Bucheckern: Die Nussfrucht der Rotbuche
Die Rotbuche, ein markanter Baum in unseren Wäldern, trägt nicht nur zur Artenvielfalt bei, sondern liefert auch essbare Bucheckern. Dieser Artikel beleuchtet die Eigenschaften, Verwendungsmöglichkeiten und den Anbau dieser vielseitigen Nussfrüchte.
Bucheckern: Früchte der Rotbuche
Bucheckern sind die Früchte der Rotbuche (Fagus sylvatica), einem imposanten Laubbaum, der unsere Wälder prägt. In einem stacheligen Fruchtbecher reifen jeweils zwei dieser kleinen, dreieckigen Nüsschen heran.
Aussehen und Merkmale
Bucheckern zeichnen sich durch ihre dreikantige Form und eine Länge von etwa 2 Zentimetern aus. Umhüllt werden sie von einer vierklappigen Hülle, die mit Stacheln besetzt ist. In ihrem Inneren finden zwei bis drei Bucheckern Platz. Die Früchte selbst präsentieren sich in einem glänzenden Rotbraun und sind an ihren scharfen Kanten leicht zu erkennen.
Reife und Ernte der Bucheckern
Im September erreichen die Bucheckern ihre Reife und fallen von den Bäumen. Interessanterweise beginnt eine Rotbuche erst im Alter von etwa 40 bis 80 Jahren, Früchte zu tragen. Die Erntemenge schwankt von Jahr zu Jahr. Nach warmen, trockenen Sommern können Sie jedoch mit einem besonders reichen Ertrag rechnen. Etwa alle 5 bis 8 Jahre erleben Buchen sogenannte Mastjahre, in denen sie außergewöhnlich viele Bucheckern produzieren. Durch die zunehmenden Trockenperioden infolge des Klimawandels verkürzen sich die Abstände zwischen diesen Mastjahren potenziell.
Verwendung von Bucheckern
Die kleinen Früchte der Rotbuche, die Bucheckern, sind nicht nur eine Nahrungsquelle für Waldtiere, sondern auch für uns Menschen vielseitig einsetzbar.
Traditionelle Verwendung
Bucheckern werden bereits seit dem 19. Jahrhundert als vielseitige Zutat genutzt. Aus ihnen wurde beispielsweise wertvolles Speiseöl gepresst. Sie dienten außerdem als Kaffeeersatz oder zur Anreicherung von Mehl, besonders in Notzeiten.
Kulinarische Möglichkeiten
Aufgrund ihres nussigen Aromas und ihres hohen Nährstoffgehalts erleben Bucheckern heute eine Renaissance in der Küche. Mit ihrem hohen Fettgehalt sowie wertvollen Mineralstoffen und Vitaminen bereichern sie Ihren Speiseplan auf vielfältige Weise:
- Geröstet verleihen sie Salaten eine nussige Note.
- Geschrotet lassen sie sich in Backwaren wie Brot, Keksen oder Kuchen verarbeiten.
- Als Knabberei eignen sich Bucheckern geschrotet und gesalzen.
- Aus den Nüsschen lässt sich zudem ein wohlschmeckendes Öl pressen, das zum Kochen und Verfeinern von Salaten verwendet werden kann.
Richtige Zubereitung
Bucheckern enthalten geringe Mengen an Giftstoffen wie Fagin und Oxalsäure, die bei übermäßigem Verzehr Unwohlsein verursachen können. Daher ist es wichtig, die Früchte vor dem Verzehr zu rösten, zu mahlen oder zu garen. So werden die Giftstoffe abgebaut und Sie können die Bucheckern unbedenklich genießen.
Bucheckern als Nahrungsquelle im Wald
Bucheckern dienen vielen Waldtieren, darunter Eichhörnchen, Vögeln und Wildschweinen, als wertvolle Nahrungsquelle. Neben der Verbreitung der Buche tragen diese Tiere zum Erhalt des Ökosystems Wald bei.
Sammeln und Aussaat von Bucheckern
Das Sammeln von Bucheckern ist eine schöne Herbstaktivität, die Sie in Wäldern und Parkanlagen ausüben können. Achten Sie auf Mastjahre, die alle drei bis zwölf Jahre auftreten und besonders nach trockenen, heißen Sommern mit reicher Ernte locken.
Aussaat im eigenen Garten
Bucheckern zählen zu den Kaltkeimern und benötigen einen Kältereiz, um zu keimen. Die ideale Zeit für die Aussaat im Garten ist der Frühling, nachdem die Samen über den Winter stratifiziert wurden. So säen Sie Bucheckern erfolgreich aus:
- Sammeln Sie im Herbst gesunde, reife Bucheckern. Ein Test in Wasser zeigt Ihnen, welche Früchte sich für die Aussaat eignen: Sinkende Exemplare sind keimfähig.
- Lagern Sie die gesammelten Bucheckern über den Winter in feuchtem Sand bei 2 bis 4 Grad Celsius, um sie zu stratifizieren.
- Bereiten Sie im Frühling den Pflanzort vor. Der Boden sollte locker und humos sein, angereichert mit Kompost oder Kuhmist.
- Säen Sie die Bucheckern etwa drei- bis viermal so tief in die Erde ein, wie ihr Durchmesser beträgt. Bedecken Sie sie anschließend mit feinkrümeliger Erde.
- Halten Sie die Aussaatstelle gleichmäßig feucht und schützen Sie die frisch gesäten Bucheckern vor direkter Sonneneinstrahlung und Spätfrösten.
Besonderheiten bei der Vermehrung
Einige Buchenarten, beispielsweise die Hängebuche oder die Süntelbuche, lassen sich nicht durch Samen, sondern nur durch Veredelung vermehren.