Wilden Weins und erhält gleichzeitig seine dekorative Pracht. Er dient nicht nur der ästhetischen Formgebung, sondern trägt auch zur Pflanzengesundheit bei. Im Sommer sollten Sie vor allem überflüssiges Laub und störende Triebe entfernen, um die Pflanze luftig und gesund zu halten.

  1. Entfernen störender Triebe: Schneiden Sie zu lang gewachsene oder störend platzierte Triebe, die keine Früchte tragen, zurück, um die Struktur und Form der Pflanze zu erhalten.
  2. Freihalten von Fenstern und Türrahmen: Vermeiden Sie Schäden und Einschränkungen, indem Sie Fenster und Türrahmen von überwachsenden Trieben befreien.
  3. Reduzierung des Blattwerks zur Förderung der Fruchtreife: Entfernen Sie gezielt Blätter, insbesondere rund um Fruchtansätze. Das unterstützt die gleichmäßige Reifung der Früchte und beugt Pilzbefall vor.

Schnitt nach der Pflanzung

Ein Rückschnitt direkt nach dem Einpflanzen ist entscheidend für eine kräftige Verzweigung des Wilden Weins von der Basis an.

  1. Sofortiger Rückschnitt: Kürzen Sie die Triebe des frisch gepflanzten Wilden Weins kräftig ein, um die Ausbildung neuer Verzweigungen direkt am Boden zu fördern und ein dichtes Wachstum zu unterstützen.
  2. Erhalt des Haupttriebs: Falls vorhanden, sollten Sie den Haupttrieb erhalten, um der Pflanze eine klare Wachstumsrichtung zu geben.
  3. Entfernung aller Seitentriebe: Im ersten Jahr nach der Pflanzung empfiehlt es sich, die meisten Seitentriebe zu entfernen oder stark zu kürzen, um die Energie der Pflanze auf die Stärkung des Haupttriebs zu konzentrieren.
  4. Zuschneiden junger Triebe: Halbieren Sie die Länge junger Triebe, um eine buschige Wuchsform zu begünstigen.

Schnitt bei Kübelhaltung

Die Kultivierung des Wilden Weins in Kübeln stellt eine besondere Herausforderung dar, insbesondere was den Schnitt angeht. Beachten Sie die folgenden Aspekte für einen erfolgreichen Rückschnitt in der Kübelhaltung:

  1. Auswahl des Kübels: Wählen Sie ein großzügig dimensioniertes Pflanzgefäß, um den Wilden Wein langfristig gesund zu halten. Ein großer Kübel unterstützt nicht nur das Wurzelwachstum, sondern erleichtert auch die Pflege und den Schnitt der Pflanze.
  2. Installation einer Rankhilfe: Bringen Sie ein Rankgerüst im Kübel an, um dem Wilden Wein die nötige Unterstützung beim Wachstum zu bieten und ein geordnetes Wachstum zu fördern.
  3. Wasserbedarf beachten: Gießen Sie den Wilden Wein regelmäßig, um Stresssituationen zu vermeiden, die das Schnittergebnis beeinträchtigen könnten.
  4. Rückschnitt im Spätsommer: Kürzen Sie im Spätsommer alle zu üppig wachsenden Äste. Junge Triebe können Sie stärker zurückschneiden, um die Pflanze zu weiterem dichten Wuchs anzuregen.
  5. Vermeiden von Überwucherungen: Achten Sie darauf, dass der Wilde Wein keine benachbarten Strukturen überwuchert. Schneiden Sie Triebe, die in Richtung Abflüsse, Dachrinnen oder ähnliches wachsen, im Spätsommer zurück.
  6. Kontrolle der Wurzeln: Sobald der Wurzelballen den Kübel komplett ausfüllt, sollten Sie die Pflanze in ein größeres Gefäß umtopfen oder einen Wurzelschnitt durchführen.
Bilder: Nicola Gordon / iStockphoto