Erdnuss

Erdnüsse wachsen: Wie gelingt der Anbau im eigenen Garten?

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Ob als gesunde Knabberei, als Erdnussbutter oder im Müsli: Erdnüsse sind für viele zum festen Bestandteil des Speiseplans geworden. Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wo die leicht zu knackenden Nüsse wachsen und ob es vielleicht möglich wäre, diese auch im Garten anzubauen?

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Erdnüsse wachsen, wie ihr Name schon sagt, in der Erde
AUF EINEN BLICK
Wie und wo wachsen Erdnüsse?
Erdnüsse wachsen unterirdisch an einem Fruchtträger, der sich nach der Blüte der Pflanze in den Boden bohrt. Um sie selbst anzubauen, benötigen Sie frische Samen, einen geschützten, warmen und sonnigen Standort sowie humusreichen, lockeren Boden. Die Ernte erfolgt nach etwa sechs Monaten.

Erdnüsse sind eigentlich gar keine Nüsse

Botanisch gesehen zählen Erdnüsse gar nicht zu den Nüssen, sondern wie Erbsen und Bohnen zu den Hülsenfrüchten. Der englische Name Peanut, der wörtlich übersetzt so viel bedeutet wie „Erbsen-Nuss“, deutet darauf hin.

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Erdnüsse gedeihen jedoch tatsächlich in der Erde. Die Nüsschen bilden sich allerdings nicht, wie beispielsweise bei Kartoffeln, an der Pfahlwurzel der Mutterpflanze. Sobald die leuchtend gelben Blüten der Erdnusspflanze abblühen, wölbt sich die Basis des Fruchtblatts vor und bildet einen ein bis zwanzig Zentimeter langen Fruchtträger (Karpophor). Dieser krümmt sich nach unten und bohrt sich in die oberste Schicht des Bodens.

Hier entwickeln sich die Samen in einer holzigen Hülle, gut geschützt vor Fressfeinden, weiter. Die Mutterpflanze stirbt nach einem Jahr ab und die junge Erdnusspflanze übernimmt durch diesen Trick der Natur ihren guten Standort.

Erdnüsse im eigenen Garten wachsen lassen

Sofern es in der Region, in der Sie leben, warm genug ist, können Sie Erdnüsse auch hier in Deutschland selbst anbauen.

Anzucht im Haus

Hierfür benötigen Sie frische Erdnüsse, die Sie im Samenfachhandel erhalten. Weiter geht es folgendermaßen:

  • Nuss schälen und in einen Topf mit feuchter Kakteenerde stecken.
  • Mit einer durchsichtigen Folie abdecken.
  • An einen warmen, sehr hellen Platz stellen.
  • Täglich lüften, damit sich kein Schimmel bildet.
  • Erde regelmäßig mit einem Sprühgerät (3,00€ bei Amazon*) benetzen.
  • Haben die Keimlinge eine Größe von zehn Zentimeter erreicht, stellen Sie diese an warmen Tagen für einige Stunden ins Freie.

Erdnüsse im Freiland weiter kultivieren

Im Garten benötigen Erdnüsse ebenfalls einen gut geschützten, warmen und vollsonnigen Platz. Ideal ist ein lockerer, humusreicher Boden.

  • Ins Beet gesetzt werden die kleinen Erdnusspflanzen, sobald die Temperatur tagsüber im Durchschnitt 20 Grad erreicht.
  • In der Regel ist dies in unseren Breiten ab Mitte Mai oder Anfang Juni der Fall.
  • Der Pflanzabstand darf 25 Zentimeter nicht unterschreiten.
  • Hacken Sie das Erdreich rund um die Pflanzen regelmäßig, damit die Karpophore gut eindringen können.
  • Werden keine neuen Blüten mehr gebildet, leicht anhäufeln.

Gießen und düngen

  • Befeuchten Sie stets nur die oberen Zentimeter des Bodens und lassen Sie das Substrat gelegentlich vollständig abtrocknen.
  • Erdnüsse sind recht genügsam. Gedüngt wird im Juni eher spärlich mit einem organischen Dünger.

Die Ernte

Vom Aussaat bis zur Ernte benötigt die Erdnuss etwa sechs Monate. Beginnt die Mutterpflanze zu welken und wird gelb, ist es soweit: Holen Sie nun mit einer Grabgabel die ganze Pflanze aus dem Boden, schütteln Sie die Erde ab und hängen Sie die Erdnusspflanze etwa zwei Wochen zum Trocknen auf. Danach lassen sich die Samen leicht lösen und werden nochmals zwei Wochen getrocknet.

Tipp

Frische sind die Nüsse nicht gut genießbar und schimmeln rasch. Rösten Sie die Erdnüsse deshalb rasch in einer Pfanne bei mittlerer Hitze für circa zwanzig Minuten.

Bilder: nednapa / Shutterstock