Kann man Adlerfarn ohne Bedenken essen? Wahrheit aufgedeckt
Adlerfarn ist zwar eine dekorative Pflanze, aber alle ihre Teile enthalten Giftstoffe und bergen somit ein gesundheitliches Risiko für Mensch und Tier. Dieser Artikel informiert umfassend über die Toxizität des Adlerfarns und die damit verbundenen Gefahren.

Die jungen Blätter und Sporen des Adlerfarns haben besonders hohe Giftstoffkonzentrationen
Giftigkeit von Adlerfarn
Adlerfarn gehört zu den giftigsten Farnarten und enthält diverse toxische Substanzen in allen Pflanzenteilen. Junge Blätter und Sporen weisen besonders hohe Giftstoffkonzentrationen auf. Zu den primären Giftstoffen zählen Thiaminase, welche Vitamin B1 abbaut, sowie Blausäureglykoside und Ptaquilosid, das als krebserregend bekannt ist.
Hauptrisiken

Giftstoffe des Adlerfarns bleiben auch nach dem Trocknen gefährlich für die Gesundheit
- Giftwirkung auch nach Trocknung: Auch getrocknet behält der Adlerfarn seine toxische Wirkung.
- Kontaktgefahr: Schon Hautkontakt oder das Einatmen der Sporen kann Vergiftungen auslösen.
- Symptome beim Menschen: Vergiftungen können sich in Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen äußern, und es besteht ein erhöhtes Krebsrisiko bei langfristigem Verzehr.
Schutzmaßnahmen

Handschuhe bieten wirksamen Schutz vor direktem Hautkontakt und Vergiftungen
- Meidung: Vermeiden Sie den direkten Kontakt und den Konsum jeglicher Pflanzenteile.
- Sicherheitsvorkehrungen: Tragen Sie bei der Gartenarbeit oder Pflege von Adlerfarn Handschuhe (7,00€ bei Amazon*), um Hautkontakt zu vermeiden.
Diese Vorsichtsmaßnahmen minimieren das Risiko einer Vergiftung erheblich.

Vergiftungen durch den Verzehr von Adlerfarn führen zu schweren gesundheitlichen Schäden
Auswirkungen des Verzehrs von Adlerfarn
Der Verzehr von Adlerfarn führt zu erheblichen gesundheitlichen Problemen bei Mensch und Tier. Bei Tieren wie Pferden, Ziegen und Schweinen verursacht das Enzym Thiaminase, das im Adlerfarn enthalten ist, einen Vitamin-B1-Mangel, was zu schweren neurologischen Störungen führen kann. Insbesondere bei Pferden resultieren Vergiftungen oft in Blutarmut und Blutungen aufgrund der Schädigung des roten Knochenmarks.
Rinder reagieren noch empfindlicher auf Adlerfarn. Bereits geringe Mengen können zu Blutungen in Maul und Nase sowie blutigem Urin und Stuhl führen. Langfristig fördert der Verzehr bei Rindern die Entstehung von Blasen- und Darmkrebs. Auch die Milch dieser Tiere enthält Giftstoffe und ist für den menschlichen Verzehr bedenklich.
Bei kleinen Wirbeltieren wie Hasen und Kaninchen kann der Adlerfarn ebenfalls schwere Schäden verursachen, einschließlich Erblindung und Krebs. Die Tiere sind durch Kreislaufschocks akut lebensbedroht.

Vergiftungserscheinungen beim Menschen umfassen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
Gesundheitliche Auswirkungen beim Menschen
Für den Menschen birgt der Adlerfarn ähnliche Risiken. Die Pflanze enthält Blausäureglykoside, Thiaminase und Ptaquilosid, die selbst durch Kochen oder Trocknen nicht abgebaut werden. Vergiftungserscheinungen umfassen:
- Übelkeit und Erbrechen
- Durchfall
- Bauchschmerzen
- Ohnmacht
- Herzschwäche
- Sehstörungen
Der langfristige Verzehr wird mit einem erhöhten Risiko für Magen- und Darmkrebs in Verbindung gebracht. Auch das Einatmen der Sporen oder Hautkontakt kann gesundheitliche Probleme verursachen. Es wird dringend geraten, den direkten Kontakt zu vermeiden und keinen Teil der Pflanze zu konsumieren.
Traditioneller Verzehr von Adlerfarn
Trotz seiner Giftigkeit wird Adlerfarn in einigen Regionen, besonders in Teilen Asiens und Neuseelands, als Nahrungsmittel genutzt. Junge, eingerollte Farnwedel werden gesammelt und speziell behandelt, um die Giftstoffe zu reduzieren. In Japan etwa werden die Farnspitzen in eine heiße Natronlösung eingelegt und dann in frischem Wasser gekocht.
Auch in China und anderen Teilen Asiens steht der Adlerfarn seit etwa 3000 Jahren auf dem Speiseplan. Alle Pflanzenteile werden verwendet, wobei auf eine gründliche Zubereitung geachtet wird, um die natürlichen Giftstoffe unschädlich zu machen. Das Rhizom wird oft zerkleinert und zur Gewinnung von Stärke ausgewaschen, die dann in diversen Speisen weiterverarbeitet wird.
Während der Adlerfarn in einigen Kulturen als Delikatesse gilt, ist sein Verzehr dennoch nicht ohne Risiken. Erhöhte Krebsraten in Regionen, die ihn traditionell konsumieren, unterstreichen die potenziellen Gefahren.
Zubereitung von Adlerfarn
Die jungen, zarten und noch eingerollten Wedel des Adlerfarns werden im Frühjahr, insbesondere im April und Mai, gesammelt. Achten Sie darauf, nur die jungen Triebe zu ernten, da diese weniger giftige Substanzen enthalten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Zubereitung
1. Säubern:
- Waschen Sie die gesammelten Farnwedel gründlich, um Schmutz und Verunreinigungen zu entfernen.
- Entfernen Sie die braunen Hüllen, die die Wedel umgeben.
2. Blanchieren:
- Bringen Sie gesalzenes Wasser zum Kochen.
- Geben Sie die Farnwedel hinein und blanchieren Sie sie für etwa 2-3 Minuten, um den bitteren Geschmack zu mindern und die Toxine abzubauen.
3. Weiterverarbeitung:
- Dämpfen oder Dünsten Sie die Farnspitzen als Gemüsebeilage.
- Alternativ können Sie sie nach dem Blanchieren kurz anbraten oder frittieren, um ihnen zusätzlichen Geschmack und eine knusprige Textur zu verleihen.
- Sie können die zubereiteten Farnspitzen auch als Suppeneinlage oder in anderen Gerichten wie Salaten verwenden.
Lagerung
Falls Sie die Farnwedel nicht sofort verbrauchen möchten, können Sie diese durch Trocknen haltbar machen:
Trocknen: Hängen Sie die blanchierten Wedel in einem luftigen, schattigen Raum auf, bis sie vollständig getrocknet sind. Trockene Wedel können in verschlossenen Behältern aufbewahrt und bei Bedarf rehydriert werden.
Durch eine sorgfältige Zubereitung können Sie den Adlerfarn sicher als Teil Ihrer Mahlzeiten genießen. Beachten Sie jedoch stets die potenziellen gesundheitlichen Risiken.