Erdwespen entfernen: Ist das notwendig und wie geht’s?
Mit Erdwespen im Garten kann einem der Sommer regelrecht verdorben werden. Die gestreiften Stechinsekten sind zum einen lästig, zum anderen können sie auch eine ernste Gefahr darstellen. In bestimmten Fällen kann es durchaus nötig sein, das gesamte Nest zu entfernen.
Mit Wespen ist nicht zu spaßen
Wespen sind an sich friedliche Tiere – allerdings auch ziemlich entschlossene. Wenn es um die Versorgung oder den Frieden ihres Staates geht, kennen sie keine Scheu. Bei der Futtersuche und der Verteidigung ihres Nests verhalten sie sich deshalb auch offensiv und wehrhaft – anders als zum Beispiel Bienen. Das liegt auch daran, dass sie ihren gefürchteten Stachel im Gegensatz zu Bienen mehrmals im Leben einsetzen können.
Grundsätzlich sollte man Wespen also mit Umsicht und Ruhe begegnen. Wenn sich eine Kolonie bei Ihnen im Gartenboden angesiedelt hat, ist sorgfältig zu überlegen, ob Sie aktiv gegen die Tiere vorgehen oder sich auch ein Stück weit mit ihnen arrangieren können. Gründe für eine weitgehende Duldung gibt es einige:
- Wespen stehen unter Artenschutz
- Aktive Bekämpfung kann strafbar und sehr gefährlich sein
- Wespenstaat bleibt nur vom Frühjahr bis Herbst bestehen
- Viele Möglichkeiten, den Tieren einfach aus dem Weg zu gehen oder sie fernzuhalten
Der Aspekt des Artenschutzes ist nicht nur um der Tiere willen, sondern auch für Sie selbst wichtig zu beachten. Denn das Bundesnaturschutzgesetz sieht hohe Geldbußen für diejenigen vor, die Wespen mutwillig und ohne vernünftigen Grund stören, fangen oder töten. In gewissen Fällen kann man sich aber eine behördliche Erlaubnis für eine Bekämpfung einholen – etwa wenn eine Insektengiftallergie besteht oder Kleinkinder im Haushalt leben.
Wie Erdwespen entfernt werden
Wenn die Entfernung eines Wespennests unumgänglich und behördlich genehmigt ist, sollten Sie auf jeden Fall einen Spezialisten damit beauftragen. Sich selbst an das gefährliche Unterfangen zu wagen, ist alles andere als ratsam. Denn der richtige Umgang mit den Raubinsekten erfordert einiges an Erfahrung und professionellem Equipment.
Die gängigste Methode, ein Wespennest während der Saison zu entfernen, ist die Umsiedlung. Dabei werden die Wespen frühmorgens oder abends, wenn sie weniger aktiv sind, erst mit einem tierfreundlichen Mittel in einen Dämmerzustand versetzt und aus dem Bau abgesaugt. Dann wird das Nest vorsichtig ab- und an einem geeigneten Ort in 3-4 Kilometern Entfernung wieder aufgebaut. Von dort aus finden die Wespen nicht mehr an ihre vorige Stätte zurück.
Vorbeugung: Alte Stätten unbewohnbar machen
Im Herbst, wenn neue Königinnen herangezogen sind, löst sich ein Wespenstaat auf. Allein die befruchteten Weibchen überwintern, um im Folgejahr einen eigenen Staat zu gründen. Normalerweise suchen sie sich dafür einen neuen Unterschlupf. Die Gefahr, dass eine Stätte im Garten Jahr für Jahr aufs Neue besiedelt wird, ist daher gering. Um das Restrisiko zu mindern, empfiehlt es sich aber, einen alten Bau im Herbst umzugraben und dadurch unbewohnbar zu machen.