Bromelien pflegen: So gedeihen Ananasgewächse
Bromelien faszinieren mit ihren farbenprächtigen Hochblättern und ihrer exotischen Erscheinung. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Bromelienpflege und gibt Tipps für die Kultivierung dieser außergewöhnlichen Pflanzen.
Bromelie pflegen
Bromelien, auch Ananasgewächse genannt, präferieren einen absonnigen, luftfeuchten Platz bei Temperaturen über 18 Grad Celsius. Während der Wachstumszeit empfehlen Experten, wöchentlich Flüssigdünger ins Gießwasser zu geben, vorzugsweise einen Spezialdünger für Bromelienarten. Im Winter benötigen sie keine Düngung, da sie sich in einer Ruhephase befinden.
Gießen
Halten Sie die Erde der Bromelie stets mäßig feucht. Im Sommer sollte der Blatttrichter immer mit Wasser gefüllt sein, während im Winter weniger Wasser nötig ist. Wechseln Sie das Wasser im Trichter alle vier Wochen, um Frische zu gewährleisten. Verwenden Sie zimmerwarmes, kalkfreies Wasser, um Kalkränder auf den Blattrosetten zu vermeiden. Regenwasser eignet sich dabei hervorragend.
Bromelien, die auf Steinen oder Holzstücken wachsen, benötigen keinen herkömmlichen Gießvorgang. Ein morgendlicher Sprühnebel mit kalkarmem Wasser genügt. Die meisten Arten bevorzugen eine hohe Luftfeuchtigkeit, weswegen regelmäßiges Besprühen empfehlenswert ist.
Pflanzung
Das richtige Substrat ist entscheidend für die Gesundheit der Bromelie. Für Arten, die in Erde wachsen, eignet sich eine kalkfreie, durchlässige Bromelienerde. Epiphytische Bromelien, die auf Bäumen oder Felsen sitzen, benötigen ein grobes Substrat aus Baumrinde und Torfmoos.
Für das Einpflanzen epiphytischer Bromelien gehen Sie folgendermaßen vor:
- Umwickeln Sie den Zögling an der Basis vorsichtig mit einem beschichteten Draht.
- Stecken Sie den umwickelten Zögling ins vorbereitete Substrat.
- Entfernen Sie den Draht, sobald die Pflanze sich selbst festhalten kann.
Ein lichtdurchfluteter, luftfeuchter Standort ist ideal für ein gesundes Wachstum. Achten Sie darauf, dass das Substrat leicht feucht, aber nie nass ist, um Staunässe und Wurzelfäule zu verhindern.
Welcher Standort ist geeignet?
Bromelien aus den Tropen und Subtropen bevorzugen verschiedene Standorte je nach Art. Trichterbromelien wie die Lanzenrosette oder Guzmanie gedeihen bei warmen Zimmertemperaturen und schätzen einen hellen Fensterplatz ohne direkte Mittagssonne. Morgensonne und Abendsonne können die Blütenbildung fördern. Eine Raumtemperatur von 20 bis 22 Grad Celsius sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit sind ideal.
Während der Sommermonate können Bromelien im Freien stehen, jedoch sollten die Temperaturen nachts nicht unter 15 Grad Celsius fallen. Stellen Sie die Pflanzen abends ins Haus, falls es kühler wird.
Ein helles, luftfeuchtes Badezimmer ist ebenfalls geeignet. Bromelien mit dickeren Blättern bevorzugen eher trockenere Bedingungen, während solche mit dünneren Blättern feuchtere und hellere Standorte favorisieren. Tillandsien mögen hingegen vollsonnige Standorte.
Bromelie vermehren
Bromelien lassen sich durch Ableger, auch Kindel genannt, leicht vermehren. Diese kleinen Pflänzchen entstehen nach der Blüte an der Basis der Mutterpflanze und eignen sich hervorragend zur Vermehrung, sobald sie etwa 10 cm groß sind und eigene Wurzeln aufweisen.
Trennen Sie die Kindel vorsichtig von der Mutterpflanze mit einem scharfen, sauberen Messer ab und pflanzen Sie sie in einen eigenen Topf mit durchlässigem Substrat, beispielsweise Orchideenerde. Stellen Sie die Jungpflanze an einen hellen und warmen Platz. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, können Sie eine transparente Tüte oder ein Glas über die Pflanze stülpen, bis sich neue Blätter bilden.
Um die Blütenbildung zu fördern, können Sie kleine Apfelstücke in den Blatttrichter legen und die Pflanze mit einer transparenten Kunststofftüte abdecken. Das freigesetzte Reifegas Ethylen regt die Blüte an.
Blüte
Die farbenfrohen Hochblätter der Bromelien, auch Brakteen genannt, umrahmen den unscheinbaren Blütenstand der Pflanze. Zimmer-Bromelien blühen oft nur einmal in ihrem Leben und ruhen danach. Die Blütezeit kann je nach Art zwischen drei und sechs Monaten dauern.
Nach der Blütezeit sterben viele Bromelien ab, bilden jedoch an der Basis Kindel, die eigenständig weiterwachsen können. Diese Fortpflanzungsstrategie sichert den Fortbestand der Pflanze.
Bromelien zum Blühen bringen
Ein bewährter Tipp zur Blütenförderung ist das Platzieren kleiner Apfelstücke im Blatttrichter der Bromelie, die mit einer transparenten Kunststofftüte überzogen werden. Das Ethylen, das von den Äpfeln abgegeben wird, regt die Blütenbildung an.
Blätter
Bromelienblätter sind unterschiedlich geformt und dienen neben der Nährstoffaufnahme auch dem Schutz vor Verdunstung. Viele Arten, wie die Tillandsien, haben Schuppenhaare oder Saugschuppen, über die sie Feuchtigkeit und Nährstoffe direkt aus der Luft aufnehmen können. Einige Blätter sind am Rand mit kleinen Stacheln versehen, beispielsweise bei der Gattung Aechmea.
Blätter dienen oft der Speicherung von Regenwasser, welches in trichterförmigen Rosetten gesammelt wird. Einige, wie das Flammende Schwert (Vriesea), geben nachts Sauerstoff ab und eignen sich somit ideal für das Schlafzimmer.
So kommt die Pflanze über den Winter
Bromelien, die die Sommermonate im Freien verbracht haben, müssen bei Temperaturen unter 15 °C wieder ins Haus gebracht werden, da sie nicht winterhart sind. Im Winter reduzieren Sie das Gießen und füllen den Blatttrichter sparsam.
Halten Sie die Temperatur konstant über 14 °C, optimal sind Temperaturen um 18 °C. Durch regelmäßiges Besprühen mit kalkfreiem Wasser erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit. Auf Düngung kann während der Wintermonate verzichtet werden.
Achten Sie darauf, die Bromelien an einen hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung zu stellen, um das Wohlbefinden und die Blütenbildung zu fördern.
Mit der richtigen Pflege können Bromelien auch im Winter gesund bleiben und im nächsten Jahr wieder ihre volle Pracht entfalten.
Häufig gestellte Fragen
Können Bromelien im Freien überwintern?
Nein, Bromelien sind nicht winterhart und sollten bei Außentemperaturen unter 15 °C ins Haus gebracht werden. Sie benötigen konstante Temperaturen über 14 °C, um nicht einzugehen.
Wie vermehrt man Bromelien über Samen?
Die Vermehrung über Samen erfordert konstante Temperaturen um 25 °C und hohe Luftfeuchtigkeit. Die Samen dürfen nicht mit Substrat bedeckt sein, da sie Lichtkeimer sind. Die Keimung kann bereits nach 14 Tagen einsetzen, erfordert aber eine sorgfältige Pflege, um die Luftfeuchtigkeit zu erhalten.
Welche Funktion haben die Saugschuppen auf den Blättern der Bromelien?
Saugschuppen ermöglichen es Bromelien, Feuchtigkeit und Nährstoffe direkt aus der Luft aufzunehmen. Dies ist besonders wichtig bei epiphytischen Bromelien, die keine Wurzeln im herkömmlichen Sinne haben.
Ist es notwendig, Bromelien umzutopfen?
Da Bromelien nur einmal blühen und danach meist absterben, ist ein häufiges Umtopfen nicht notwendig. Es kann jedoch sinnvoll sein, die Pflanze nach dem Kauf in einen stabileren Topf zu setzen, um ein Umkippen zu verhindern.