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Erfolgreich Chilis düngen: Die besten Tipps und Tricks

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Chilipflanzen benötigen für ein gesundes Wachstum und eine reiche Ernte die richtige Nährstoffversorgung. Dieser Artikel liefert Ihnen einen umfassenden Leitfaden zur optimalen Düngung von Chilis, von der Anzucht bis zur Ernte.

Chili düngen

Zeitpunkt für die erste Düngung von Chilis

Der richtige Zeitpunkt für die erste Düngung Ihrer Chilipflanzen ist entscheidend für deren gesundes Wachstum und üppige Fruchtbildung. Wenn Sie Ihre Chilis aus Samen ziehen, beginnen Sie mit der Düngung etwa zwei Wochen nach dem Pikieren oder dem Umtopfen der Jungpflanzen in einzelne Töpfe. Zu diesem Zeitpunkt haben die Chilipflanzen ihre ersten echten Blätter entwickelt und sind in der Lage, zusätzliche Nährstoffe aufzunehmen.

  • Keimphase: In den ersten Tagen nach der Keimung nutzen die Pflanzen die im Samen enthaltenen Nährstoffreserven. Verwenden Sie ein nährstoffarmes Anzuchtsubstrat, um die Keimrate nicht zu beeinträchtigen.
  • Erste Düngung: Nach dem Pikieren oder Umtopfen beginnen Sie mit einer sehr niedrigen Düngerdosierung. Verwenden Sie ein Viertel der empfohlenen Menge eines Gemüsedüngers, um die jungen Wurzeln nicht zu verbrennen.
  • Schrittweise Erhöhung: Erhöhen Sie die Düngemenge alle zwei Wochen leicht, bis die volle Dosierung nach etwa zwei Monaten erreicht ist. Achten Sie darauf, dass das Substrat leicht feucht ist, um Schäden an den Wurzeln zu vermeiden.

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Durch eine vorsichtige und schrittweise Einführung der Düngung sichern Sie eine gesunde Nährstoffaufnahme und optimale Wachstumsbedingungen für Ihre Chilipflanzen.

Nährstoffbedarf von Chilis nach dem Pikieren

Nach dem Pikieren beginnt eine Phase intensiven Wachstums, in der der Nährstoffbedarf deutlich steigt. Zu Beginn pflanzen Sie die jungen Pflanzen in größere Töpfe mit nährstoffreicherer Erde um. Nach der Entwicklung der ersten echten Blätter, etwa zwei bis drei Wochen nach dem Pikieren, kann die vorsichtige Düngung beginnen. Nutzen Sie anfangs etwa ein Viertel der empfohlenen Düngerdosierung und steigern Sie diese schrittweise über zwei Monate.

In dieser Wachstumsphase ist besonders viel Stickstoff erforderlich, der das Wachstum von Blättern und Stängeln fördert. Ein geeignetes NPK-Verhältnis (Stickstoff, Phosphor, Kalium) für diese Phase wäre 3-1-2. Achten Sie darauf, dass die Erde leicht feucht ist, um Verbrennungen der Wurzeln zu verhindern.

Durch diese bedachte Düngung schaffen Sie optimale Bedingungen für ein gesundes Wachstum und eine kräftige Entwicklung Ihrer Chilipflanzen.

Nährstoffbedarf von Chilis während der Blüte

Während der Blütephase, etwa vier bis sechs Monate nach der Aussaat, benötigen Chilipflanzen eine angepasste Nährstoffversorgung. Der Fokus sollte auf einem dünger mit hohem Kalium- und Phosphorgehalt liegen, um die Blüten- und Fruchtentwicklung zu unterstützen.

  • Kalium (K): Fördert den Wasser- und Nährstofftransport und verbessert die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen.
  • Phosphor (P): Unterstützt die Entwicklung von Blüten und Früchten sowie das Wurzelwachstum.
  • Stickstoff (N): Ein reduzierter Stickstoffgehalt verhindert übermäßiges Blattwachstum und konzentriert die Energie der Pflanze auf die Blüte.

Ein Tomatendünger mit einem NPK-Wert von 7-3-10 ist für diese Phase ideal. Stellen Sie sicher, dass das Substrat vor dem Düngen leicht feucht ist, und düngen Sie regelmäßig, um stetig Nährstoffe zur Verfügung zu stellen. Achten Sie auf Anzeichen von Nährstoffmängeln oder Überdüngung, um schnell reagieren zu können.

Durch die angepasste Nährstoffversorgung während der Blüte fördern Sie eine gesunde und reichhaltige Blütenbildung sowie spätere Fruchtentwicklung.

Nährstoffbedarf von Chilis während der Fruchtbildung

In der Fruchtbildungsphase benötigen Chilipflanzen eine spezifische Nährstoffzusammensetzung, um gesunde und scharfe Früchte zu entwickeln. Ein hoher Kaliumgehalt und ausreichender Phosphor sind hierbei entscheidend.

  • Kalium (K): Unterstützt die Fruchtentwicklung und die allgemeine Pflanzengesundheit.
  • Phosphor (P): Fördert die Fruchtbildung und das Wurzelwachstum.

Düngen Sie Ihre Chilipflanzen wöchentlich während der Fruchtbildungsphase mit einem abgestimmten Chili- oder Tomatendünger. Achten Sie darauf, dass das Substrat leicht feucht ist, bevor Sie düngen. In den letzten Wochen vor der Ernte sollte die Düngung schrittweise reduziert werden, um die Reifung der Früchte zu fördern.

Durch eine gezielte Nährstoffzufuhr während der Fruchtbildung stellen Sie sicher, dass Ihre Chilipflanzen optimal versorgt sind und eine reiche, gesunde Ernte liefern.

Organische vs. mineralische Düngung von Chilis

Bei der Düngung von Chilis können Sie zwischen organischem und mineralischem Dünger wählen, je nach den spezifischen Bedürfnissen Ihrer Pflanzen und den Gartenbedingungen.

Organische Düngemittel

Organische Dünger stammen aus natürlichen Quellen und setzen ihre Nährstoffe langsam und kontinuierlich frei, was langfristig die Pflanzengesundheit und Bodenqualität verbessert. Diese Dünger werden durch Mikroorganismen im Boden zersetzt, was die Bodenstruktur fördert.

Vorteile:

  • Langzeitwirkung und kontinuierliche Nährstoffversorgung
  • Förderung des Bodenlebens und Verbesserung der Bodenstruktur
  • Umweltschonend und geringe Gefahr der Überdüngung

Beispiele:

  • Kompost
  • Hornspäne
  • Rinderdung

Mineralische Düngemittel

Mineralische Dünger sind synthetisch hergestellt und bieten eine sofortige und gezielte Nährstoffzufuhr. Diese Dünger sind in wasserlöslicher Form verfügbar und sorgen für einen schnellen Nährstoffschub.

Vorteile:

  • Schnelle Verfügbarkeit der Nährstoffe
  • Geeignet für gezielte Nährstoffzufuhr bei Mangelerscheinungen
  • Einfache Anwendung und Dosierung

Anwendungshinweise:

  • Beachten Sie die empfohlene Dosierung genau, um Überdüngung und hohe Salzkonzentrationen zu vermeiden. Besonders bei Chilis in Töpfen können diese zu Schäden führen.
  • Halten Sie das Substrat leicht feucht vor der Düngung, um die Nährstoffe gleichmäßig zu verteilen und die Wurzeln zu schützen.

Durch die Kombination von organischen und mineralischen Düngerarten können Sie die Vorteile beider Ansätze nutzen und eine optimale Nährstoffversorgung Ihrer Chilipflanzen gewährleisten.

Organische Langzeitdüngung

Die Verwendung von organischen Langzeitdüngern bietet zahlreiche Vorteile für den Anbau von Chilipflanzen. Diese Dünger setzen Nährstoffe langsam und kontinuierlich frei, was eine stabile und langanhaltende Nährstoffversorgung sicherstellt.

Vorteile organischer Langzeitdünger

  • Nachhaltige Nährstofffreisetzung: Die Nährstoffe werden durch Mikroorganismen im Boden aufgeschlossen und kontinuierlich freigesetzt, abhängig von Bodentemperatur, Feuchtigkeit und Bodenluft.
  • Bodenverbesserung: Diese Dünger fördern ein aktives Bodenleben und verbessern die Bodenstruktur sowie die Humusbildung. Dies erhöht die Bodenfruchtbarkeit und das Wasserhaltevermögen des Bodens.
  • Umweltfreundlichkeit: Sie stammen überwiegend aus natürlichen Quellen wie Tiermist oder Kompost, sind pflanzenverträglich und bergen kaum die Gefahr einer Überdüngung.

Tipps zur Anwendung

  • Zeitpunkt der Ausbringung: Einarbeiten des Langzeitdüngers bereits bei der Auspflanzung der Chilipflanzen in den Endtopf oder ins Freiland. So steht den Pflanzen die notwendige Zeit zur Verfügung, um die Nährstoffe aufzunehmen.
  • Dosierung: Je nach Produktangabe dosieren und den Dünger in den Boden einarbeiten. Beispielsweise können 60-110 Gramm pro Quadratmeter vor dem Pflanzen in den Boden eingearbeitet werden, gefolgt von einer Nachdüngung nach zwei Monaten mit 50-70 Gramm pro Quadratmeter.
  • Feuchtigkeit und Bodenkontakt: Nach dem Einarbeiten des Düngers gut angießen, um die Aktivität der Mikroorganismen zu fördern und die Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar zu machen.

Durch die richtige Anwendung organischer Langzeitdünger bieten Sie Ihren Chilipflanzen eine nachhaltige und effektive Nährstoffversorgung, die sowohl das Pflanzenwachstum als auch die Bodenqualität langfristig fördert.

Mineralische Düngung

Mit mineralischen Düngemitteln können Sie eine gezielte und schnelle Nährstoffzufuhr für Ihre Chilipflanzen gewährleisten. Diese Dünger enthalten Nährstoffe in einer leicht verfügbaren Form und wirken daher rasch, was besonders bei akutem Nährstoffmangel vorteilhaft ist.

Vorteile der mineralischen Düngung

  • Schnelle Verfügbarkeit: Die Nährstoffe sind sofort pflanzenverfügbar.
  • Gezielte Nährstoffzufuhr: Ideal zur raschen Behebung von Defiziten oder zur Unterstützung bestimmter Wachstumsphasen.
  • Einfache Anwendung: Leichte Dosierung und verschiedene Formulierungen für unterschiedliche Bedürfnisse verfügbar.

Anwendungshinweise

  • Dosierung beachten: Halten Sie sich strikt an die Dosierungsempfehlungen, um Überdüngung und hohe Salzkonzentrationen zu vermeiden.
  • Substratfeuchtigkeit: Stellen Sie sicher, dass das Substrat vor der Düngung leicht feucht ist, um eine gleichmäßige Nährstoffverteilung zu gewährleisten und die Wurzeln zu schützen.

Risiken und Prävention

  • Wurzelverbrennungen: Zu hohe Salzgehalte im Substrat können die Wurzeln schädigen.
  • Blattvergilbung und Wachstumsstörungen: Überdüngung kann zu übermäßigem Blattwachstum und vermindertem Fruchtansatz führen.
  • Umweltbelastung: Unsachgemäße Anwendung kann zur Auswaschung von Nährstoffen und erhöhten Nitratkonzentrationen im Grundwasser führen.

Durch eine bedachte und gezielte Anwendung mineralischer Dünger können Sie eine schnelle und effektive Nährstoffversorgung gewährleisten, während Sie die genannten Risiken minimieren.

Düngung von Chilis mit Hausmitteln

Neben speziellen Düngern können auch bewährte Hausmittel zur Nährstoffversorgung Ihrer Chilipflanzen genutzt werden. Diese sind kostengünstig, umweltfreundlich und einfach anzuwenden.

Kaffeesatz

Kaffeesatz enthält Stickstoff, Kalium und Phosphor. Streuen Sie den trockenen Kaffeesatz direkt auf die Erde oder fügen Sie ihn dem Gießwasser hinzu. Verwenden Sie den Kaffeesatz nur in Maßen, um eine Versauerung des Bodens zu vermeiden.

Eierschalen

Eierschalen sind reich an Kalzium, was die Zellwände der Chilipflanzen stärkt. Zerkleinern Sie die Eierschalen gründlich und arbeiten Sie sie in die obere Erdschicht ein. Achten Sie auf eine kontrollierte Menge, um keinen kalkhaltigen Boden zu erzeugen.

Kompost

Kompost liefert eine Vielzahl an Nährstoffen und verbessert die Bodenstruktur. Mischen Sie gut verrotteten Kompost unter die Erde, um eine langfristige und gleichmäßige Nährstoffversorgung sicherzustellen.

Holzasche

Holzasche ist kaliumreich und unterstützt die Blüte- und Fruchtbildung. Streuen Sie die Asche sparsam auf die Erde und arbeiten Sie sie leicht ein. Vermeiden Sie eine Überdosierung, um den pH-Wert des Bodens nicht negativ zu beeinflussen.

Pflanzenjauche

Pflanzenjauchen, wie Brennnessel- oder Beinwelljauche, sind natürliche Düngemittel und versorgen Ihre Pflanzen mit Stickstoff und Kalium. Verdünnen Sie die Jauche im Verhältnis 1:10 mit Wasser und verwenden Sie sie als Flüssigdünger.

Tee

Benutzte Teebeutel und Teeblätter können als Dünger verwendet werden. Sie enthalten Stickstoff und fördern das Bodenleben. Streuen Sie die Teereste auf die Erde oder arbeiten Sie sie leicht ein.

Durch den Einsatz dieser Hausmittel fördern Sie eine umweltfreundliche und nachhaltige Düngung Ihrer Chilipflanzen.

Mangelerscheinungen bei Chilis erkennen und beheben

Um eine gesunde Entwicklung Ihrer Chilipflanzen sicherzustellen, ist es wichtig, Mangelerscheinungen frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Häufige Symptome sind Verfärbungen und Veränderungen an den Blättern sowie Wachstumsstörungen.

Typische Mangelerscheinungen

  • Gelbe Blätter: Gelbe Verfärbungen an älteren Blättern weisen auf einen Stickstoff- oder Magnesiummangel hin. Bei Stickstoffmangel verfärben sich auch die Blattadern, bei Magnesiummangel bleiben sie grün.
  • Rötliche Verfärbungen: Rötliche Blätter oder Stängel deuten auf Phosphormangel hin, insbesondere bei kühlen Wachstumsbedingungen.
  • Braune Blattspitzen und -ränder: Diese Symptome sind typisch für Kaliummangel. Blätter können sich verformen und im fortgeschrittenen Stadium einreißen.
  • Blütenendfäule: An den Früchten auftretende Faulstellen deuten auf Kalziummangel hin, besonders bei heißem Wetter und schnellem Wasserverlust.

Maßnahmen zur Behebung

  1. Regelmäßige Kontrolle: Untersuchen Sie Ihre Chilipflanzen regelmäßig auf äußere Veränderungen, um Mangelerscheinungen frühzeitig zu erkennen.
  2. Gezielte Düngung: Führen Sie bei Auftreten von Mangelerscheinungen eine Bodenanalyse durch, um gezielt fehlende Nährstoffe zu ergänzen. Verwenden Sie geeignete Dünger, um schnell zu reagieren.
  3. Organische Flüssigdünger: Bei akuten Nährstoffmängeln können organische Flüssigdünger helfen, die betroffenen Pflanzen rasch zu versorgen.
  4. Bodenvorbereitung und Langzeitdünger: Um langfristige Probleme zu vermeiden, arbeiten Sie bei der Bodenvorbereitung organische Langzeitdünger ein, die eine kontinuierliche Nährstoffzufuhr sicherstellen.
  5. Hausmittel verwenden: Nutzen Sie natürliche Dünger wie Kaffeesatz oder Eierschalen, um Ihre Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen und das Bodenleben zu fördern.

Durch die frühzeitige Erkennung und gezielte Behebung von Nährstoffmängeln können Sie ein gesundes Wachstum Ihrer Chilipflanzen und eine reiche Ernte sicherstellen.

Bilder: infrontphoto / iStockphoto