Buche

Buche vermehren: Stecklinge, Samen und mehr

Die Buche, ein majestätischer Baum mit charakteristischem Laub, lässt sich auf verschiedene Weise vermehren. Dieser Artikel beschreibt detailliert die Vermehrung durch Samen, Stecklinge und Abmoosen, inklusive der jeweiligen Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden.

Buche vermehren: Über Samen

Die Vermehrung der Buche über Samen, also Bucheckern, erfordert Geduld, belohnt Sie jedoch mit einem prachtvollen Baum aus eigener Anzucht. Die Samen reifen im Herbst und bieten Ihnen die Möglichkeit, diesen imposanten Laubbaum selbst zu ziehen.

Schritt 1: Bucheckern sammeln

Schritt 1: Bucheckern sammeln

Das Sammeln reifer Bucheckern im Herbst ist der erste Schritt zur Vermehrung

Beginnen Sie im September und Oktober mit dem Sammeln reifer Bucheckern. Achten Sie auf unbeschädigte Exemplare von Bäumen, die mindestens 40 Jahre alt sind. Reife Bucheckern erkennen Sie an ihrer festen Beschaffenheit und ihrem Gewicht.

Schritt 2: Bucheckern lagern

Lagern Sie die gesammelten Bucheckern über den Winter kühl und trocken. Papiertüten eignen sich hierfür ideal. Bewahren Sie diese an einem kühlen Ort wie einem Keller oder einem ungeheizten Raum auf.

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Schritt 3: Bucheckern stratifizieren

Um die Keimhemmung der Bucheckern zu überwinden, ist eine Kältebehandlung, die sogenannte Stratifikation, notwendig. Legen Sie die Bucheckern für etwa 100 Tage in Ihren Kühlschrank oder vergraben Sie sie im Freien in Sand oder Erde.

Schritt 4: Bucheckern aussäen

Schritt 4: Bucheckern aussäen

Die Mischung aus Erde und Laub bietet optimale Keimbedingungen für Bucheckern

Nach der Stratifikation können Sie die Bucheckern aussäen. Verwenden Sie hierfür eine Mischung aus Gartenerde, gehäckselten Buchenblättern, Fichtennadeln und etwas Sand. Diese Mischung imitiert die natürlichen Keimbedingungen der Bucheckern.

Schritt 5: Pflege der Bucheckern

Platzieren Sie die Aussaaten an einem hellen Standort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, um den jungen Sämlingen ein gesundes Wachstum zu ermöglichen.

Schritt 6: Bucheckern pikieren

Sobald die Sämlinge eine Höhe von etwa fünf Zentimetern erreicht haben und ihre Wurzeln gut entwickelt sind, sollten Sie sie in einzelne Töpfe umpflanzen. Dies verhindert Wurzelkonkurrenz und fördert das weitere Wachstum.

Schritt 7: Bucheckern auspflanzen

Schritt 7: Bucheckern auspflanzen

Die Wahl eines sonnigen oder halbschattigen Standorts begünstigt das Wachstum der Buche

Wenn die jungen Buchen eine robuste Größe erreicht haben, können Sie sie im Frühjahr oder Herbst ins Freiland auspflanzen. Wählen Sie hierfür einen Standort mit durchlässigem Boden und sonniger bis halbschattiger Lage.

Buche vermehren: Über Stecklinge

Die Vermehrung der Buche über Stecklinge stellt eine Herausforderung dar, da die Bewurzelung nicht immer zuverlässig gelingt. Mit etwas Geduld und der richtigen Vorgehensweise können Sie jedoch auch auf diesem Weg junge Buchen ziehen.

Schritt 1: Stecklinge schneiden

Schneiden Sie im April/Mai oder Mitte Juli halbverholzte Triebe der Buche mit einer Länge von 10-20 cm. Achten Sie darauf, dass jeder Steckling mindestens ein, idealerweise zwei Blätter besitzt.

Schritt 2: Stecklinge vorbereiten

Entfernen Sie die unteren Blätter der Stecklinge und behandeln Sie die Schnittstellen mit Bewurzelungspulver. Dies regt die Wurzelbildung an. Bei dickerem Steckmaterial können Sie das obere Ende zusätzlich mit künstlicher Baumrinde schützen.

Schritt 3: Stecklinge einpflanzen

Pflanzen Sie die Stecklinge entweder direkt in Töpfe mit Anzuchterde oder in ein Beet an einem halbschattigen Platz in Ihrem Garten. Die Stecklinge sollten zu zwei Dritteln ihrer Länge in der Erde stecken.

Schritt 4: Stecklinge pflegen

Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Die Stecklinge benötigen einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Eine hohe Luftfeuchtigkeit fördert die Wurzelbildung.

Schritt 5: Stecklinge auspflanzen

Sobald sich nach einigen Wochen oder Monaten erste Wurzeln zeigen, können Sie die Stecklinge vorsichtig auspflanzen. Wählen Sie für die jungen Buchen einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit gut durchlässigem Boden. Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr, sobald keine starken Fröste mehr zu erwarten sind.

Buche vermehren: Durch Abmoosen

Das Abmoosen ist eine bewährte Methode, um aus einer großen Buche zwei kleinere zu gewinnen. Diese Technik eignet sich besonders gut für großblättrige Pflanzen und kann je nach Verfahren von Mitte bis Ende März bis in den Frühling hinein angewendet werden, wenn die Pflanze im vollen Saft steht.

Schritt 1: Trieb auswählen

Wählen Sie einen kräftigen, gesunden Trieb, der weder zu stark verholzt noch zu weich ist. Idealerweise befindet sich der Trieb in Bodennähe und hat noch keine Haftwurzeln gebildet.

Schritt 2: Trieb anritzen

Schritt 2: Trieb anritzen

Ein scharfer Schnitt erleichtert die Wurzelbildung beim Abmoosen von Buchen

Ritzen Sie den ausgewählten Trieb mit einem scharfen, sauberen Messer entweder schräg ein, um einen Keil einzusetzen (Keilmethode), oder entfernen Sie einen 3-5 cm breiten Ring der Rinde (Ringmethode).

Schritt 3: Schnittstelle präparieren

Bei der Keilmethode führen Sie einen Keil in die Schnittstelle ein, um diese offen zu halten. Bei der Ringmethode achten Sie darauf, den entrindeten Bereich feucht zu halten, damit sich an der oberen Kante des Rings Wurzeln bilden können.

Schritt 4: Trieb mit feuchtem Moos umhüllen

Umhüllen Sie die bearbeitete Stelle des Triebs unabhängig von der gewählten Methode mit nassem Moos und wickeln Sie Frischhaltefolie darum, um ein feucht-warmes Klima zu schaffen. Dies fördert die Wurzelbildung.

Schritt 5: Auf Wurzelbildung warten

In den Wochen nach der Umhüllung mit Moos und Folie entwickeln sich an der bearbeiteten Stelle Wurzeln. Dieser Prozess erfordert Geduld.

Schritt 6: Trieb abtrennen und einpflanzen

Sobald sich ausreichend Wurzeln gebildet haben, können Sie den Trieb vorsichtig von der Mutterpflanze trennen und entweder direkt in den Boden oder in einen Topf mit humusreicher Erde einpflanzen, um ihn weiter zu kultivieren.

Bilder: altocumulus / iStockphoto