Lanzenrosette

Lanzenrosette: Pflegetipps für die faszinierende Bromelie

Die Lanzenrosette (Aechmea fasciata) ist eine epiphytisch wachsende Bromelie mit auffälligen, trichterförmigen Blattrosetten und leuchtend rosa Blütenschmuck. Dieser Artikel bietet eine umfassende Pflegeanleitung für die Kultivierung dieser faszinierenden Pflanze im Haus.

Steckbrief

Pflanzenart icon
Pflanzenart
Immergrüne, ausdauernde Bromelie
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Mehrjährig
Wuchs icon
Wuchs
Epiphytisch
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
Bis zu 50 cm
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Blau, verfärbt sich beim Welken rot
Blütezeit icon
Blütezeit
Juli bis Oktober
Toggle Icon Gesamten Steckbrief anzeigen

Wuchs

Die Lanzenrosette, auch als Silbervase bekannt, ist eine immergrüne, ausdauernde Bromelie, die bis zu 50 Zentimeter hoch wächst. Ihre Blattrosette kann einen Durchmesser von bis zu 50 Zentimetern erreichen. Die Pflanze wächst epiphytisch, das heißt, sie sitzt auf anderen Pflanzen, entzieht diesen jedoch keine Nährstoffe. Stattdessen nutzt sie gesammeltes Regenwasser und Tau als Wasserquelle, wodurch sie auch „Zisternenpflanze“ genannt wird.

Blätter

Die Blätter der Lanzenrosette sind hart und derb, mit stachelbewehrten Rändern. Diese etwa 50 Zentimeter langen und 8 bis 10 Zentimeter breiten Blätter sind oft mit weißlichen Saugschuppen bedeckt, wodurch sie ein trichterförmiges Auffanggefäß bilden. Die Blätter können je nach Sorte verschiedene Musterungen aufweisen, wie quergebänderte oder gelblich längs gestreifte Panaschierungen. Diese Musterungen tragen zum attraktiven Erscheinungsbild der Pflanze bei.

Blüte

lanzenrosette_bluete
Blühende Lanzenrosette (Aechmea fasciata) mit rosa und blauen Blüten.
Foto: Paul & Aline Burland | Lizenz: CC BY-SA 2.0 | Quelle: Wikimedia

Die Blütezeit der Lanzenrosette erstreckt sich von Juli bis Oktober. Der Blütenschaft kann bis zu 35 Zentimeter lang werden und ist mit kräftig rosa gefärbten Scheidenblättern besetzt. Die eigentlichen Blüten sind blau und verfärben sich beim Welken rot. Diese zwittrigen Blüten haben charakteristische Schüppchen an den Kronblättern, die eine Unterscheidung von anderen Gattungen der Unterfamilie erlauben. Die leuchtenden Farben und die interessante Struktur der Blüten machen die Lanzenrosette zu einem auffälligen Hingucker.

Lesen Sie auch

Früchte

Nach der Blüte bildet die Lanzenrosette Beerenfrüchte, die durch die Verwachsung von drei Fruchtblättern zu einem Fruchtknoten entstehen. Diese Beeren tragen zur Vermehrung der Pflanze bei und dienen in ihrer natürlichen Umgebung als Nahrungsquelle für bestimmte Tiere.

Kindel

Nachdem die Lanzenrosette geblüht hat, stirbt die Mutterpflanze allmählich ab, wobei sie zuvor mehrere Seitensprosse, sogenannte Kindel, bildet. Diese Kindel können abgetrennt und zur Vermehrung genutzt werden. Der beste Zeitpunkt zum Abtrennen der Kindel ist das Frühjahr, wenn diese etwa halb so groß wie die Mutterpflanze sind. Verwenden Sie ein scharfes, desinfiziertes Messer, um die Kindel mitsamt ihren Wurzeln abzutrennen und in spezielles Bromeliensubstrat einzupflanzen. Stellen Sie die Jungpflanzen in ein warmes, feuchtwarmes Klima mit Temperaturen über 20 °C, um die Bewurzelung zu fördern.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Lanzenrosette benötigt einen hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die Zimmertemperatur sollte ganzjährig nicht unter 18 Grad Celsius fallen, optimal sind Temperaturen von mindestens 20 Grad Celsius. Die Pflanze verträgt mittlere Luftfeuchtigkeit, auch trockene Heizungsluft, wobei regelmäßiges Besprühen der Blätter von Vorteil ist. Starke Temperaturschwankungen sollten vermieden werden.

Substrat

Verwenden Sie für die Lanzenrosette handelsübliche Blumenerde mit einem pH-Wert von etwa 5 oder spezielles Bromeliensubstrat (29,00€ bei Amazon*) ohne Kalkanteile. Auch Orchideenerde, gegebenenfalls mit Blumenerde vermischt, ist geeignet. Ein kleines Pflanzgefäß reicht aus, da die Pflanze nur wenige Wurzeln ausbildet.

Lanzenrosette gießen

Von Frühjahr bis Herbst sollte die Lanzenrosette gleichmäßig feucht gehalten werden, ohne Staunässe zu verursachen. Verwenden Sie kalkarmes Wasser, am besten gesammeltes Regenwasser. Gießen Sie sowohl den Wurzelballen als auch den Blatttrichter. Reduzieren Sie die Wassergaben im Winter und tauschen Sie das Wasser im Blatttrichter alle vier Wochen aus. Besprühen Sie die Blätter mehrmals wöchentlich mit kalkfreiem Wasser, jedoch nicht den Blütenstand.

Lanzenrosette richtig düngen

Während der Wachstumsperiode von Frühling bis Herbst benötigt die Lanzenrosette alle zwei Wochen eine Düngergabe. Verwenden Sie dafür einen speziellen Flüssigdünger für blühende Zimmerpflanzen in halber Konzentration. Im Winter ist keine Düngung erforderlich.

Wie pflanze ich richtig um?

Topfen Sie die Lanzenrosette alle ein bis zwei Jahre in frische Erde um. Dies erfolgt am besten im Frühjahr oder Herbst. Verwenden Sie ein Pflanzgefäß mit Abflussloch und legen Sie eine Schicht Drainagematerial auf den Boden. Füllen Sie dann spezielles Bromeliensubstrat ein, setzen die Pflanze mittig in den Topf und drücken das Substrat vorsichtig um die Wurzeln herum an.

Sorten & Arten

Die Lanzenrosette (Aechmea fasciata) bietet eine Vielzahl an Sorten, die sich durch Blütenfarbe und Blattmusterung unterscheiden. Beliebte Sorten sind:

  • ‘Variegata’: Mit auffälligen, breiten rahmgelben Längsstreifen und rosa bis roten Blüten.
  • ‘Primera’: Weniger stark ausgeprägte Blattmusterungen und glatte Blattränder, mit kräftigem Rosa bis Rot.
  • ‘Flavivittata’: Gelbliche Längsstreifen auf den Blättern.
  • ‘Purpurea’: Purpurfarbene Blätter.

Diese Sorten bieten eine reizvolle Vielfalt an Farben und Mustern, die Ihre Pflanzensammlung bereichern können.

Krankheiten & Schädlinge

Die Lanzenrosette ist relativ robust, jedoch können bei ungünstigen Bedingungen Spinnmilben, Blattläuse, Woll- und Schmierläuse oder Schildläuse auftreten. Spinnmilben lassen sich bei geringem Befall durch gründliches Abduschen der Pflanze bekämpfen. Ein zu kalter Standort kann zu Fäulnis führen, die durch braune und welkende Blätter erkennbar ist. Auch Pilzerkrankungen wie Blattfäulen und Welkekrankheiten können auftreten. Halten Sie die Raumtemperatur über 20 °C und sorgen für eine gleichmäßige Pflege, um diese Probleme zu vermeiden. Holen Sie sich eine fachkundige Beratung ein, bevor Sie Pflanzenschutzmittel verwenden, da einige Bromelien-Arten empfindlich darauf reagieren können.

Häufig gestellte Fragen

1. Warum bekommt meine Lanzenrosette braune Blattspitzen?

Braune Blattspitzen bei der Lanzenrosette sind oft ein Zeichen für zu viel Hitze und zu niedrige Luftfeuchtigkeit. Versuchen Sie, die Pflanze häufiger zu besprühen und sorgen Sie für eine etwas kühlere Umgebung ohne direkte Sonneneinstrahlung.

2. Wie kann ich die Blüte meiner Lanzenrosette fördern?

Ein häufiger Grund für eine ausbleibende Blüte ist ein zu dunkler Standort. Stellen Sie Ihre Lanzenrosette an einen helleren Platz. Alternativ kann der „Apfeltrick“ angewendet werden: Platzieren Sie reife Äpfel um die Pflanze und bedecken Sie diese mit einer Plastiktüte. Die entstehenden Ethylengase fördern die Blütenbildung.

3. Was soll ich tun, wenn meine Lanzenrosette von Spinnmilben befallen ist?

Bei einem leichten Spinnmilbenbefall hilft es, die Pflanze gründlich abzuduschen. Bei einem stärkeren Befall sollten Sie auf geeignete Pflanzenschutzmittel zurückgreifen. Beachten Sie jedoch, dass viele Bromelienarten empfindlich auf Pflanzenschutzmittel reagieren können.

4. Kann die Lanzenrosette auf Hydrokultur umgestellt werden?

Im Allgemeinen ist die Lanzenrosette nicht sehr gut für die Hydrokultur geeignet, da sie als epiphytische Pflanze spezielle Ansprüche an ihre Wurzelumgebung hat. Es ist besser, sie in einem gut durchlässigen, speziellen Bromeliensubstrat zu kultivieren.

Bilder: vrabelpeter1 / stock.adobe.com