Stechapfel

Stechapfel: Giftigkeit, Wirkung & Vorsichtsmaßnahmen

Artikel zitieren

Während die genaue Herkunft des Stechapfels durchaus umstritten ist, wurde er nicht zuletzt auch aufgrund der halluzinogenen Wirkung der Pflanze bis heute weltweit verbreitet. Obwohl der Stechapfel heutzutage aufgrund seiner Giftigkeit nicht mehr medizinisch genutzt wird, sind die dekorativen Blüten der Grund für die Aussaat und Vermehrung in vielen Privatgärten.

Stechapfel Gefahr
Die Stechapfel-Samen sind besonders giftig
AUF EINEN BLICK
Ist der Stechapfel giftig?
Der Stechapfel ist giftig, da er Atropin, Scopolamin und Hyoscyamin enthält, die in hohen Konzentrationen in allen Pflanzenteilen vorkommen. Diese giftigen Stoffe können Hautreizungen, Verwirrtheit, Unruhe, Sehstörungen, Krämpfe, Tobsuchtsanfälle und sogar Tod durch Atemstillstand verursachen.

Die frühere Verwendung des Stechapfels als Rauschmittel

In den Kulturen vieler indigener Völker wurden Teile und Auszüge des Stechapfels aufgrund ihrer halluzinogenen Wirkung als Rauschgift bei rituellen Handlungen benutzt. Auch in Europa war der Stechapfel im Mittelalter als Zauberkraut der Wunderheiler und als Zwangsdroge in der Prostitution bekannt. Allerdings wird die Rauschwirkung in den meisten Fällen von der hohen Wirksamkeit der Giftstoffe überschattet, weshalb bereits der römische Schriftsteller Plinius den Stechapfel als Basis für die Herstellung von Speergiften beschrieb. Die giftige Wirkung hat sich auch in den folgenden, umgangssprachlichen Bezeichnungen für den Stechapfel manifestiert:

  • Schlafkraut
  • Hexenkraut
  • Tollkraut
  • Teufelsapfel

Lesen Sie auch

Die im Stechapfel enthaltenen Giftstoffe und ihre Wirkung

Die folgenden Giftstoffe sind beim Stechapfel besonders hoch konzentriert in den Samenkörnern, aber auch in allen anderen Teilen der Pflanzen enthalten:

  • Atropin
  • Scopolamin
  • Hyoscyamin

Daneben sind noch weitere, giftig wirkende Stoffe in geringeren Mengen vorhanden, die bereits in minimaler Dosierung zu den folgenden Symptomen führen können:

  • Hautreizung
  • Verwirrtheit
  • Unruhe
  • Sehstörungen
  • Krämpfe
  • Tobsuchtsanfälle
  • Tod durch Atemstillstand

Vorsichtsmaßnahmen bei der Kultur des Stechapfels

Mittlerweile gibt es Versuche, bei Zuchtformen des Stechapfels für den Anbau im Garten die Konzentration der enthaltenen Giftstoffe zu reduzieren oder ganz zu eliminieren. Allerdings sollten Sie im Zweifelsfall auf den Anbau des Stechapfels verzichten, wenn Sie in Ihrem Garten regelmäßig spielende Kinder oder frei laufende Haustiere beherbergen. Beachten Sie auch, dass sich der einjährige Stechapfel aufgrund seiner großen Samenanzahl nach dem erstmaligen Anbau von selbst stark vermehren kann.

Tipp

Aufgrund der heutigen Erkenntnisse zur Giftigkeit des Stechapfels ist von jedweder Nutzung zu therapeutischen (abgesehen vom professionellen Gebrauch in der Homöopathie) oder berauschenden Zwecken grundsätzlich abzuraten, da auch vermeintlich geringe Dosierungen aufgrund des schwankenden Giftgehalts schnell zum Tod durch Atemlähmung führen können.