Blutbuche

Blutbuche-Früchte: Essbar oder giftig?

Die Blutbuche trägt Bucheckern, kleine Nussfrüchte in stacheligen Hüllen. Obwohl leicht giftig, lassen sie sich nach richtiger Behandlung vielseitig verwenden.

Bucheckern: Die Früchte der Blutbuche

Bucheckern sind die charakteristischen Früchte der Blutbuche, einer Variante der Rotbuche. Diese kleinen, dreikantigen Nussfrüchte entwickeln sich aus den weiblichen Blüten, die im April und Mai erscheinen. Der Fruchtbecher, eine stachelige Hülle, schützt die Bucheckern während ihrer Entwicklung und öffnet sich erst bei der Reife, die typischerweise im Herbst, von September bis Oktober, erreicht wird.

Jede stachelige Hülle enthält zwei bis vier Bucheckern, die etwa zwei Zentimeter lang und dunkelbraun sind. Neben dem Gift Fagin enthalten sie geringe Mengen an Oxalsäure, was sie im rohen Zustand für Menschen ungenießbar macht. Diese Giftstoffe können durch Erhitzen abgebaut werden, wodurch die Bucheckern sicher genießbar werden. Für viele Wildtiere sind sie jedoch eine wertvolle Nahrungsquelle.

Giftigkeit der Bucheckern für den Menschen

Bucheckern enthalten Fagin, Blausäure und Oxalsäure. Der Verzehr dieser Stoffe kann Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit und in schwereren Fällen Krämpfe und Lähmungen verursachen. Besonders Fagin wirkt bereits in geringen Mengen reizend. Daher sollten Sie Bucheckern im rohen Zustand nur in sehr kleinen Mengen verzehren, wenn überhaupt.

Erhitzen reduziert die toxischen Stoffe erheblich. Durch Rösten oder Kochen werden die Bucheckern genießbar und können in der Küche vielseitig verwendet werden, zum Beispiel als Zutat für Brot oder Gebäck oder geröstet in Salaten und Suppen. Beachten Sie jedoch, dass die individuelle Toleranz gegenüber den Giftstoffen variieren kann, weshalb besonders bei empfindlichen Personen oder Kindern Vorsicht geboten ist.

Verwendung von Bucheckern

Obwohl Bucheckern roh giftig sind, bieten sie eine Vielzahl an Verwendungsmöglichkeiten:

1. Kulinarische Nutzung:

  • Speiseöl: Bucheckern können zu nussigem Speiseöl gepresst werden.
  • Kaffeeersatz: Geröstet dienen sie als Ersatzkaffee.
  • Mehlanreicherung: Gemahlene Bucheckern bereichern Mehl und werden für Brot und Gebäck verwendet.
  • Moderne Anwendungen: Geröstet sind sie eine Knabberei oder Zutat in Salaten. Geschrotet eignen sie sich für Backwaren oder als Suppentopping und gemahlen für Pestos oder Müsli.

2. Tierfutter:

  • Nahrungsquelle für Wildtiere: Bucheckern sind eine wichtige Energiequelle für Waldtiere wie Eichhörnchen, Wildschweine, Mäuse und Vögel und helfen diesen, den Winter zu überstehen.

3. Buchenteer:

  • Desinfektionsmittel: Aus Bucheckern wird durch Destillation Buchenteer gewonnen, der desinfizierende Eigenschaften besitzt und historisch zur Wundbehandlung genutzt wurde.

4. Dekorative Verwendung:

  • Bastelmaterial: Die stacheligen Fruchtbecher eignen sich hervorragend für herbstliche Dekorationen und Bastelprojekte, wie Gestecke und Kränze.

Merkmale der Bucheckern

Bucheckern zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:

  • Größe und Form: Sie sind etwa 1,5 bis 2 Zentimeter lang, dreieckig und leicht oval mit scharfen Kanten.
  • Farbe und Oberfläche: Bucheckern haben eine glänzende Oberfläche und variieren in der Farbe von rotbraun bis dunkelbraun.
  • Fruchtbecher: Jede Buchecker sitzt in einem stacheligen, vierklappigen Fruchtbecher, der sich bei Reife öffnet und die Früchte freigibt.
  • Inhalt: Die fruchtbaren Hüllen enthalten normalerweise zwei bis drei ölhaltige Nüsse, die roh bitter schmecken und giftige Stoffe wie Fagin und Oxalsäure enthalten.

Verwechslungsgefahr mit anderen Nüssen

Es besteht die Möglichkeit, Bucheckern mit anderen Nüssen zu verwechseln, insbesondere mit Esskastanien:

Esskastanien

  • Fruchtbecher: Esskastanien haben einen glatten, weniger stacheligen Fruchtbecher.
  • Form: Esskastanien sind größer und rundlicher im Vergleich zu den kleineren, dreieckigen Bucheckern.
  • Größe: Esskastanien sind etwa 3 bis 6 Zentimeter groß, während Bucheckern nur 1,5 bis 2 Zentimeter erreichen.
  • Geschmack: Rohe Bucheckern schmecken bitter, während Esskastanien süßer und weniger giftig sind.

Durch genaue Kenntnis dieser Merkmale können Sie Verwechslungen vermeiden. Wenn Sie Bucheckern in der Küche verwenden, stellen Sie sicher, dass sie erhitzt werden, um die Giftstoffe abzubauen.

Bilder: Tuned_In / iStockphoto