Bucheckern

Bucheckern säen: So ziehen Sie erfolgreiche Buchen aus Samen

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Bucheckern, die Früchte der Rotbuche, lassen sich im eigenen Garten aussäen. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung von der Samenauswahl bis zur Pflege der Jungpflanzen.

Bucheckern säen

Optimaler Zeitpunkt für die Aussaat

Der optimale Zeitpunkt für die Aussaat von Bucheckern ist das zeitige Frühjahr, da Bucheckern Kaltkeimer sind und einen Kältereiz benötigen. Dieser Kältereiz lässt sich durch eine Lagerung der Samen bei konstant niedrigen Temperaturen (circa 2 bis 4 Grad Celsius) erreichen. Viele nutzen hierfür den Kühlschrank.

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Im März oder April, wenn der Boden frostfrei und gut durchfeuchtet ist, können Sie die Bucheckern aussäen. Zu dieser Zeit sind die Temperaturen moderat und fördern ein schnelles Keimen. Ein bedeckter Tag ohne direkte Sonneneinstrahlung ist besonders geeignet, um die zarten Keimlinge vor Austrocknung zu schützen.

Wichtig ist es, die Samen sofort nach der Lagerung oder der natürlichen Stratifikation zu pflanzen, um Schäden durch Austrocknung oder Schimmelbildung zu vermeiden. Setzen Sie die Samen mit der Spitze nach unten in die gut vorbereitete, lockere Erde und bedecken Sie sie mit einer Schicht Lauberde. Diese schützt die Samen vor Fraßschäden und bietet optimale Keimbedingungen.

Alternativ können die Samen im Herbst ausgebracht werden, wenn eine außergewöhnlich trockene Frühlingssaison zu erwarten ist. In diesem Fall pflanzen Sie die Bucheckern nach der Ernte im Oktober und bedecken sie ebenfalls mit Lauberde. Die Keimung setzt dann mit den ersten warmen Frühlingstagen ein.

Auswahl des Saatguts

Die Wahl des richtigen Saatguts ist entscheidend. Achten Sie darauf, nur reife, schwere und unbeschädigte Bucheckern zu verwenden. Ein einfacher Test besteht darin, die Samen in eine Schale mit Wasser zu geben – nur die sinkenden Samen sind für die Aussaat geeignet.

Ernten Sie die Bucheckern vorzugsweise während einer Vollmast, da Bäume in diesen Jahren mehr und bessere Samen produzieren. Lagern Sie das gesammelte Saatgut kühl und trocken, um die Keimfähigkeit zu erhalten. Temperaturen über 15 Grad Celsius können eine irreversible Keimhemmung verursachen, die den Erfolg der Aussaat erheblich mindert.

Falls eine sofortige Aussaat nicht möglich ist, stratifizieren Sie die Samen, indem Sie sie bei einer konstant niedrigen Temperatur (zwischen -5 und -18 Grad Celsius) mit einem Wassergehalt von etwa 10 Prozent lagern. Dies ermöglicht eine optimale Keimfähigkeit über längere Zeiträume.

Sammeln der Bucheckern

Bucheckern werden am besten im Herbst gesammelt, wenn die Samen reif sind und von den Bäumen fallen. Besonders lohnenswert ist die Suche unter mindestens 40 Jahre alten Rotbuchen, da diese Bäume die meisten Früchte tragen.

Achten Sie beim Sammeln darauf, schwer und fest erscheinende Samen zu wählen. Parks und ältere Parkanlagen sind geeignete Sammelorte, da die Früchte hier meist sauberer bleiben als im Wald. Sammeln Sie mehr Samen, als Sie benötigen, da nicht jeder Samen keimen wird. Empfohlen wird, mindestens 30 Bucheckern zu sammeln.

Um geeignete Samen zu identifizieren, legen Sie die Bucheckern in eine Schale mit Wasser. Nur die sinkenden Samen sind zur Aussaat geeignet, während die schwimmenden meist leer sind.

Auslösen der Samen aus der Schale

Entfernen Sie die harten Bucheckern-Schalen, um die Samen freizulegen. Bewährte Methoden sind:

  • Kochendes Wasser: Gießen Sie die Bucheckern mit kochendem Wasser auf, um die Schalen weicher zu machen. Anschließend lassen sie sich leicht mit einem scharfen Messer entfernen.
  • Erhitzen über Glut oder Feuer: Halten Sie die Bucheckern in einem Metallsieb oder auf einem Grillrost über ein Feuer oder eine offene Glut, bis die Schalen aufplatzen.

Diese Methoden erleichtern das Entfernen der Schalen und bereiten die Samen optimal auf die Aussaat vor.

Vorbereiten der Anzuchtstelle

Für eine erfolgreiche Keimung ist eine sorgfältige Vorbereitung der Anzuchtstelle wichtig. Wählen Sie einen gut durchlüfteten Standort mit ausreichend Sonnenlicht, der gleichzeitig vor starkem Wind und intensiver Sonneneinstrahlung geschützt ist.

Lockern Sie den Boden gründlich und entfernen Sie Unkraut. Eine feinkrümelige Struktur erleichtert das Eindringen der Wurzeln. Mischen Sie Gartenerde mit gehäckselten Buchenblättern und Fichtennadeln sowie etwas Sand, um die Bodenstruktur und Nährstoffversorgung zu verbessern.

Für zusätzliche Nährstoffe und bessere Feuchtigkeitsregulierung kann Kompost oder gut verrotteter Laubhumus untergemischt werden. Stellen Sie sicher, dass das Substrat gleichmäßig vermengt ist, um eine gleichmäßige Verteilung von Nährstoffen zu gewährleisten.

Nachdem der Boden vorbereitet ist, glätten Sie die Oberfläche. Platzieren Sie die Samen in einer Tiefe von etwa drei- bis viermal ihrer Größe und bedecken Sie sie mit Lauberde.

Zum Schutz vor Tieren können Sie ein Drahtgeflecht über der Anzuchtstelle anbringen. Dies verhindert, dass Tiere die Samen ausgraben oder wegtragen.

Aussaat der Bucheckern

Nachdem die Anzuchtstelle vorbereitet ist, können die Bucheckern ausgesät werden:

  • Samen auswählen: Verwenden Sie nur die gesündesten und schwersten Samen.
  • Aussaatzeitpunkt: Ideal ist der Herbst, um den natürlichen Kältereiz zu nutzen. Alternativ können Sie im Frühjahr säen, nachdem die Samen stratifiziert wurden.
  • Einbringen der Samen: Stecken Sie die ausgelösten Samen mit der Spitze nach unten etwa drei- bis viermal so tief in die Erde, wie sie groß sind.
  • Abdeckung: Bedecken Sie die Samen mit lockerer Lauberde.
  • Andrücken: Drücken Sie die Erde leicht an, damit die Samen festen Kontakt mit dem Erdreich haben.
  • Schutz vor Tieren: Decken Sie die Aussaatstelle mit einem Drahtgeflecht ab, um die Samen vor Tieren zu schützen.
  • Feuchtigkeit: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.

Nach der Aussaat dauert es einige Wochen bis Monate, bis die Keimlinge erscheinen. Halten Sie die Anzuchtstelle frei von Unkraut, damit die jungen Pflanzen nicht um Nährstoffe und Licht konkurrieren müssen.

Schutz vor Tieren

Bucheckern sind eine begehrte Nahrungsquelle für viele Tiere. Um die Aussaat zu schützen, können Sie die Fläche mit einem Drahtgeflecht abdecken. Achten Sie darauf, dass das Geflecht engmaschig ist, um auch kleinere Tiere fernzuhalten. Befestigen Sie das Geflecht sicher im Boden.

Zusätzlich kann eine Schicht Lauberde oder Mulch helfen, die Samen zu verbergen. Vogelschutznetze können ebenfalls nützlich sein, um die Samen vor Vögeln zu schützen.

Keimung und Pflege der Sämlinge

Nach der Aussaat beginnt die Keimung im Frühjahr. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, ohne zu überwässern, da Staunässe den Keimvorgang behindern kann.

Sorgen Sie dafür, dass die jungen Pflänzchen genügend Licht, jedoch keine direkte Mittagssonne erhalten. Ein halbschattiger Platz ist ideal. Gewöhnen Sie die Sämlinge langsam an wärmere Temperaturen, um ihr Wachstum zu fördern.

Pflegen Sie die Sämlinge regelmäßig, indem Sie Unkraut entfernen und die Pflanzen auf Schädlinge und Krankheiten kontrollieren. Dünnen Sie die Pflänzchen aus, sodass nur die stärksten weiterwachsen. Wenn die Sämlinge eine Größe von etwa 30-50 cm erreicht haben, können sie an ihren endgültigen Standort verpflanzt werden. Tun Sie dies an einem bedeckten Tag, um die Pflanzen vor Transpirationsstress zu schützen.

Durch diese Maßnahmen schaffen Sie ideale Bedingungen für die Keimung und das Wachstum der Bucheckern-Sämlinge und können sich auf gesunde und kräftige Buchenbäume freuen.

Bilder: Fotofreak75 / iStockphoto