Stechapfel

Stechapfel: Giftigkeit, Merkmale & Standort der Pflanze

Der Stechapfel ist eine faszinierende, aber hochgiftige Pflanze. Erfahren Sie mehr über seine Merkmale, Standortansprüche und die unbedingt zu beachtenden Sicherheitsvorkehrungen im Umgang mit dieser Pflanze.

Wuchs

Der Stechapfel (Datura stramonium), auch bekannt als Weißer Stechapfel, ist eine einjährige Pflanze mit Wuchshöhen zwischen 50 und 150 cm, in Ausnahmefällen bis zu 2 m. Er zeichnet sich durch einen buschigen Wuchs mit kräftigen, aufrechten Stängeln aus, die oft hohl und stark verzweigt sind. Die Sprossachsen können unbehaart oder behaart sein, wobei die Behaarung an jungen Pflanzenteilen dicht ist und an älteren nachlässt.

Die Blätter des Stechapfels sitzen wechselständig an den Trieben und sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreiten sind bei einer Länge von meist 8 bis 18 cm eiförmig bis eiförmig-lanzettlich. Der Blattrand kann stark oder leicht gezähnt bis gelappt sein. Vor allem junge Blätter sind häufig weich behaart.

Blätter

Die dunkelgrünen Blätter des Stechapfels sind lang gestielt und oberseits oft weich behaart. Sie haben eine eiförmige bis eiförmig-lanzettliche Form und ihre Größe variiert zwischen 8 und 30 cm in der Länge und zwischen 4 und 15 cm in der Breite. Die Blätter sind wechselständig angeordnet und verfügen über einen unregelmäßig gezähnten oder gelappten Rand. Beim Zerreiben verströmen sie einen unangenehmen Geruch.

Lesen Sie auch

Blüte

Die Blüten des Stechapfels sind trompetenförmig und stehen in den Astgabeln und an den Triebspitzen. Mit einer Länge von etwa sechs bis zehn Zentimetern und einer trichterförmigen Blütenkrone, die sich zum Rand hin weit öffnet, sind sie meist weiß, manchmal auch lavendelfarben oder violett. Die Blüten öffnen sich in den Abendstunden und verströmen einen intensiven, süßlichen Duft, der vor allem Nachtfalter anlockt. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis Oktober.

Früchte

Nach der Blüte bildet der Stechapfel eiförmige, vierteilige Kapselfrüchte aus, die etwa 4 cm lang und 3 cm breit sind. Die stacheligen, walnussgroßen Früchte sind zunächst dunkelgrün und färben sich bei Reife braun. Diese Kapselfrüchte enthalten zahlreiche tiefbraune bis schwarze Samen, die etwa 3 mm groß und nierenförmig sind. Bei Reife öffnen sich die Früchte und verstreuen die Samen, die durch Wind, Tiere und menschliche Aktivitäten verbreitet werden.

Giftigkeit

Der Stechapfel ist in allen Teilen hochgiftig. Sowohl die Blätter, Blüten und Früchte als auch die Wurzeln enthalten giftige Alkaloide, insbesondere Hyoscyamin und Scopolamin. Bereits geringe Mengen dieser Alkaloide können zu schweren Vergiftungen führen. Symptome einer Vergiftung umfassen Unruhe, Halluzinationen, Pupillenerweiterung, beschleunigten Puls, Hautrötungen, Übelkeit, Muskelzuckungen, Schluckstörungen und sogar Koma. Bei Verdacht auf Vergiftung ist unverzüglich medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Welcher Standort ist geeignet?

Der Stechapfel bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und gedeiht am besten in praller Sonne. Er ist häufig an warmen Tieflagen, auf Ruderalflächen, Schuttplätzen, Brachflächen, an Wegrändern, Feldern und in Gärten zu finden. Der Boden sollte stickstoffreich und durchlässig sein. Die Pflanze kann selbst mäßig feuchte, humose Böden mit hohem Nährstoffgehalt vertragen und ist anspruchslos, was ihre Verbreitung fördert.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der Stechapfel gedeiht optimal auf nährstoffreichen, humosen und durchlässigen Böden. Ideal sind lockere, sandige Lehm- oder Tonböden, die tiefgründig und stickstoffhaltig sind. Die Pflanze toleriert jedoch auch trockenere Standorte, sofern der Boden nicht zu stark komprimiert ist und ausreichend Lockerheit aufweist.

Verwendung

Der Stechapfel sollte aufgrund seiner hohen Giftigkeit keinesfalls zu medizinischen Zwecken verwendet werden. Historisch wurde er zur Behandlung von Asthma und Keuchhusten genutzt, doch aufgrund der unberechenbaren Toxizität und moderner Alternativen wird davon abgeraten. Er findet gelegentlich als Zierpflanze Verwendung, ist jedoch aufgrund seiner Giftigkeit und des unangenehmen Geruchs nur bedingt geeignet. In der Homöopathie wird er in stark verdünnten Konzentrationen eingesetzt.

Krankheiten & Schädlinge

Der Stechapfel ist wegen seiner starken Gifte relativ unempfindlich gegenüber vielen Krankheiten und Schädlingen. Trotzdem können Blattläuse, Spinnmilben und die Weiße Fliege ihm zusetzen. Auch Viruserkrankungen können auftreten, besonders bei geschwächten Pflanzen. Zur Vorbeugung und Behandlung sollten Sie Ihre Pflanzen regelmäßig kontrollieren, befallene Teile entfernen und bei Bedarf biologische Pflanzenschutzmittel einsetzen.

Häufig gestellte Fragen

Warum sind die Blüten des Stechapfels besonders bei Nachtfaltern beliebt?

Die Blüten des Stechapfels öffnen sich abends und verströmen einen intensiven, süßlichen Duft, der Nachtfalter anlockt. Diese Insekten sind zur abendlichen Bestäubung aktiv und werden durch den Duft der Blüten angezogen.

Wie kann der Stechapfel zu einem gefährlichen Unkraut werden?

Der Stechapfel hat sich in den letzten Jahrzehnten in vielen Regionen als bedeutendes Unkraut etabliert. Aufgrund seiner Fähigkeit, sich über zahlreiche Samen zu vermehren, die durch Wind und menschliche Aktivitäten verbreitet werden, kann er sich schnell ausbreiten und andere Pflanzen verdrängen.

Welche Sicherheitsempfehlungen gibt es für die Handhabung des Stechapfels?

Aufgrund seiner hohen Giftigkeit sollte der Stechapfel immer mit Vorsicht behandelt werden. Direkter Hautkontakt, insbesondere mit den Samen und Blättern, sollte vermieden werden. Tragen Sie bei der Gartenarbeit Handschuhe und vermeiden Sie den Verzehr oder die medizinische Verwendung der Pflanze.

Kann der Stechapfel auch als Heilpflanze verwendet werden?

Historisch wurde der Stechapfel zur Behandlung von Asthma und Keuchhusten genutzt, jedoch ist von einer medizinischen Anwendung dringend abzuraten. Die unberechenbare Toxizität und das hohe Risiko einer Vergiftung machen moderne Alternativen sicherer und effektiver. In der Homöopathie wird die Pflanze nur in stark verdünnten Konzentrationen eingesetzt.

Bilder: fotograf-halle.com / stock.adobe.com