Erdnuss

Erfolgreicher Erdnussanbau: Vom Saatgut bis zur Ernte

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Erdnüsse, ursprünglich aus Südamerika stammend, lassen sich auch in gemäßigten Klimazonen anbauen. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte, von der Standortwahl über die Pflege bis hin zur Ernte, um eigene Erdnüsse zu kultivieren.

Erdnussanbau

Standort und Bodenbedingungen

Für den erfolgreichen Anbau von Erdnüssen ist die Wahl eines geeigneten Standortes und der richtigen Bodenbedingungen entscheidend. Erdnüsse benötigen einen vollsonnigen, warmen und geschützten Standort. Ein idealer Boden für Erdnüsse ist locker, gut durchlässig und kann von Natur aus sandig oder leicht lehmig sein. Sie sollten darauf achten, dass der Boden weder zu schwer noch zu tonhaltig ist, da diese Bodentypen die Entwicklung der Pflanzen hemmen können. Ein zu lehmiger Boden wird am besten durch die Zugabe von Sand aufgelockert. Ein pH-Wert zwischen 5,8 und 7,2 ist optimal für das Wachstum der Pflanzen.

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Um eine ausreichende Drainage zu gewährleisten und Staunässe zu vermeiden, kann es hilfreich sein, der Pflanzenerde etwas Tongranulat beizumischen. Falls Sie in einer Region mit weniger optimalen Bedingungen leben, können Sie Erdnüsse auch in Kübeln anbauen. Hierfür empfiehlt sich ein Substrat aus Blumenerde, Sand und Tongranulat.

Aussaat und Keimung

Die Aussaat von Erdnüssen kann sowohl direkt im Freiland als auch im Haus zur Vorzucht erfolgen. Um eine erfolgreiche Keimung sicherzustellen, ist es wichtig, einige wesentliche Faktoren zu berücksichtigen:

Pflanzen Sie die Samen erst nach dem letzten Frost, typischerweise zwischen Ende Mai und Anfang Juni, und sorgen Sie für eine Bodentemperatur von mindestens 18 Grad Celsius. Bereiten Sie das Saatgut vor, indem Sie die Samen über Nacht in Wasser einweichen. Säen Sie die eingeweichten Samen etwa 2 bis 3 cm tief in Töpfe mit gut durchlässiger Anzuchterde für die Vorzucht im Haus. Halten Sie die Töpfe an einem warmen und hellen Ort bei Temperaturen zwischen 22 und 25 Grad Celsius. Abdecken mit transparenter Folie kann hilfreich sein, um eine gleichmäßige Feuchtigkeit zu gewährleisten.

Beim Aussäen im Freiland legen Sie die Samen in 4 bis 6 cm Tiefe ab und halten einen Pflanzabstand von etwa 18 cm ein. Ein Abstand von 45 bis 60 cm zwischen den Reihen sorgt für genügend Platz zur Entwicklung der Pflanzen.

Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.

Wachstum und Entwicklung

Nachdem die Erdnusssamen gekeimt haben, entwickeln sich die Pflanzen zu einjährigen, krautigen Gewächsen, die zwischen 40 und 80 Zentimeter hoch werden. Eine tiefreichende Pfahlwurzel sorgt für Stabilität und Nährstoffaufnahme. Die Blätter der Erdnusspflanze sind paarig gefiedert und die Blüten erscheinen ab Mai. Nach erfolgreicher Bestäubung keimen die Fruchtknoten, die sich durch Geokarpie bis zu 5 Zentimeter in den Boden bohren, wo die Erdnüsse reifen. Diese können typischerweise zwischen Juli und September geerntet werden.

Pflege und Düngung

Erdnusspflanzen sind im Allgemeinen pflegeleicht. Eine gleichmäßige, regelmäßige Bewässerung ist besonders während der Blüte und der Entwicklung der Schoten wichtig. Lassen Sie das Substrat zwischen den Wassergaben leicht antrocknen, um Staunässe zu vermeiden.

Erdnusspflanzen benötigen in der Regel keine zusätzlichen Düngergaben, da sie als Leguminosen Stickstoff aus der Luft binden. Bei sehr nährstoffarmen Böden kann ein stickstofffreier Dünger mit Phosphor, Kalium, Magnesium, Eisen und Mangan vor der Aussaat hilfreich sein. Im Kübel sind vorgedüngte Substrate oft ausreichend.

Halten Sie das Beet unkrautfrei und lockern Sie den Boden in schweren Böden gelegentlich, um die Durchlüftung zu verbessern und das Eindringen der Fruchtstiele zu erleichtern.

Ernte

Die Ernte von Erdnüssen erfolgt etwa 90 bis 150 Tage nach der Aussaat. Beginnen Sie, wenn die Blätter der Pflanzen gelb und welk sind. Heben Sie Pflanzen vorsichtig aus dem Boden, verwenden Sie eine Grabegabel und schütteln Sie überschüssige Erde ab. Drehen Sie die Pflanzen so, dass die Schoten der Sonne ausgesetzt sind. Lassen Sie die Pflanzen mehrere Tage auf dem Feld trocknen. Nach der Feldtrocknung lassen Sie die Erdnüsse an einem luftigen Ort weiter trocknen. Entfernen Sie Schmutz und Ranken von den Schoten und sortieren Sie die Erdnüsse nach Größe und Qualität. Die getrockneten Nüsse können auf verschiedene Weise weiterverarbeitet werden.

Herausforderungen und Perspektiven

Der Anbau von Erdnüssen in gemäßigtem Klima bringt Herausforderungen wie Klimaschwankungen, Krankheiten und Schädlinge sowie die Verfügbarkeit von geeignetem Saatgut mit sich. Extreme Wetterbedingungen können das Wachstum beeinflussen, und Erdnusspflanzen sind anfällig für Krankheiten wie Blattfleckenkrankheit und Rost. Die Verfügbarkeit von hochwertigem Saatgut und widerstandsfähigerer Sorten ist ebenfalls entscheidend.

Trotz dieser Herausforderungen bieten sich vielversprechende Perspektiven. Erdnüsse haben die Fähigkeit als Hülsenfrucht, Trockenheit gut zu überstehen und sind in Zeiten des Klimawandels eine wertvolle Kulturpflanze. Fortschritte in der Agrartechnologie und nachhaltige Anbaumethoden tragen dazu bei, die Erträge zu maximieren und die Bodengesundheit zu fördern.

Bilder: User9236883_407 / iStockphoto