Brunnenkresse

Brunnenkresse: Anbau, Pflege und Ernte im eigenen Garten

Brunnenkresse, ein würziges Kraut, gedeiht in feuchten Umgebungen und ist eine Bereicherung für jeden Garten. Erfahren Sie alles über die Kultivierung, die gesundheitlichen Vorteile und die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten dieser interessanten Pflanze.

Wuchs

Die Echte Brunnenkresse (Nasturtium officinale) ist eine mehrjährige, wintergrüne und krautige Wasserpflanze. Sie trägt niederliegende oder aufrechte, hohle, runde Stängel, die zwischen 10 und 30 cm lang sind. Unter günstigen Bedingungen können sie bis zu 70 cm lang werden. Brunnenkresse verzweigt sich kräftig und bildet dichte, teppichartige Bewüchse. Die Stängel kriechen oder schwimmen auf der Wasseroberfläche und können im Wasser eine lila Färbung annehmen. An den Verzweigungspunkten treiben Adventivwurzeln aus. Ihre Wuchsbreite beträgt etwa 30 bis 70 cm.

Brunnenkresse gedeiht besonders gut in natürlichen Habitaten wie Bächen und Quellen, wo sie klares, relativ kühles Wasser mit leichter Strömung bevorzugt.

Blätter

Die Blätter der Brunnenkresse sind saftig, dunkelgrün und bis zu 15 cm lang. Sie sind wechselständig an den Stängeln angeordnet und ungeteilt gefiedert. Die rundlich bis eiförmigen Fiederblättchen erreichen eine Länge von etwa 3 cm. Diese Blätter sind aufgrund ihrer Form und des nussigen Geschmacks gut erkennbar.

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Eine Verwechslungsgefahr besteht mit dem Bitteren Schaumkraut (Cardamine amara), das ebenfalls entlang von Wasserläufen zu finden ist. Dieses hat jedoch kantige, mit Mark gefüllte Stängel und andere Blattformen. Obwohl das Bittere Schaumkraut nicht giftig ist, schmeckt es sehr bitter.

Blüte

Von Mai bis September schmücken kleine weiße Blüten in trugdoldigen Trauben die Brunnenkresse. Diese Blüten sind zwittrig und bestehen aus vier Kelch- und vier Kronblättern, die etwa 3 bis 4 mm lang sind. Sechs Staubblätter mit gelben Staubbeuteln und ein Fruchtknoten aus zwei verwachsenen Fruchtblättern sind ebenfalls vorhanden.

Nach der Blüte bilden sich längliche Samenschoten, die 8 bis 20 mm lang und etwa 2 bis 3 mm breit sind. Jede Schote enthält bis zu 60 Samen, die in zwei Reihen angeordnet sind. Die Brunnenkresse ist eine Langtagpflanze und stoppt ihr Wachstum bei Temperaturen unter 7 °C.

Die Samen verbreiten sich im Wind oder durch Wasservögel, die sie im Gefieder tragen.

Welcher Standort ist geeignet?

Für optimalen Wuchs bevorzugt die Brunnenkresse schattige bis halbschattige Standorte mit kühlen Temperaturen und verträgt bis zu -28 °C. Sie gedeiht am besten in nährstoffreichen, fließenden Gewässern mit leichter Strömung bei einer Wassertiefe von 5 bis 20 cm.

In Gartenteichen, Sumpfbeeten oder Wasserkübeln kann Brunnenkresse ebenfalls kultiviert werden. Der Boden sollte lehmig und stets feucht bis nass sein, um das Wachstum zu fördern.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Brunnenkresse benötigt einen kontinuierlich nassen, lehmigen oder tonigen Boden, um zu gedeihen. Stellen Sie sicher, dass der Boden stets feucht bleibt und die Pflanze nur kurzzeitig austrocknet, um Schäden zu vermeiden.

Für die Topfkultur sollten Sie nährstoffreiche, humose Erde verwenden und den Topf in ein Wassergefäß stellen, das regelmäßig mit frischem Wasser versorgt wird. Alternativ kann ein flaches Wasserbecken, z.B. zu Füßen einer Kräuterspirale, ideale Wachstumsbedingungen schaffen.

Pflanzung

Brunnenkresse kann im Frühjahr im Gartenteich, in flachen fließenden Gewässern oder in Töpfen und Pflanzkübeln auf Balkon und Terrasse gepflanzt werden. Verwenden Sie nährstoffreiche, humose Erde und stellen Sie den Topf in ein größeres Wassergefäß, damit das Substrat immer feucht bleibt. Wechseln Sie das Wasser täglich, um Frische zu gewährleisten.

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflanzung:

  1. Füllen Sie einen 15 bis 20 cm großen Topf mit nährstoffreicher Erde oder einer Mischung aus Gartenerde, grobem Sand und Kompost.
  2. Stellen Sie den Topf in ein Wassergefäß, sodass das Wasser etwa 6 bis 12 cm hoch steht.
  3. Verwenden Sie drei bis vier Stecklinge pro Topf.
  4. Kultivieren Sie die Brunnenkresse bei Temperaturen zwischen 10 und 12 °C.

Halten Sie einen Pflanzabstand von etwa 10 cm im Freiland ein und achten Sie auf eine halbschattige bis schattige Lage ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Brunnenkresse pflegen

Brunnenkresse benötigt sauberes, kühles Wasser und einen stets feuchten bis nassen Boden. Regelmäßiger Wasserwechsel, besonders bei Topfkultur, ist wichtig. Sie braucht in der Regel keine zusätzliche Düngung, etwas Kompost kann jedoch das Wachstum fördern.

Um einen buschigen Wuchs zu fördern, sollten Sie regelmäßig ältere Triebe abzuzwicken. Die in Kübeln angebaute Brunnenkresse benötigt eventuell Winterschutz, da kleinere Gewässer durchfrieren können.

Verwendung

Brunnenkresse ist ein vielseitiges Küchenkraut mit einem würzigen, leicht scharfen Geschmack. Sie kann sowohl roh als auch gekocht verwendet werden. Frisch passt sie hervorragend zu Salaten, Dressings, Kräuterquark, Smoothies, Brotaufstrichen und Pasteten.

Gekocht eignet sie sich für Suppen und Saucen oder als Beilage zu Gemüsegerichten. Ihr Geschmack ergänzt Kartoffelgerichte, Omeletts und diverse Speisen.

Neben der kulinarischen Nutzung fungiert Brunnenkresse auch als biologischer Wasserfilter und kann als Bodendecker in Gewässern dienen.

Gesundheitliche Vorteile

Brunnenkresse ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Sie enthält Vitamin A, C und K, sowie Kalzium, Eisen, Jod, Kalium und Magnesium. Diese Nährstoffe fördern die Gesundheit der Augen, stärken das Immunsystem, unterstützen die Blutgerinnung und den Knochenaufbau.

Durch ihren Gehalt an Senfölglycosiden wirkt die Brunnenkresse blutreinigend, harntreibend und antibakteriell. Diese Eigenschaften können Fieber senken, die Verdauung fördern und den Stoffwechsel ankurbeln. Darüber hinaus haben die enthaltenen Carotinoide eine antioxidative Wirkung, welche Zellschäden vorbeugen kann.

Die Echte Brunnenkresse wird seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde verwendet und ist bekannt für ihre zahlreichen gesundheitlichen Vorzüge.

Ernte

Ernten Sie die Blätter der Brunnenkresse idealerweise von März bis Mai, bevor die Blüte beginnt. Wählen Sie Pflanzen, die mindestens 10 cm hoch sind und schneiden Sie die Blätter und Triebe vorsichtig ab. Lassen Sie ausreichend Pflanzenteile stehen, damit die Brunnenkresse sich regenerieren kann.

Waschen Sie die geernteten Blätter gründlich, um mögliche Insektenlarven zu entfernen. Auch die Blüten können gegessen und als dekorative Zutat in Salaten und Suppen verwendet werden.

Brunnenkresse vermehren

Brunnenkresse kann durch Aussaat, Teilung des Wurzelstocks oder durch Stecklinge vermehrt werden.

Bei der Aussaat der Samen:

Streuen Sie die Samen im Frühjahr auf feuchte Erde und drücken Sie sie leicht an. Halten Sie den Boden stets feucht.

Bei der Teilung des Wurzelstocks:

Teilen Sie den Wurzelstock im Frühjahr vorsichtig mit einer kleinen Gartenschaufel und setzen Sie die Stücke in feuchte Erde.

Bei der Stecklingsvermehrung:

Schneiden Sie etwa 10 cm lange Stecklinge und stecken Sie diese in feuchte Erde an schattigen Standorten.

Krankheiten & Schädlinge

Brunnenkresse ist weitgehend resistent gegen Krankheiten und Schädlinge, jedoch können gelegentlich Probleme auftreten.

Schädlinge

  • Schnecken: Entfernen Sie Schnecken durch Absammeln.
  • Blattläuse: Spülen Sie Blattläuse mit Wasser ab.
  • Wildenten: Verwenden Sie Netze oder farbige Bänder, um Wildenten fernzuhalten.
  • Kohlerdfloh: Schneiden Sie befallene Blätter ab.

Krankheiten & Schädlinge

  • Falscher Mehltau (Peronospora parasitica): Entfernen Sie befallene Blätter sofort.
  • Septoria-Blattflecken (Septoria sisymbrii): Auch hier hilft das Entfernen betroffener Pflanzenteile.
  • Crook Root (Spongospora nasturtii): Diese Pilzkrankheit führt zu Wurzeldeformationen.

Weitere Probleme

  • Gelbe Blätter: Dies kann auf unzureichende Wasserversorgung oder schlechte Wasserqualität hinweisen. Wechseln Sie das Wasser regelmäßig.
  • Blühprobleme: Dies ist oft ein Zeichen dafür, dass die Pflanze noch zu jung ist. Sie wird im nächsten Jahr blühen.

Regelmäßige Kontrollen und Pflege gewährleisten eine gesunde und ertragreiche Brunnenkressepflanze.

Häufig gestellte Fragen

1. Kann ich Brunnenkresse in meinem kleinen Gartenteich anbauen?

Ja, Brunnenkresse lässt sich sehr gut in einem kleinen Gartenteich oder sogar in Wasserkübeln kultivieren. Wichtig ist, dass die Pflanze in nährstoffreiche, humose Erde gepflanzt wird und den Topf oder Kübel in ein Wassergefäß stellt, welches regelmäßig mit frischem Wasser versorgt wird. Eine Wassertiefe von 5 bis 20 cm und eine halbschattige bis schattige Lage ohne direkte Sonneneinstrahlung schaffen ideale Wachstumsbedingungen.

2. Welche Schädlinge und Krankheiten können bei Brunnenkresse auftreten?

Obwohl Brunnenkresse eine relativ resistente Pflanze ist, können gelegentlich Schnecken, Blattläuse und Wildenten zum Problem werden. Schnecken lassen sich am besten absammeln, Blattläuse können mit Wasser abgespült werden, und Wildenten werden durch Netze oder farbige Bänder ferngehalten. Es können zudem Pilzkrankheiten wie Falscher Mehltau (Peronospora parasitica), Septoria-Blattflecken (Septoria sisymbrii) und Crook root (Spongospora nasturtii) auftreten, die man durch Entfernen befallener Pflanzenteile bekämpfen kann.

3. Ist Brunnenkresse frosthart und kann sie den Winter überstehen?

Brunnenkresse ist frosthart und verträgt Temperaturen bis zu -28 °C. In kleineren Wasserkübeln kann es jedoch notwendig sein, die Pflanze mit Winterschutz zu versehen, um ein Durchfrieren des Wassers zu verhindern. In größeren Gartenanlagen oder Teichen ist meist kein zusätzlicher Schutz nötig.

4. Gibt es historische Verwendungszwecke oder interessante, weniger bekannte Anwendungen der Brunnenkresse?

Brunnenkresse wurde schon in der Antike als Heilpflanze geschätzt, insbesondere aufgrund ihres hohen Vitamin C-Gehalts. Sie diente als Anti-Skorbut-Mittel und zur Blutreinigung. Interessanterweise gibt es auch ein Craftbeer namens „La Cress“ aus Belgien, das aus Brunnenkresse gebraut wird. In der traditionellen Medizin wird Brunnenkresse seit Jahrhunderten gegen verschiedene Beschwerden wie Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte und Asthma eingesetzt, obwohl viele dieser Anwendungen wissenschaftlich nicht bestätigt sind.

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