Bodendeckerrosen

Bodendeckerrosen pflanzen & pflegen: So geht’s

Bodendeckerrosen sind beliebte Gartenpflanzen, die mit ihrer Blütenpracht und ihrem pflegeleichten Charakter überzeugen. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zu Standortwahl, Pflanzung, Pflege, Schnitt und Sorten von Bodendeckerrosen.

Wuchs

Bodendeckerrosen, auch als Kleinstrauchrosen oder Flächenrosen bezeichnet, zeichnen sich durch ihren kompakten, flächendeckenden Wuchs aus. Sie erreichen Wuchshöhen von 30 bis 100 Zentimetern und verbreiten sich durch lange Triebe, die den Boden bedecken. Diese Rosen unterdrücken effektiv den Unkrautwuchs dank ihrer dichten Belaubung.

Es gibt verschiedene Wuchsformen, die Unterschiede in der Ausbreitung und Erscheinung der Pflanzen mit sich bringen:

  • Flach niederliegend: Diese sind direkt über dem Boden verteilt und bilden dichte Teppiche.
  • Buschig-breit: Wächst in die Breite, mit gelegentlich überhängenden Seitentrieben.
  • Weit überhängend: Diese Variante hat bogig überhängende Triebe und kann kleine Wände oder Geländer beranken.

Bodendeckerrosen sind äußerst robust, pflegeleicht und in der Regel frostbeständig. Ein minimaler Rückschnitt im Frühjahr, bei dem alte und abgestorbene Triebe entfernt werden, ist ausreichend, um die Pflanzen vital und kompakt zu halten. Alle drei bis vier Jahre können sie radikal zurückgeschnitten werden, um eine erneute, kräftige Blütenbildung anzuregen.

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Welcher Standort ist geeignet?

Bodendeckerrosen gedeihen am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten, die mindestens sechs Stunden direkte Sonneneinstrahlung erhalten. Wichtig ist eine gute Luftzirkulation, damit Regen und Tauwasser schnell abtrocknen können. Zugluft sollte vermieden werden.

Ein idealer Standort für Bodendeckerrosen sollte folgende Bedingungen erfüllen:

  • Sonnig bis halbschattig
  • Hell
  • Luftig

Diese Rosen bevorzugen tiefgründigen, humusreichen Boden mit guter Drainage und hohem Nährstoffgehalt. Verdichtete Böden sind ungeeignet und sollten daher mit Sand durchlässiger gemacht werden.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Ein gesunder Boden ist entscheidend für das Wachstum von Bodendeckerrosen. Der Boden sollte tiefgründig, locker und gut durchlässig sein. Staunässe, die den Wurzeln schadet, muss unbedingt vermieden werden.

Zur Verbesserung der Durchlässigkeit und zur Anreicherung des Bodens sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Kompost unter die Erde mischen: Erhöht den Nährstoffgehalt und verbessert die Bodenstruktur.
  • Sand hinzufügen: Fördert die Drainage.
  • Regelmäßiges Auflockern des Bodens: Verhindert Verdichtung und fördert die Rosenwurzeln.

Blüte

Bodendeckerrosen bieten eine Vielfalt an Blütenformen und -farben und eine großzügige Blütezeit. Die Blüten erscheinen in einfachen bis stark gefüllten Varianten und sind oft in Dolden oder Büscheln angeordnet, was den Pflanzen ein üppiges Aussehen verleiht.

Die Farbpalette reicht von klassischen Farben wie Weiß und Rosa bis hin zu kräftigen Tönen wie Rot, Gelb, Apricot und Orange. Einige Sorten blühen mehrfach im Jahr und verströmen einen zarten Duft.

Einige Beispiele sind die hellrosa blühende ‚The Fairy‘, die von Juni bis Oktober blüht, und die karminrosarote ‚Heidetraum‘, die besonders dichte Blütenpracht bietet.

Bodendeckerrosen pflegen

Bodendeckerrosen sind pflegeleicht, aber einige essenzielle Maßnahmen sollten beachtet werden:

  • Gießen: Im ersten Jahr benötigen Jungpflanzen regelmäßige Bewässerung. Später ist das Gießen nur bei längeren Trockenperioden notwendig. Gießen Sie so, dass kein Wasser auf die Blätter und Blüten gelangt.
  • Düngen: Von April bis Juli alle 4-6 Wochen mit Langzeitdünger. Ein spezialisierter Rosendünger ist besonders gut geeignet.
  • Bodenpflege: Regelmäßiges Auflockern des Bodens fördert die Nährstoffaufnahme.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht aus Rindenmulch oder Rasenschnitt hält die Feuchtigkeit im Boden und vermindert Unkrautwuchs.
  • Ausputzen: Verwelkte Blüten und vertrocknete Pflanzenteile sollten regelmäßig entfernt werden.

Pflanzung

Bodendeckerrosen können als Containerware (Topf) und wurzelnackt gepflanzt werden. Topfrosen können ganzjährig gepflanzt werden, während die beste Zeit für wurzelnackte Rosen das Frühjahr oder der Herbst ist.

Vorbereitung der Rosen

Wasserbad: Vor der Pflanzung sollten die Rosen für mehrere Stunden in Wasser gestellt werden, damit sich der Wurzelballen vollständig mit Wasser vollsaugen kann. Bei wurzelnackter Ware empfiehlt sich eine Übernachtung im Wasserbad.

Pflanzung im Garten

  1. Standort wählen: Sonniger bis halbschattiger, luftiger Standort.
  2. Boden vorbereiten: Tiefgründig, humusreich und gut durchlässig.
  3. Pflanzloch ausheben: Großzügig bemessenes Pflanzloch graben.
  4. Einpflanzen: Rose einsetzen, Veredelungsstelle mindestens zwei Fingerbreit unter die Erde.
  5. Angießen: Pflanze gründlich wässern.

Bodendeckerrosen pflegen nach der Pflanzung

  • Bewässerung: Im ersten Jahr regelmäßig gießen, später nur bei längeren Trockenperioden.
  • Düngung: Erst ab dem zweiten Jahr düngen, um das Anwurzeln zu fördern.

Pflanzabstand

Um eine geschlossene Pflanzendecke zu erzielen, sollten Bodendeckerrosen eng gepflanzt werden: drei bis fünf Pflanzen pro Quadratmeter bei kleineren Sorten, zwei bis drei bei größeren Sorten.

Bodendeckerrosen richtig schneiden

Bodendeckerrosen benötigen nur einen minimalen Rückschnitt. Im Frühjahr, vor dem Neuaustrieb, sollten alte und abgestorbene Triebe entfernt werden. Ein radikaler Rückschnitt alle drei bis vier Jahre fördert die Vitalität und Blütenbildung.

Schritte beim Rückschnitt

  1. Zeitpunkt: Frühjahr (März/April).
  2. Werkzeug: Scharfe und saubere Schere.
  3. Abgestorbene Triebe entfernen: Bis zum gesunden Holz zurückschneiden.
  4. Längere Triebe kürzen: Um etwa zwei Drittel.
  5. Alte Haupttriebe entfernen: Bodennah abtrennen.
  6. Wildtriebe entfernen: Ebenfalls bodennah abschneiden.

Sorten & Arten

Bodendeckerrosen bieten eine große Sortenvielfalt. Einige der beliebtesten Sorten sind:

Sorte Farbe Wuchs Besonderheiten Größe (cm)
‚Knirps‘ Pink Flach niederliegend Öfter blühend 60 x 30
‚Medeo‘ Weiß mit rosa Blattspitzen Flach niederliegend 80 x 60
‚Purple Haze‘ Violett Flach niederliegend 80 x 30
‚Amber Sun‘ Cremegelb Breit, buschig 60 x 50
‚Apache‘ Rot Breit, buschig Öfter blühend 60 x 80

Diese Sorten variieren in Wuchseigenschaften und Blühfreudigkeit und eignen sich hervorragend für verschiedene Gartengestaltungen.

Krankheiten & Schädlinge

Moderne Züchtungen von Bodendeckerrosen sind robust und widerstandsfähig, jedoch können sie gelegentlich von Krankheiten und Schädlingen befallen werden.

Häufige Krankheiten

  • Mehltau: Weißer, mehlartiger Belag auf den Blättern.
  • Rosenrost: Orangefarbene Pusteln auf der Blattunterseite.
  • Schwarzfleckenkrankheit: Schwarze Flecken auf den Blättern, die abfallen.

Schädlinge

  • Blattläuse: Saugen Pflanzensäfte und können zu deformierten Trieben führen.
  • Spinnmilben: Verursachen gelbe Flecken und ein feines Gespinst.
  • Schnecken: Fressen Blätter und junge Triebe an.

Allgemeine Prävention

  • Standortwahl: Sonnig und luftiger Standort.
  • Bodenvorbereitung: Humusreicher und gut durchlässiger Boden.
  • Gießen: Pflanzen von unten gießen, Blätter trocken halten.
  • Düngung: Stärkt die Widerstandskraft.
  • Schnitt: Fördert die Durchlüftung der Pflanze.

Bodendeckerrosen vermehren

Bodendeckerrosen können durch Samen, Absenker oder Stecklinge vermehrt werden.

  • Samen: Saatgut im Frühjahr direkt in den Boden säen.
  • Absenker: Trieb auf den Boden legen, mit Erde bedecken und beschweren bis Wurzeln entstehen.
  • Stecklinge: Einfach und effektiv. Etwa 15-20 cm lange Stecklinge schneiden, von den Blättern befreien und in lockeres Substrat stecken.

So kommt die Pflanze über den Winter

Bodendeckerrosen sind winterhart, dennoch sollten einige Schutzmaßnahmen getroffen werden:

  • Anhäufeln: Pflanzen vor dem ersten Frost bis zu 20 cm hoch mit Erde, Kompost oder Rindenmulch anhäufeln.
  • Abdecken: Wurzelbereich zusätzlich mit Tannenreisig abdecken.
  • Topfpflanzen schützen: Auf Styropor oder Holzplatte stellen und mit Jutegewebe oder Luftpolsterfolie umwickeln.
  • Frühjahrs-Maßnahmen: Winterschutz in der zweiten Märzhälfte entfernen.

Diese Maßnahmen helfen, die Bodendeckerrosen gesund durch den Winter zu bringen und ihre Blühfreude zu erhalten.

Häufig gestellte Fragen

1. Welche speziellen Maßnahmen sind für die Überwinterung von Bodendeckerrosen notwendig?

Bodendeckerrosen sind winterhart, jedoch gibt es spezielle Maßnahmen, um sie optimal vor kalten Temperaturen zu schützen:

  • Anhäufeln: Vor Frosteintritt sollten die Pflanzen bis zu 20 cm mit Erde, Kompost oder Rindenmulch angehäufelt werden.
  • Tannenreisig: Stecken Sie Tannenreisig um die Pflanzen, um zusätzlichen Schutz zu bieten.
  • Winterschutz entfernen: Entfernen Sie den kompletten Winterschutz bereits in der zweiten Märzhälfte, damit die Bodendeckerrosen sich gut entwickeln können.

2. Können Bodendeckerrosen auch in Töpfen überwintern? Wenn ja, wie?

Ja, Bodendeckerrosen können auch in Töpfen überwintern:

  • Isolierung des Wurzelballens: Wickeln Sie den Topf mit Luftpolsterfolie und Jutegewebe ein, um ihn vor Frost zu schützen.
  • Isolierende Unterlage: Stellen Sie die Töpfe auf eine isolierende Unterlage wie eine Styroporplatte oder ein Holzbrett.
  • Geschützter Standort: Platzieren Sie die Töpfe in Gruppen dicht an einer vor Wind und Regen geschützten Hauswand.
  • Bewässerung: Gießen Sie die Rosen während der Vegetationsruhe nur, wenn sich die Erde trocken anfühlt, um Austrocknung zu vermeiden.

3. Was ist die ideale Pflege nach dem Winter für Bodendeckerrosen?

Nach dem Winter sollten folgende Pflegemaßnahmen ergriffen werden:

  • Entfernung des Winterschutzes: Entfernen Sie den Winterschutz in der zweiten Märzhälfte.
  • Frühjahrsrückschnitt: Schneiden Sie alte und abgestorbene Triebe im Frühjahr zurück, um die Vitalität und Blütenbildung zu fördern.
  • Düngung: Düngen Sie die Pflanzen ab dem zweiten Jahr im Frühjahr und Frühsommer mit speziellem Rosendünger, um eine ausdauernde Blüte sicherzustellen.
  • Auflockern des Bodens: Lockern Sie den Boden regelmäßig auf, um die Nährstoffaufnahme zu verbessern.

4. Welche Trivia gibt es über die Vermehrung von Bodendeckerrosen?

Interessanterweise können Bodendeckerrosen auch über eine etwas ungewöhnliche Methode vermehrt werden:

  • Vermehrung in Kartoffeln: Als Geheimtipp wird die Vermehrung von Rosenstecklingen in Kartoffeln angepriesen. Schneiden Sie dafür im Juni fünf bis zehn Zentimeter lange Stecklinge aus nicht verholzten Trieben, entfernen Sie alle Blätter bis auf die obersten zwei und stecken Sie die Stecklinge in eine Kartoffel. Pflanzen Sie die Kartoffeln dann in ein lockeres Substratgemisch aus Erde und Sand. Dies erhöht die Luftfeuchtigkeit um den Steckling und fördert die Wurzelbildung.
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