Chili züchten: So gelingt die eigene scharfe Ernte
Als Hobby Chili zu züchten, hat das Nischendasein als extravagante Freizeitbeschäftigung längst hinter sich gelassen. Die gesunden Schoten mit dem scharfen Geschmack gehören in jede moderne Küche. So werden Sie Chili-Selbstversorger im Handumdrehen.
Frühe Aussaat schafft die Basis für eine reiche Ernte
Da Chilisorten sich bis zu 4 Monate Zeit lassen für die Fruchtreife, stellt die frühe Aussaat eine tragende Säule im Anbau dar. Februar und März haben sich als geeignete Monate für den Auftakt einer Chili-Zucht bewährt.
- Samen für 24-48 Stunden in lauwarmem Salzwasser einweichen
- Saatschale mit Torf-Sand-Gemenge oder Aussaaterde füllen
- im Abstand von 2 cm die Samen 3-4 mm tief einsetzen und dünn mit Erde übersieben
- befeuchten mit Regenwasser aus der Sprühflasche
Bei 25-28 Grad Celsius am hellen, nicht vollsonnigen Fensterplatz, werden die Samen rasch aktiv. Optimale Bedingungen findet die Aussaat vor in einem beheizbaren Zimmergewächshaus (26,00€ bei Amazon*). Das Saatgefäß mit Klarsichtfolie zu bedecken, kommt dem Idealzustand nahe.
Chili Platz schaffen durch richtiges Pikieren
Haben sich die Keimblätter durch die Erde ans Licht gekämpft, folgen ihnen die ersten Blattpaare innerhalb kurzer Zeit. Sobald sich die Pflänzchen permanent berühren, werden sie pikiert.
- Anzuchttöpfe mit magerem Substrat füllen
- mit dem Pikierstab jeden Keimling aus der Erde heben
- das Pflanzloch mit dem Stab vorbohren und pro Topf einen Chili einsetzen bis zu den Keimblättern
- mit feiner Regenwasser-Brause regelmäßig befeuchten
Licht und Wärme sind nach wie vor von essenzieller Bedeutung für ein gesundes, kompaktes Wachstum. Volle Sonne sollte es hingegen noch nicht sein. Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius stressen die zarten Chilis.
Gewissenhaft umtopfen ins finale Pflanzgefäß
Bevor es ab Mitte Mai hinausgeht auf den Balkon, topfen Sie Ihre Zöglinge um. Spätestens wenn die Wurzeln aus der Bodenöffnung im Anzuchttopf hervorlugen, wollen sie umziehen in ein größeres Gefäß. Darin werden sie zumindest bis zum Saisonende verweilen.
- im Kübel oder Blumenkasten eine Drainage ausbreiten aus Kies, Splitt oder Tonscherben
- nährstoffreiches Substrat einfüllen bis 5 cm unter dem Gefäßrand
- Chilis bis zum unteren Blattpaar einpflanzen und angießen
Im Blumenkasten empfiehlt sich ein Pflanzabstand von durchschnittlich 50 cm. Kleinere Chilisorten dürfen etwas enger gesetzt werden. Jede Pflanze erhält einen Stützpfahl zum Schutz gegen Windwurf.
Den Standort im Beet mit Bedacht wählen
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Chilipflanzen nur bedingt für die Kultur im Freiland geeignet sind. Hobbygärtner in milden Weinbauregionen sind deutlich besser gestellt, als ihre Kollegen in Norddeutschland. Damit Sie Chili im Beet erfolgreich züchten, gelten folgende Prämissen:
- sonnige, warme, windgeschützte Lage
- humose, nährstoffreiche Bodenbeschaffenheit, frisch und ein wenig feucht
- idealerweise unter einem Regendach oder im Folientunnel
Tipps & Tricks
Wer als Hobbygärtner die Chili-Zucht mit einer knapp bemessenen Freizeit bewältigen möchte, wählt die Hydrokultur. Statt in herkömmlicher Erde, gedeihen die Pflanzen in Blähton. Sie decken aus einem Vorrat selbstständig ihren Bedarf an Wasser und Nährstoffen, der über eine spezielle Anzeige abzulesen ist.