Blumenerde

Torffreie Blumenerde: Vorteile und Alternativen

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Blumenerde gibt es im Fachmarkt mit oder ohne Torf zu kaufen. Für beide Arten von Blumenerde finden sich Nutzer, die die jeweiligen Vorzüge anpreisen. Welche positiven und negativen Aspekte können genannt werden?

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Torf stammt aus Mooren und ist zwar gut für die Blumen aber schlecht für die Umwelt
AUF EINEN BLICK
Wann sollte man Blumenerde mit oder ohne Torf wählen?
Blumenerde mit Torf speichert gut Wasser und verfügt über wenige Nährstoffe, wodurch sie frei von Unkrautsamen und Krankheitserregern ist. Torffreie Erden enthalten Ersatzstoffe wie Kompost, Rindenhumus, Kokos- oder Holzfasern und fördern umweltschonendes Wachstum, jedoch mit erhöhtem Gieß- und Düngebedarf.

Was ist Torf?

Torf ist ein organisches Sediment, welches aus abgestorbenen Pflanzen entsteht, die im seichten Wasser stehen. Im Laufe eines Jahres bildet sich im Moor lediglich eine Schicht von 1 mm. Man kann sich daher vorstellen, wie lange es dauert, bis eine Schicht Torf entstanden ist, die sich abbauen lässt. Beim Abbau verschwindet auch die Moorlandschaft, da der Boden austrocknet und die Moorpflanzen absterben. Umweltschützer drängen auf die Verwendung von torfreduzierten oder torffreien Erden im Gartenbau.

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In Blumenerde ist bis zu 90 % Torf enthalten. Er wird von den meisten Pflanzen gut vertragen und speichert hervorragend das Gies- und Regenwasser. Nährstoffe sind nur geringfügig enthalten, daher ist er beinahe frei von unerwünschten Unkrautsamen, Bakterien und anderen Krankheitserregern.

Die Alternative: torffreie und torfreduzierte Erden

Wer zum Wohle der Moore auf Torf verzichten möchte, kann ihn ersetzen durch:

  • Kompost
  • Holzfasern
  • Kokosfasern
  • Rindenhumus

Die Ersatzstoffe speichern jedoch Wasser nicht so gut, daher muss häufiger gegossen werden. Auch die Nährstoffe sind schneller aufgebraucht, was zusätzliche Düngegaben erforderlich macht. Trotzdem gedeihen Blumen, Kräuter und Gemüse optimal in torffreier Erde.

Kompost als Torfersatz

Kompost ist als organisches Abfallprodukt voller Nährstoffe. Er versorgt die Pflanzen und lockert den Boden auf. Allerdings sollte man darauf achten, dass er keinerlei Kunststoffe enthält.

Rindenhumus als Torfersatz

Die Rinde von Nadelhölzern wird zerkleinert, fermentiert und mit Stickstoff angereichert. Rindenhumus hat eine gute Speicherfähigkeit für Wasser, relativ wenig Nährstoffe und fördert das Wurzelwachstum der kultivierten Pflanzen.

Kokosfasern statt Torf

Kokosfasern sind ein Abfallprodukt, welches bei der Gewinnung von Kokos entsteht. Da es sich nicht um ein heimisches Produkt handelt, fallen lange Transportwege an. Außerdem muss dem Material mit hohem Energieaufwand Salz entzogen werden, da unsere Blumen und Gemüsepflanze dies nicht vertragen..

Holzfasern statt Torf

Holzfasern sind in ihren Eigenschaften dem Torf ähnlich. Da es sich um ein heimisches Produkt handelt, ist die Gewinnung nachhaltig. Sie lassen die Pflanzen gut anwurzeln und sorgen für einen guten Sauerstoffgehalt im Boden.

Bilder: rolkadd / Shutterstock