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Tomatenerde: So gelingt der Anbau

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Der Erfolg im Tomatenanbau beginnt mit der richtigen Erde. Dieser umfassende Ratgeber bietet wertvolle Einblicke in die Auswahl, Vorbereitung und Optimierung von Substraten für gesunde und ertragreiche Tomatenpflanzen.

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Jungpflanzen haben andere Ansprüche als ältere Pflanzen

Tomatenerde im Handel

Im Handel finden Sie eine Vielzahl an Erden, die speziell auf die Bedürfnisse von Tomaten abgestimmt sind. Ob Bio-Erde, Tomaten- & Gemüseerde oder Spezialerde – die Auswahl ist groß. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Erde torfreduziert oder torffrei ist, um einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Viele Produkte sind zudem mit Langzeitdünger angereichert, der Ihre Pflanzen bis zu 8 Wochen mit Nährstoffen versorgt.

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Nachhaltigkeit spielt auch bei der Verpackung eine Rolle. Entscheiden Sie sich nach Möglichkeit für Erden, deren Verpackung einen hohen Anteil an recyceltem Kunststoff aufweist. Mit der richtigen Wahl der Tomatenerde legen Sie den Grundstein für gesundes Pflanzenwachstum und eine reiche Ernte.

Substrate im Beet

Tomatenpflanzen im Beet benötigen eine lockere, lehmige Bodenstruktur, die sowohl Wasser als auch Nährstoffe gut speichern kann. Bereiten Sie das Beet am besten schon im Herbst vor, indem Sie organische Düngemittel einarbeiten.

Um den Boden fruchtbar und gut strukturiert zu halten, empfehle ich Ihnen folgende Maßnahmen:

  • Kompost: Jährlich aufgebrachter Kompost versorgt den Boden mit wichtigen Nährstoffen und verbessert die Bodenstruktur.
  • Pferdemist: Gut verrotteter Pferdemist, der in das Beet eingearbeitet wird, verbessert die Bodenstruktur und setzt Nährstoffe langsam frei.
  • Pflanzenreste: Geben Sie gesunde Tomatenpflanzenreste und andere pflanzliche Materialien dem Boden zurück, um den Nährstoffkreislauf zu schließen.
  • Rindenhumus: Rindenhumus verbessert die Struktur und die Gießfestigkeit des Bodens und unterstützt die Wasserhaltung, ohne dass Staunässe entsteht.
  • pH-Wert regulieren: Der ideale pH-Wert für Tomaten liegt zwischen 6 und 7. Gegebenenfalls können Sie ihn durch Kalkgaben erhöhen oder durch Schwefelgaben senken.

Mit diesen Maßnahmen schaffen Sie optimale Bedingungen für Ihre Tomatenpflanzen im Beet.

Nährstoffbedarf von Tomatenpflanzen

Tomatenpflanzen haben einen hohen Nährstoffbedarf. Zu den wichtigsten Nährstoffen gehören:

  • Stickstoff (N): Fördert das Pflanzenwachstum und die Entwicklung der Blätter. Besonders wichtig in der Anfangsphase des Wachstums.
  • Phosphor (P): Unterstützt ein kräftiges Wurzelwachstum und ist wichtig für die Blütenbildung und die Stärkung der Widerstandskraft gegen Krankheiten.
  • Kalium (K): Wichtig für die Fruchtbildung und -reifung sowie die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen Krankheiten und die Verbesserung der Zellstruktur.
  • Magnesium (Mg) und Schwefel (S): Bedeutsam für ein gesundes Pflanzenwachstum. Magnesium spielt zudem eine Rolle bei der Chlorophyllproduktion.

Um den Nährstoffbedarf Ihrer Tomatenpflanzen zu decken, empfehle ich Ihnen spezielle Tomatendünger oder organische Düngemittel wie Kompost. Urgesteinsmehl kann den Boden zusätzlich mit wichtigen Spurenelementen anreichern.

Optimierung der Erde

Um die Erde für Ihre Tomatenpflanzen zu optimieren, können Sie folgende Zusätze verwenden:

  • Kompost: Liefert wichtige Nährstoffe und verbessert die Bodenstruktur.
  • Sand: Verbessert die Durchlässigkeit und beugt Staunässe vor.
  • Tongranulat: Unterstützt die Wasserspeicherung und sorgt für eine kontinuierliche Nährstoffversorgung.
  • Hornspäne: Natürliche Stickstoffquelle, die das Wachstum fördert und das Bodenleben unterstützt.

Anzuchterde für Tomaten

Für die Anzucht von Tomaten benötigen Sie eine nährstoffarme Erde, da die jungen Pflanzen in diesem Stadium vorrangig Wasser, Licht und Wärme benötigen. Spezielle Anzuchterde oder eine selbst gemischte Variante aus Torf und Sand eignen sich hierfür hervorragend. Die Erde sollte sehr locker sein, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten und Staunässe zu vermeiden.

Sterilisation der Erde

Um Krankheitserreger und Keime abzutöten, sollten Sie die Anzuchterde vor der Verwendung sterilisieren. Dies können Sie entweder in der Mikrowelle oder im Backofen tun.

Mikrowelle:

  1. Die Erde leicht anfeuchten.
  2. Die feuchte Erde in ein mikrowellengeeignetes Gefäß geben.
  3. Die Erde bei 600 Watt für ca. 10 Minuten erhitzen.
  4. Die Erde vollständig abkühlen lassen.

Backofen:

  1. Die Erde leicht anfeuchten und auf einem Backblech verteilen.
  2. Die Erde bei 150 Grad Ober- und Unterhitze für 30 Minuten erhitzen.
  3. Die Erde vollständig abkühlen lassen.

Achten Sie darauf, die Erde nicht zu stark zu erhitzen, um wichtige Mikroorganismen und Nährstoffe zu erhalten.

Substrat nach dem Pikieren

Nach dem Pikieren benötigen Ihre Tomatenpflanzen ein nährstoffreicheres Substrat, um ihr Wachstum zu fördern. Hierfür eignen sich:

  1. Gemüseerde: Handelsübliche Gemüseerde können Sie verwenden, wenn Sie sie mit Torf, Sand oder Perliten abmagern.
  2. Pikiererde: Spezielle Pikiererde ist ebenfalls geeignet und enthält oft Grüngutkompost.
  3. Selbstgemischte Erde: Eine Mischung aus Kokosfasern, Kompost, Gartenerde, Rindenhumus und Sand ist ideal für Ihre Tomatenpflanzen.

Das Substrat sollte locker und gut durchlüftet sein, um Staunässe zu vermeiden. Halten Sie das Substrat stets feucht und achten Sie darauf, dass es frei von Schädlingen und Krankheitserregern ist.

pH-Wert der Erde

Tomatenpflanzen benötigen einen leicht sauren bis nahezu neutralen pH-Wert zwischen 6 und 7. Um den pH-Wert einzustellen, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • pH-Wert erhöhen: Gemahlener Landwirtschaftskalk hilft, den Boden weniger sauer zu machen.
  • pH-Wert senken: Schwefel, beispielsweise in Form von Ammoniumsulfat, senkt den pH-Wert des Bodens.

Führen Sie alle drei bis fünf Jahre eine Bodenanalyse durch, um den aktuellen pH-Wert zu bestimmen und gegebenenfalls anzupassen.

Bilder: FotoDuets / Shutterstock