Farn

Essbare Farne: Genuss mit Vorsicht

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Essbare Farne bieten eine einzigartige kulinarische Erfahrung, doch Vorsicht ist geboten, da viele Arten giftige Substanzen enthalten. Dieser Artikel stellt essbare Farnarten vor und erläutert potenzielle Gesundheitsrisiken beim unsachgemäßen Umgang mit Farnen.

Farn essen
Der Straußenfarn ist essbar

Essbare Farnarten

Unter den zahlreichen Farnarten finden sich einige wenige, die nicht nur essbar sind, sondern in bestimmten Kulturen als Delikatesse gelten. Zu diesen zählen der Straußenfarn und der Zimtfarn.

Straußenfarn

Straußenfarn

Die jungen Triebe des Straußenfarns sind essbar

Der Straußenfarn (Matteuccia struthiopteris) ist in den feuchten Regionen der Nordhalbkugel weit verbreitet und gedeiht bevorzugt in Auwäldern und an Flussufern. Seine eindrucksvollen, trichterförmig angeordneten Wedel machen ihn zu einer auffälligen Erscheinung. Essbar sind die jungen, noch eingerollten Triebe, die als „Fiddleheads“ bezeichnet werden. Nach dem Kochen bieten sie ein kulinarisches Erlebnis, das an eine Mischung aus Spinat und Spargel erinnert. In der traditionellen Küche Japans, wo sie als „Kogomi“ bekannt sind, sind sie besonders geschätzt. Wichtig ist, die Fiddleheads vor dem Verzehr sorgfältig zu kochen, um schwer verdauliche Inhaltsstoffe abzubauen.

Hinweis: Während der Straußenfarn für Menschen eine Delikatesse sein kann, ist er für Nutztiere wie Schafe, Ziegen und Kühe giftig.

Zimtfarn

Zimtfarn

Indigene Völker nutzten den Zimtfarn als Nahrungsquelle und für Medizin

Ein weiterer essbarer Farn ist der Zimtfarn (Osmunda cinnamomea), der seinen Namen den zimtfarbenen Sporenständen verdankt, die sich im Sommer zeigen. Ähnlich wie beim Straußenfarn können die jungen Triebe des Zimtfarns zubereitet werden. Indigene Völker Nordamerikas nutzten den Zimtfarn historisch betrachtet nicht nur als Nahrungsquelle, sondern auch für medizinische Zwecke. Der Geschmack der jungen Triebe wird oft mit dem von grünen Bohnen verglichen.

Der Verzehr von Farnen ist nicht ohne Risiken, da viele heimische Arten giftige Substanzen enthalten. Es ist daher essenziell, essbare Farnarten sicher zu identifizieren und entsprechend vorzubereiten, um mögliche gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Gesundheitsrisiken

Beim Umgang mit und Verzehr von Farnen, insbesondere dem Adlerfarn, sollten Sie bestimmte Gesundheitsrisiken unbedingt beachten.

  • Krebsrisiko: Der Adlerfarn enthält das hochgiftige Enzym Thiaminase sowie Ptaquilosid, ein instabiles Glykosid, die beide im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Insbesondere wird ein erhöhtes Risiko für Magen- und Darmkrebs mit dem Verzehr von Adlerfarn in Verbindung gebracht.
  • Vitamin-B1-Mangel: Durch das Enzym Thiaminase im Adlerfarn wird Vitamin B1 (Thiamin) zerstört. Ein Mangel an diesem essentiellen Vitamin kann gravierende neurologische Störungen verursachen.
  • Vergiftungserscheinungen: Die Aufnahme von Adlerfarn, sei es durch das Einatmen von Sporen oder den Verzehr nicht ausreichend verarbeiteter Pflanzenteile, kann zu akuten Vergiftungserscheinungen führen. Dazu zählen unter anderem Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, motorische Störungen, Ohnmacht, Herzschwäche, Sehstörungen, Störungen im Bewegungsablauf und Atmungsprobleme.
Bilder: AYImages / iStockphoto