Adlerfarn erkennen: Tipps zur sicheren Bestimmung
Der Adlerfarn ist eine imposante Erscheinung und durch seine Größe sowie die charakteristischen Wedel leicht zu identifizieren. Dieser Artikel beschreibt die wichtigsten Merkmale des Adlerfarns, von seiner Wuchsform und Blattstruktur bis hin zu seinem Lebensraum und seinen Besonderheiten.
- Charakteristische Merkmale des Adlerfarns
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- Unterscheidungsmerkmale zu anderen Farnarten
- Farbe und Form der Blätter
- Sporenbehälter und -reife
- Lebensraum und Verbreitung
- Besonderheiten des Rhizoms
- Bedeutung des Querschnitts des Stängels
- Vergleich der Blätter mit Adlerkrallen
Charakteristische Merkmale des Adlerfarns
Der Adlerfarn (Pteridium aquilinum) ist durch seine auffällige Größe und die markanten, gefiederten Blattwedel leicht zu identifizieren. Unter günstigen Bedingungen können die Wedel des Adlerfarns eine Höhe von bis zu vier Metern erreichen, typischerweise werden jedoch Höhen von 50 Zentimetern bis zwei Metern erzielt.
Die Blattwedel des Adlerfarns sind langgestielt und mehrfach gefiedert, üblicherweise zwei- bis vierfach, was ihn von vielen anderen heimischen Farnarten unterscheidet. Diese hellgrünen, robusten Blätter haben eine bogenförmige Neigung und eingerollte Ränder, welche die Sori, die Sporenbehälter, an der Unterseite der Blätter verbergen.
Ein weiteres Merkmal des Adlerfarns ist das weitverzweigte Rhizom, ein unterirdisches Sprossachsensystem, das nicht nur zur Verankerung beiträgt, sondern auch eine langlebige Lebensweise unterstützt. Rhizome können mehrere hundert Jahre überdauern und beachtliche Längen erreichen.
Besonders auffällig sind die mehrfach gefiederten Segmentblätter, die an Adlerkrallen erinnern, und der schützende umgerollte Blattrand. Die Sporenbehälter reifen im Oktober und werden durch den Wind verteilt, was zur Verbreitung neuer Pflanzen führt.
Wichtige Merkmale im Überblick

Langgestielte, mehrfach gefiederte Wedel sind charakteristisch für den majestätischen Adlerfarn
- Wuchsform: Langgestielte, mehrfach gefiederte Wedel
- Höhe: Normalerweise zwischen 50 cm und 2 Meter, unter optimalen Bedingungen bis zu 4 Meter
- Blattfarbe: Hellgrün
- Blattstruktur: Derbe, bogenförmig geneigte Blattfläche, leicht eingerollte Blattränder
- Rhizom: Unterirdisches, verzweigtes Sprossachsensystem, kann sehr alt werden
Unterscheidungsmerkmale zu anderen Farnarten
Der Adlerfarn unterscheidet sich deutlich von anderen in Mitteleuropa vorkommenden Farnarten durch seine mehrfach gefiederten Wedel, die bis zu vierfache Fiederung aufweisen können. Diese Struktur, kombiniert mit einer Höhe von bis zu vier Metern unter optimalen Bedingungen, ist bei anderen heimischen Farnen selten anzutreffen.
Ein weiteres spezifisches Merkmal sind die eingerollten Blattränder, die die Sori an der Blattunterseite einschließen. Diese Kombination ist bei anderen Farnarten weit weniger ausgeprägt oder fehlt gänzlich.
Durch diese differenzierten Merkmale können Sie den Adlerfarn leicht von anderen heimischen Farnarten unterscheiden und richtig identifizieren.
Farbe und Form der Blätter
Die Wedel des Adlerfarns sind durch ihre leuchtend grüne Farbe und die bis zu vierfach gefiederte Struktur unverkennbar. Diese Fiederung verleiht den Blättern eine federartige Erscheinung. Die Blattstiele, die meist leicht gelblich sind, tragen die lancettlichen, kammförmigen und leicht behaarten Fiederblättchen.
Die Blattränder sind gezähnt und leicht eingerollt, und die gesamte Blattfläche ist bogenförmig geneigt und präsentiert sich oftmals leicht überhängend. Diese charakteristische Struktur trägt zur dynamischen Optik des Adlerfarns bei.
Ein markantes Detail ist die Behaarung der Blattoberfläche und die extrafloralen Nektarien an den Unterseiten, die zuckerhaltige Flüssigkeit absondern.

Die Vermehrung erfolgt hauptsächlich über das weitreichende Rhizomsystem des Adlerfarns
Sporenbehälter und -reife
Der Adlerfarn vermehrt sich sowohl vegetativ über seine Rhizome als auch sexuell mithilfe von Sporen. Die Sporenreife findet von Juli bis Oktober statt. Diese Sporen werden in Sporangien produziert, die sich linienförmig unter den eingerollten Blatträndern befinden.
Für die Reifung der Sporen sind sonnige und milde Klimabedingungen erforderlich. Nach ihrer Reifung werden die Sporen durch den Wind verbreitet und besiedeln neue Standorte. Trotz der zahlreichen Sporen erfolgt die Verbreitung des Adlerfarns hauptsächlich über das weitreichende Rhizomsystem.
Das Prothallium, ein grüner Vorkeim, entwickelt sich aus einer einzelnen Spore und enthält die Geschlechtsorgane, auf denen nach ausreichender Feuchtigkeit eine neue Farnpflanze entsteht.

Der Adlerfarn besiedelt saure Böden und leicht gestörte Standorte in Mitteleuropa
Lebensraum und Verbreitung
Der Adlerfarn ist weltweit verbreitet, mit Ausnahme der polaren Gebiete und Wüsten. In Mitteleuropa ist er häufig an Waldrändern sowie in lichten Wäldern zu finden. Zudem besiedelt der Adlerfarn Gebüsche, Torfmoore und gelegentlich Wiesen und Weiden.
Bevorzugt besetzt er Standorte mit sauren Böden, passt sich jedoch auch an verschiedene andere Bodenverhältnisse an, solange sie nicht kalkreich sind. Besonders wohl fühlt sich der Adlerfarn an leicht gestörten Standorten wie Heckenrändern und unter Baumgruppen.
In verschiedenen Höhenlagen, bis zu 2100 Metern in den Alpen, sowie in regenreichen Gebieten wie Schottland, bildet der Adlerfarn dichte Bestände. Diese Fähigkeit zur Anpassung macht ihn zur potenziell invasiven Art, da er schnell große Flächen kolonisiert und in der Forst- und Landwirtschaft das Wachstum junger Bäume behindern kann, was zur Bekämpfung des Adlerfarns erforderlich macht.
Besonderheiten des Rhizoms
Das Rhizom des Adlerfarns ist ein umfangreiches unterirdisches Sprossachsensystem, das der Pflanze Stabilität und Langlebigkeit verleiht. Es kann eine Länge von bis zu 60 Metern erreichen und ist stark verzweigt. Diese Rhizome können Schätzungen zufolge bis zu 1500 Jahre alt werden.
Die vegetative Vermehrung erfolgt hauptsächlich über diese unterirdischen Kriechsprossen. Wenn ein Zwischenstück der Rhizome abstirbt, wachsen die Jungpflanzen unabhängig weiter. Auch dient das Rhizom als Speicherorgan für Nährstoffe, die der Farn benötigt, um im Frühjahr schnell wieder auszutreiben.
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Bedeutung des Querschnitts des Stängels
Der Querschnitt des Stängels des Adlerfarns zeigt das bikolleterale Leitbündel, charakterisiert durch Phloem, das das innenliegende Xylem umschließt. Diese Anordnung erinnert an die Silhouette eines Adlers und trägt somit zum Namen bei.
Die Leitgewebe gewährleisten nicht nur Stabilität, sondern auch einen effizienten Transport von Nährstoffen. Diese Struktur unterstützt die großen und weit ausladenden Wedel des Adlerfarns und stellt die Standfestigkeit sicher, selbst in Gebieten, die starken Winden ausgesetzt sind.
Erkennungsmerkmale auf einen Blick
- Leitbündel: Bikolleterales Leitbündel
- Stabilität: Erhöhte Standfestigkeit durch spezielle Anordnung der Leitgewebe
- Transporteffizienz: Effektiver Transport von Wasser und Nährstoffen
Vergleich der Blätter mit Adlerkrallen
Die Bezeichnung „Adlerfarn“ stammt von der Ähnlichkeit der Blätter zu den Krallen eines Adlers. Diese Ähnlichkeit ergibt sich durch die mehrfach gefiederte Struktur der Blätter. Die lang gestielten Blattwedel sind bis zu vierfach gefiedert und hellgrün, was ihnen eine fein gegliederte und zackige Erscheinung verleiht.
Die Blattsegmente sind gegenständig angeordnet, haben gezähnte Ränder und sind leicht eingerollt. Die Wedel sind überhängend und bogenförmig geneigt, was die dynamische Erscheinung der Pflanze betont.
Der Querschnitt des Stängels zeigt ebenfalls eine an die Silhouette eines Adlers erinnernde Struktur.
Charakteristische Merkmale
- Blattfarbe: Leuchtend grün
- Fiederung: Zwei- bis vierfach gefiedert
- Blattränder: Gezähnt und leicht eingerollt
- Wuchsform: Lang gestielt, bogenförmig geneigte Wedel
Mit diesen Merkmalen können Sie den Adlerfarn eindeutig identifizieren.