Bromelie

Bromelien richtig pflegen: Schritt für Schritt Anleitung

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Mit ihrer farbenprächtigen Blüte und den markanten Schmuckblättern adeln Bromelien die kreative Fensterbank. Epiphytische Arten thronen lässig auf Ästen oder Steinen. Terrestrische Arten bilden mit ihrer Blattrosette kleine Zisternen für die Wasserversorgung. Angesichts der extravaganten Optik stehen wichtige Fragen zur Pflege im Raum. Lesen Sie hier, wie Sie eine Bromelie richtig gießen, düngen und schneiden.

Bromelie gießen
Die Bromelie gedeiht nur dann gut, wenn sie die richtige Pflege erhält
AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich meine Bromelie richtig?
Die Pflege einer Bromelie umfasst richtiges Gießen mit kalkfreiem Wasser, Düngung mit speziellem Bromeliendünger und Entfernen von abgestorbenen Blättern. Verblühte Exemplare können Nachwuchs hervorbringen, indem man das normale Pflegeprogramm fortsetzt.

Wie oft gieße ich eine Bromelie?

Für alle Bromelienarten gilt gleichermaßen, dass sie ausschließlich kalkfreies, zimmerwarmes Wasser erhalten. In welcher Form und wie oft gegossen wird, hängt vom individuellen Habitus Ihrer Bromelie ab. So machen Sie es richtig:

  • Getopfte Bromelien: Wasser in den Trichter gießen, regelmäßig auffüllen und alle 4 Wochen austauschen
  • Aufgebundene Bromelien: Im Sommer täglich, im Winter 3 Mal pro Woche mit weichem Wasser besprühen

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Wichtig zu beachten ist, dass an getopften Bromelien das Substrat konstant leicht feucht zu halten ist. In welchen Intervallen Sie gießen, hängt ab von der Jahreszeit und den lokalen Bedingungen am Standort.

Wie dünge ich die Bromelie richtig?

Mehrheitlich nehmen Bromelienarten Wasser und Nährstoffe über ihre Blätter auf. Die Wurzeln dienen lediglich der Stabilisierung im Substrat oder auf einer Unterlage. Entsprechend bescheiden sind die Ansprüche an die Nährstoffzufuhr. Fügen Sie dem Gießwasser von April bis Oktober alle 2 bis 3 Wochen einen flüssigen Bromeliendünger hinzu. Epiphytische Arten düngen Sie über den Weg des Sprühnebels.

Zählt Schneiden zum Pflegeprogramm einer Bromelie?

Einen Rückschnitt erhalten Bromelien nicht. Im Laufe der Jahre werden mitunter ältere Blätter eingezogen, vergilben und trocknen ein. In diesem Fall ist es von Vorteil, wenn Sie abwarten, bis die Pflanze das Blatt freigibt. Auf leichten Zug lässt es sich aus der Rosette entfernen, ohne Schnittwunden zu verursachen.

Sofern Sie ein eingezogenes Blatt als Störfaktor im Erscheinungsbild empfinden, schneiden Sie es heraus. Idealerweise verwenden Sie ein desinfiziertes Skalpell oder ein extra scharfes Messer. Die Schnittwunde bestäuben Sie anschließend bitte mit Urgesteinsmehl oder Holzkohleasche, zur Vorbeugung gegen Krankheiten und Schädlinge.

Wie pflege ich eine verblühte Bromelie?

Da der opulente Blütenstand sich zusammensetzt aus kräftigen, farbenfrohen Hochblättern und eher unscheinbaren, echten Blüten, hält die Blütezeit einer Bromelie mitunter monatelang an. Früher oder später ist es dann doch vorbei mit dem floralen Spektakel und wird sich bei dieser Pflanze nie mehr wiederholen. Das ist indes kein Grund, die verblühte Bromelie vorschnell zu entsorgen, denn an ihrer Basis sprießt bereits der Nachwuchs.

Indem Sie das bisherige Pflegeprogramm unvermindert fortsetzen, geben Sie den Tochterpflanzen genügend Zeit für das Wachstum. Diese Geduld wird belohnt mit jungen Bromelien zum Nulltarif. So gelingt es:

  • Eine verwelkte Bromelie am hellen, warmen Standort weiterhin gießen und düngen
  • Tochterpflanzen mit eigener Blattrosette abschneiden, wenn sie mindestens 10 cm groß sind
  • Jedes Kindel eintopfen in Bromelienerde und gießen

Um das Wachstum nach der Trennung von der Mutterpflanze voranzutreiben, stülpen Sie für einige Wochen eine Plastiktüte über den Anzuchttopf. Gießen Sie weiches, warmes Wasser in die kleine Blattrosette und befeuchten ebenfalls das Substrat. Die Haube hat ihre Aufgabe erfüllt, wenn sich in der kleinen Rosette neue Blätter entwickeln.

Mit welchen Krankheiten und Schädlingen ist zu rechnen?

In unseren Wohn- und Arbeitsräumen befinden sich Bromelien fernab ihrer Heimat. Demzufolge sind sie anfälliger für Krankheiten und Schädlinge, als einheimische Zimmerpflanzen. Die häufigsten Probleme haben wir in der folgenden Übersicht zusammengetragen mit Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung:

Krankheiten und Schädlinge Vorbeugung Bekämpfung
Braune Blattspitzen Regelmäßig besprühen Abschneiden, Luftfeuchtigkeit erhöhen, Standortwechsel
Keine Blüte Heller, warmer Standort ohne Prallsonne Mit vollreifen Äpfeln unter eine Glashaube stellen
Blattfäule durch Pilzbefall (Colletotrichum crassipes) Temperaturschwankungen und Staunässe meiden, regelmäßig düngen Fungizid verabreichen oder entsorgen
Spinnmilben Regelmäßig besprühen Abduschen, mit Alkohol-getränktem Tuch abwischen
Blattläuse Keine Stickstoff-betonte Düngung Abduschen, Schmierseifen-Lösung

Auf chemische Mittel zur Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen reagieren Bromelien sehr empfindlich. Die Verwendung zu scharfer Präparate verursacht bei zahlreichen Arten großflächige Nekrosen auf den Schmuckblättern, die unweigerlich zum Absterben der gesamten Pflanze führen.

Wann wird eine Bromelie umgetopft?

Hat die Bromelie ihren Kübel vollständig durchwurzelt, topfen Sie die Pflanze im zeitigen Frühjahr um. Diese Maßnahme steht ebenfalls auf dem Programm, wenn das florale Schmuckstück ein solches Volumen angenommen hat, dass es umkippen könnte. Wählen Sie ein kippsicheres Pflanzgefäß, das im Durchmesser 5 bis 10 cm größer ist. Füllen Sie frische Bromelienerde ein über einer Drainage aus Tonscherben. Setzen Sie die Bromelie so ein, dass die bisherige Pflanztiefe bewahrt bleibt und gießen an.

Tipp

Tropische Bromelien erfordern keine speziellen Vorkehrungen für eine gesunde Überwinterung. Während der kalten Jahreszeit ist lediglich darauf zu achten, dass die Temperatur am Standort nicht unter 14 Grad Celsius fällt. Da die Pflanzen infolge des Lichtmangels ihr Wachstum nahezu einstellen, wird die Nährstoffzufuhr von November bis Februar eingestellt.