Erdnuss

Erdnusspflanze: Anbau, Pflege und Ernte im eigenen Garten

Die Erdnusspflanze ist eine faszinierende Nutzpflanze mit außergewöhnlichen Eigenschaften. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte des Anbaus und der Pflege dieser besonderen Pflanze, von der Aussaat bis zur Ernte.

Wuchs

Die Erdnusspflanze (Arachis hypogaea), auch als Spanische Nüssli, Aschantinuss oder Kamerunnuss bekannt, ist eine einjährige, krautig wachsende Pflanze, die eine Höhe von 20 bis 80 Zentimetern erreicht. Der Stängel kann aufrecht bis kriechend wachsen und ist häufig stark verzweigt, was zu einer buschigen Erscheinung führt.

Die Pflanze bildet eine ausgeprägte Pfahlwurzel aus, die bis zu 50 Zentimeter tief in den Boden reicht. Diese Pfahlwurzel und ihre stark verzweigten Seitenwurzeln sind entscheidend für die Wasser- und Nährstoffaufnahme.

Ein herausragendes Merkmal der Erdnusspflanze ist die Geokarpie, die unterirdische Fruchtbildung. Nach der Selbstbestäubung der goldgelben Blüten krümmt sich der Fruchtträger und wächst bis zu fünf Zentimeter tief in den Boden hinein, wo sich die Früchte (Erdnüsse) entwickeln. Diese länglich-runden Hülsenfrüchte sind zwei bis fünf Zentimeter lang und haben eine holzig-brüchige Hülle. Die Früchte reifen zwischen Juli und September unterirdisch, enthalten in der Regel zwei Samen und sind von einer dünnen, hellroten Schale umgeben.

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Blätter

Die Blätter der Erdnusspflanze sind paarig gefiedert und bestehen aus vier Einzelblättchen. Diese blass bis kräftig grünen Blättchen sind eiförmig-länglich und haben eine papierartige Textur. Sie sind etwa 1,1 bis 5,9 Zentimeter lang und 0,5 bis 3,4 Zentimeter breit. Die Blattränder können glatt bis bewimpert sein und die Blattstiele sind behaart.

Die ausgeprägte Nervatur der Blätter unterstützt die Stabilität und die Photosynthese der Pflanze. Die Laubblätter sind wechselständig am Stängel angeordnet und tragen zur buschigen Erscheinung bei. Diese Struktur bietet eine effiziente Oberfläche für die Lichtaufnahme und ist eine optimale Anpassung an verschiedene Umgebungsbedingungen.

Blüte

Die Erdnusspflanze entwickelt ab Mai bis in den Spätsommer hinein goldgelbe, etwa zwei Zentimeter große Schmetterlingsblüten. Diese Blüten erscheinen in den Blattachseln und haben eine sehr kurze Lebensdauer, da sie sich meist nur für wenige Stunden am Morgen öffnen. Während dieser Zeit bestäuben sie sich selbst.

Nach der Bestäubung neigen sich die Blüten nach unten, und der Fruchtträger wächst in den Boden, um dort die Erdnüsse zu entwickeln. Die Blühdauer erstreckt sich über ein bis zwei Monate, und nur ein kleiner Prozentsatz der Blüten entwickelt sich zu Früchten. Diese besondere Eigenschaft der Blüten ist entscheidend für die Fortpflanzung und Fruchtbildung der Erdnusspflanze.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Erdnusspflanze benötigt einen vollsonnigen und warmen Standort. Sie verträgt direkte Mittagssonne und gedeiht am besten an einem geschützten Platz, der den ganzen Tag über viel Sonnenlicht bietet. In milderen Regionen Deutschlands kann die Erdnusspflanze im Freiland angebaut werden. In kühleren Gegenden, insbesondere im Norden, empfiehlt sich der Anbau im Kübel, den Sie an einen sonnigen, geschützten Platz stellen können.

Für den Anbau im Freiland sollten Sie einen Standort wählen, der:

  • Vollsonnig und warm ist.
  • Geschützt vor starkem Wind liegt.
  • Anders liegt, vorzugsweise in südlicher, südöstlicher oder südwestlicher Richtung.

Der Anbau im Kübel ist ebenfalls möglich. Verwenden Sie hierzu ein durchlässiges Substrat aus Blumenerde, Sand und Tongranulat. Der Topf sollte nicht in einem Untersetzer stehen, um das schnelle Ablaufen von Regenwasser zu gewährleisten.

Erdnusspflanzen benötigen mindestens drei Stunden Sonne täglich. Sie bevorzugen Temperaturen zwischen 25 und 28 °C und profitieren von einem lockeren, gut durchlässigen Boden, der nicht zu stark gedüngt wurde. In sehr milden Regionen Deutschlands kann ein Hochbeet vorteilhaft sein, da die Erde durch die Kompostierung und Isolierung wärmer bleibt.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Erdnusspflanzen gedeihen am besten in lockerem, sandigem Boden, der gut durchlässig ist, um Staunässe und das Faulen der Wurzeln zu vermeiden. Ein humusreicher, leicht sandiger Boden ist ideal, da er sich schnell erwärmt und gut Wasser ableitet. Falls Ihr Boden zu schwer ist, können Sie ihn durch das Einarbeiten von Sand und reifem Kompost verbessern. Obwohl die Erdnusspflanze keine nährstoffreiche Erde benötigt, sollten Sie sie nicht direkt in Kompost pflanzen.

Erdnusspflanze pflegen

Die Pflege der Erdnusspflanze ist wenig aufwendig, jedoch wichtig für optimale Wachstumsbedingungen.

Gießen

Gießen Sie die Erdnusspflanze regelmäßig, aber mäßig. Der Boden sollte leicht feucht, aber nicht nass sein. Reduzieren Sie die Wassergabe nach der Blüte, um ein Aufweichen der unterirdischen Früchte zu vermeiden.

Düngen

Falls die Erde nährstoffarm ist, können Sie alle zwei Wochen organischen Dünger verwenden. Beginnen Sie mit der Düngung im Juni und setzen Sie diese bis zur Ernte im September fort.

Anhäufeln

Anhäufeln fördert die Wurzelbildung und schützt die Früchte vor Sonneneinstrahlung. Sobald alle Fruchtträger in den Boden eingewachsen sind, sollten Sie die Erde rund um die Pflanzen leicht anhäufeln, die Erde dabei locker halten.

Mulchen

Eine Mulchschicht hilft, den Boden feucht und unkrautfrei zu halten. Mulchen Sie den Boden um die Pflanze herum nach dem Anhäufeln mit Rasenschnitt oder Stroh.

Unkrautmanagement und Bodenlockerung

Halten Sie die Erde während der Wachstumsperiode unkrautfrei und lockern Sie den Boden rings um die Pflanze, sobald sich die ersten Blüten zeigen.

Pflanzung

Die Pflanzung kann sowohl im Haus vorgezogen als auch direkt ins Freiland erfolgen.

Vorkultur

Beginnen Sie die Vorkultur im Haus Anfang April. Säen Sie Saatgut in kleine Töpfe mit Anzuchterde. Um die Keimung zu verbessern, können Sie die Samen vorher 12 Stunden in Wasser einweichen.

  1. Säen Sie 1 bis 2 Samen pro 10 cm Topf.
  2. Bedecken Sie die Samen mit einem Zentimeter Erde und halten Sie diese gleichmäßig feucht.
  3. Stellen Sie die Töpfe an einen hellen, warmen Platz (20-25 °C).
  4. Die Keimung erfolgt nach 5-10 Tagen.
  5. Umpflanzen Sie die Keimlinge ab einer Höhe von 10 cm in größere Töpfe (30 cm Durchmesser) und verwenden Sie dabei ein durchlässiges Substrat.

Direktsaat

Die Direktsaat ins Freiland erfolgt ab Mitte Mai, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Wählen Sie einen warmen, sonnigen Standort mit lockerem, durchlässigem Boden. Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, bis die Pflanzen eine Höhe von etwa 10 cm erreicht haben. Ein Frühbeet kann die Keimbedingungen optimieren.

Erdnusspflanze vermehren

Erdnusspflanzen lassen sich durch die Aussaat von Samen vermehren. Verwenden Sie nur unbehandelte, ungeröstete Erdnüsse, entweder aus dem Handel oder aus Ihrer eigenen Ernte.

  1. Wählen Sie unbehandelte, ungeröstete Erdnüsse.
  2. Weichen Sie die Erdnüsse etwa 12 Stunden vor der Aussaat in Wasser ein.
  3. Säen Sie die eingeweichten Samen etwa 1 Zentimeter tief in Töpfe mit nährstoffarmer Anzuchterde und bedecken Sie sie mit einer dünnen Sandschicht.
  4. Stellen Sie die Töpfchen an einen hellen, warmen Ort (20-25 °C) und halten Sie das Substrat leicht feucht.
  5. Keimlinge zeigen sich nach etwa 5 bis 10 Tagen.
  6. Umpflanzen Sie die Keimlinge bei einer Höhe von etwa 10 cm in größere Töpfe oder ins Freiland.

Unter optimalen Bedingungen benötigen die Pflanzen mindestens 180 frostfreie Tage bis zur Ernte. In nördlichen Regionen kann der Anbau im Topf von Vorteil sein, um die Licht- und Wärmezufuhr flexibel zu optimieren.

Krankheiten & Schädlinge

Erdnusspflanzen sind robust und widerstandsfähig, trotzdem können sie von bestimmten Krankheiten und Schädlingen befallen werden.

  • Wurzelfäule: Vermeiden Sie Staunässe, indem Sie gut durchlässigen Boden verwenden.
  • Schokoladenfleckenkrankheit: Diese Pilzkrankheit zeigt sich durch braune Flecken auf den Blättern.
  • Blattrandkäfer und Samenkäfer: Diese Schädlinge können Schäden an Blättern und Samen verursachen.
  • Mehltau: Bei feuchtem Wetter kann sich Mehltau schnell ausbreiten.
  • Schnecken: Schnecken können das junge Grün der Pflanzen stark schädigen.

Regelmäßige Kontrolle, das Entfernen von abgestorbenem Pflanzenmaterial und eine Anbaupause von mindestens fünf Jahren helfen, Krankheiten und Schädlinge zu minimieren. Fördern Sie zudem natürliche Feinde von Schädlingen, wie Vögel und nützliche Insekten, um ein ökologisches Gleichgewicht zu unterstützen.

Häufig gestellte Fragen

1. Warum wird die Erdnuss als „Erdnuss“ bezeichnet, obwohl sie keine echte Nuss ist?

Die Erdnuss gehört botanisch gesehen zu den Hülsenfrüchten, nicht zu den Nüssen. Der Name „Erdnuss“ stammt von ihrer unterirdischen Fruchtbildung (Geokarpie), bei der sich die Fruchtträger nach der Befruchtung in den Boden bohren, um dort die Früchte zu entwickeln.

2. Können Zierpflanzen oder Unkraut das Wachstum von Erdnusspflanzen beeinflussen?

Ja, Unkrautmanagement ist wichtig für Erdnusspflanzen, da sie bei vermehrtem Unkrautdruck weniger Nährstoffe und Sonnenlicht erhalten könnten. Es ist ratsam, das Beet unkrautfrei zu halten und eventuell eine Mulchschicht aufzutragen, um den Wettbewerb um Ressourcen zu reduzieren.

3. Wie können Krankheiten und Schädlinge bei Erdnusspflanzen natürlicherweise kontrolliert werden?

Fördern Sie die Ansiedlung von natürlichen Feinden der Schädlinge, wie Vögel und nützliche Insekten. Auch regelmäßige Bodenlockerung, das Entfernen von abgestorbenem Pflanzenmaterial und das Einhalten einer Anbaupause von mindestens fünf Jahren können helfen, Krankheiten und Schädlingsbefall zu minimieren.

4. Ist es möglich, Erdnüsse aus dem Supermarkt für die Aussaat zu verwenden?

Leider nein. Erdnüsse aus dem Supermarkt sind meist geröstet und daher nicht mehr keimfähig. Für die Aussaat sollten Sie unbehandelte, rohe Erdnüsse aus dem Handel verwenden oder Saatgut aus einer früheren Ernte nutzen.

Bilder: wilaiwan jantra / Shutterstock