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Erdwespen bekämpfen: Welche Methoden sind erlaubt?

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Erdwespen können zum echten Problem werden, wenn sie sich einen Garten für ihr Nest ausgesucht haben. Denn die gelb-schwarzen Stechinsekten sind schließlich keine Kuscheltiere. In einem solchen Fall muss eine feine Balance zwischen Bekämpfung und Duldung gefunden werden.

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Erdwespen sind an sich nicht gefährlich, aber oft doch lästig
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Erdwespen im Garten bekämpfen?
Erdwespenbekämpfung sollte nur von einem Imker oder Fachmann durchgeführt werden, der das Nest eventuell umsiedeln kann. Passive Vertreibungsmethoden sind das Pflanzen von geruchsintensiven Pflanzen wie Basilikum, Lavendel oder Zitronenverbene und das Abdecken von Speisen im Freien.

Wann ein Erdwespennest im Garten kritisch wird

Bei Erdwespen handelt es sich in unseren Breiten in aller Regel um Deutsche oder Gemeine Wespen, die sich einen Platz in der Erde für ihre Staatsgründung ausgesucht haben. Das kann zum Beispiel ein verlassener Mäuse- oder Maulwurfsbau sein. Grundsätzlich können die genannten Wespenarten aber auch höher gelegene Orte wie etwa Dachstühle oder Garagennischen für den Nestbau nutzen.

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Einen ganzen Wespenstaat im Garten zu haben, kann natürlich problematisch werden. Im Spätsommer wächst eine Wespengemeinschaft auf an die 7000 Tiere an, von denen etliche tagtäglich zur Futtersuche ausschwärmen.

Ob man sich auf eine klare Bekämpfung einlassen möchte, sollte man im Vorfeld gut abwägen. Einige Gründe sprechen nämlich dagegen:

  • Wespen sind geschützt und nicht ohne weiteres bekämpft werden
  • Bekämpfung ist gefährlich und nicht unbedingt tierfreundlich
  • Wespenstaat überdauert sowieso nur für begrenzte Zeit

Wespenbekämpfung

Wespen sind geschützt

Zunächst ist einmal zu wissen, dass vom Bundesnaturschutzgesetz aus die mutwillige Beeinträchtigung oder Tötung von Wespen unter Strafe steht. Unter bestimmten Umständen, etwa bei vorliegender Insektengiftallergie oder bei im Haushalt lebenden Kleinkindern kann eine Bekämpfung aber individuell zugelassen werden.

Wespenbekämpfung möglichst nicht selbst durchführen

Auch wenn von naturschutzbehördlicher Seite eine Wespenbekämpfung in Ihrem Fall gerechtfertigt ist, sollten Sie sich nicht selbst an entsprechende Maßnahmen machen. Es braucht etwas Erfahrung mit den Tieren und natürlich auch professionelle Ausrüstung, um das Ganze möglichst schadlos über die Bühne zu bringen. Ein Imker oder ein Fachmann/eine Fachfrau von Naturschutzbünden kann die Lage auch besser einschätzen und passende Möglichkeiten daraus ableiten.

Die schonendste Methode, die Spezialisten zur Wespenentfernung anwenden, ist das Umsiedeln des Nestes. Dazu werden die Tiere zunächst mit einem tierfreundlichen Mittel in einen Dämmerzustand versetzt, damit sie nicht zu sehr in Stress geraten und verständlicherweise aggressiv werden. Dann werden sie lebend abgesaugt, sodass das Nest vorsichtig abgebaut werden kann. In 3-4 Kilometern Entfernung wird es dann wieder aufgebaut und die Tiere wieder angesiedelt. Aus dieser Entfernung finden sie nicht mehr zu ihrer ursprünglichen Stätte zurück.

Passive Vertreibungsmethoden

Im Kontakt mit Wespen ist eine ruhige, passive Verhaltensweise generell am klügsten. Wenn sich Wespen bei Ihnen eingenistet haben, sollten Sie sie deshalb möglichst dulden und auf sanfte Vertreibungsmaßnahmen setzen.

Sanfte und völlig unstrafbare Möglichkeiten sind geruchsintensive Pflanzen, die für Wespen unangenehm riechen wie etwa Basilikum, Lavendel, Zitronenverbene oder die Weihrauchpflanze. Auch das Einreiben von Gartenmöbeln mit Zitronengras-Öl kann helfen. Bei Mahlzeiten am Gartentisch ist die wichtigste, wenn auch lästige Maßnahme, verlockende Duftmoleküle durch konsequentes Abdecken der Speisen gar nicht erst in die Luft gelangen zu lassen.

Bilder: VIIIPhotography / Shutterstock