Schwingel

Blauschwingel: Pflege, Standort & Sorten des Ziergrases

Der Blauschwingel (Festuca glauca) ist ein robustes Ziergras, das sich durch seine blaugrünen Blätter und seine Anspruchslosigkeit auszeichnet. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Merkmale, die Pflanzung, Pflege und Verwendungsmöglichkeiten des Blauschwingels.

Herkunft

Der Blauschwingel (Festuca glauca), auch als Blau-Schwingel bekannt, ist ein pflegeleichtes Ziergras aus der Familie der Süßgräser (Poaceae). Ursprünglich ist es in Südfrankreich sowie in den warmen Regionen Italiens und Spaniens beheimatet. Die Gattung Festuca umfasst etwa 300 bis 400 laubabwerfende und immergrüne Staudenarten. Die Bezeichnung „Blauschwingel“ steht nicht für eine einzelne botanische Art, sondern für eine Gruppe von Schwingeln mit ähnlichem Erscheinungsbild. Typisch für den Blauschwingel sind seine schopfartigen Horste, die 15 bis 30 Zentimeter hoch und etwa 25 Zentimeter breit werden.

Blätter

Die Blätter des Blauschwingels sind silbrig-graublau gefärbt und verleihen dem Gras sein unverwechselbares Aussehen. Diese linealischen Blätter sind glatt, flach, fest eingerollt und etwa 10 bis 20 Zentimeter lang. Die Struktur der Blätter mit parallel verlaufenden Rippen macht sie widerstandsfähig und pflegeleicht. Besonders in kargen Böden kommt die bläuliche Färbung intensiv zur Geltung, was den Blauschwingel zu einer beliebten Wahl für verschiedene Gartenstandorte macht.

Blüte

Zwischen Juni und Juli blüht der Blauschwingel in Form aufrechter, dichter und verkehrt eiförmiger Rispen, die bis zu zehn Zentimeter lang werden. Diese Rispen bestehen aus zahlreichen kleinen Ährchen, die wiederum vier bis sieben blaugrüne Blüten mit violetten oder rötlichen Tönungen enthalten. Die Blütenhalme sind zunächst blaugrün und verfärben sich während der Reifezeit strohgelb, was dem Gras einen besonderen Reiz verleiht. Die Rispen des Blauschwingels sind besonders attraktiv bei starker Sonneneinstrahlung und sorgen für ein zierliches Erscheinungsbild.

Lesen Sie auch

Früchte

Nach der Blütezeit bildet der Blauschwingel Karyopsen aus. Diese körnerartigen Nussfrüchte entwickeln sich aus den kleinen, blaugrünen Ährchen der Blütenrispen. Die Samenbildung erfolgt nach der Bestäubung, wobei die reifen Ährchen eine strohgelbe Farbe annehmen und sich ablösen. Die Karyopsen fallen zu Boden und können dort unter geeigneten Bedingungen keimen. Diese Fähigkeit zur Selbstvermehrung trägt zur Robustheit und zur weiten Verbreitung des Blauschwingels bei.

Welcher Standort ist geeignet?

Der Blauschwingel bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit viel Licht und Wärme. Optimal sind trockene bis mäßig trockene Böden, die durchlässig und nährstoffarm sind. Sandige, kiesige oder steinige Substrate bieten ideale Bedingungen. Eine gute Drainage ist unerlässlich, um Staunässe zu vermeiden, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Besonders gut gedeiht der Blauschwingel in Steingärten, an Hängen oder in Bereichen, die wenig Pflege benötigen.

Im Winter sollte der Standort gut durchlässig bleiben, um Schädigungen durch Winternässe zu verhindern. Auf schneereichen Flächen muss darauf geachtet werden, dass kein Schneedruck entsteht, der die Pflanze beschädigen könnte. Ein windgeschützter Standort ist insbesondere bei Kübelpflanzen ratsam, um scharfe, austrocknende Winde zu vermeiden.

Blauschwingel pflegen

Der Blauschwingel ist pflegeleicht und erfordert nur wenig Aufmerksamkeit. Ein Rückschnitt nach der Blüte im Juli sorgt für ein gepflegtes Erscheinungsbild. Vermeiden Sie einen radikalen Rückschnitt im Herbst, um den Horsten einen natürlichen Winterschutz zu bieten. Da die Horste im Laufe der Jahre von innen heraus verkahlen können, ist es ratsam, die Pflanzen alle paar Jahre zu teilen.

Gießen

Der Blauschwingel benötigt nur mäßig Wasser und verträgt Trockenheit gut. Staunässe sollte vermieden werden. Nach dem Pflanzen ist eine gleichmäßige Wasserversorgung wichtig. Einmal angewachsen, muss der Blauschwingel nur in extremen Trockenperioden gegossen werden. Bei Kübelpflanzen ist regelmäßiges Gießen notwendig.

Düngen

Eine Düngung ist in der Regel nicht erforderlich, da die Blaufärbung auf nährstoffarmen Böden intensiver ausfällt. Zu viele Nährstoffe können das Wachstum beeinträchtigen.

Schnitt

Entfernen Sie nach der Blütezeit die gelblich-braunen Blütenstände, um eine unkontrollierte Selbstaussaat zu verhindern. Im Frühjahr können die vertrockneten Halme des Vorjahres entfernt werden. Lassen Sie das Laub im Herbst an der Pflanze, um den natürlichen Winterschutz zu gewährleisten.

Teilung

Teilen Sie den Blauschwingel alle paar Jahre, um verkahlende Horste zu verjüngen. Graben Sie die Pflanze aus und teilen Sie den Horst mit einem Spaten in mehrere Teilstücke. Pflanzen Sie diese an anderer Stelle wieder ein.

Winterschutz

Junge Pflanzen profitieren von einer leichten Winterschutzschicht aus Laub oder Kompost. Trockene Rispen können im Frühjahr aus dem Horst gezogen werden.

Pflanzung

Setzen Sie den Blauschwingel von Frühjahr bis zum frühen Herbst im Freiland oder Kübel. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen ist, und legen Sie eine Drainageschicht aus Kies oder Splitt am Boden an. Setzen Sie den Wurzelballen so ein, dass er mit der Erdoberfläche abschließt, und gießen Sie gut an, um den Bodenschluss zu fördern. Bei Kübelpflanzungen ist ebenfalls eine Drainageschicht wichtig.

Für dichte Pflanzendecken sollten etwa sieben bis zwölf Pflanzen pro Quadratmeter gesetzt werden. Eine stabilisierte Pflanzerde und eventuell ein wenig Bio-Gartendünger helfen den Pflanzen in den ersten Monaten.

Blauschwingel vermehren

Die Vermehrung des Blauschwingels erfolgt am einfachsten durch Teilung im Frühjahr. Graben Sie die Pflanze aus, teilen Sie den Horst mit einem Spaten und pflanzen Sie die Teilstücke an anderer Stelle wieder ein. Diese Methode garantiert, dass die neuen Pflanzen das gleiche Erscheinungsbild wie die Mutterpflanze haben.

Eine Vermehrung durch Aussaat ist ebenfalls möglich, jedoch bringen die Jungpflanzen meist keine sortenreinen Merkmale hervor. Daher wird die Teilung bevorzugt.

Sorten & Arten

Der Blauschwingel bietet eine Vielzahl attraktiver Sorten, die sich durch unterschiedliche Wuchshöhen, Blattfarben und Blütenformen auszeichnen. Zu den beliebten Sorten gehören:

  • ‚Blaufink‘: Blaue Halme, die besondere Akzente setzen.
  • ‚Blaufuchs‘: Intensive blaue Halme, gut für verschiedene Gartengestaltungen.
  • ‚Boulder Blue‘: Intensive Blaufärbung, besonders für Gartenpflanzungen geeignet.
  • ‚Blauglut‘: Kräftig blaue Halme für lebendige Pflanzarrangements.
  • ‚Frühlingsblau‘: Frische, bläuliche Halme.
  • ‚Elijah Blue‘: Tiefblaue Halme, Wuchshöhe etwa 40 cm, ideal für Kübelpflanzungen.
  • ‚Intense Blue‘: Intensive Blaufärbung, ähnlich ‚Elijah Blue‘.
  • ‚Uchte‘: Attraktive blaugrüne Halme, häufig in Gärtnereien anzutreffen.

Verwendung

Der Blauschwingel ist vielseitig einsetzbar und passt gut in verschiedene Gartenstile. Er eignet sich hervorragend für Steingärten, Heidegärten, Dachgärten und Trockenmauern. Auch als Bodendecker, in Rabatten, Blumenkästen, oder in Kombination mit anderen trockenheitstoleranten Pflanzen wie Lavendel oder Fetthennen macht er eine gute Figur. Besonders im Herbst setzt er dekorative Akzente in Balkonkästen und Schalen.

Mehrere Blauschwingel zusammengepflanzt wirken optisch attraktiver als einzelne Horste. Nutzen Sie etwa neun bis zwölf Pflanzen pro Quadratmeter für eine dichte Pflanzendecke. Seine Trockenheitsbeständigkeit und robuste Natur machen den Blauschwingel ideal für naturnahe Gartenkonzepte und Bereiche, die wenig Pflege benötigen.

Krankheiten & Schädlinge

Der Blauschwingel ist weitgehend resistent gegenüber den meisten Krankheiten und Schädlingen. Allerdings können ungünstige Standortbedingungen wie Staunässe zu Wurzelfäule und Pilzerkrankungen führen. Um Krankheiten wie echten Mehltau, Blattfleckenkrankheiten oder Anthraknose vorzubeugen, achten Sie auf gut durchlässige Böden und vermeiden Sie Überdüngung.

Schädlinge sind selten ein Problem, da die harten, strohigen Blätter des Blauschwingels wenig anziehend auf sie wirken. Sollten dennoch Probleme auftreten, sind diese meist auf Pflegemängel zurückzuführen.

Regelmäßige Kontrolle und Anpassung der Standortbedingungen trägt entscheidend zur Gesundheit des Blauschwingels bei. Vermeiden Sie übermäßige Feuchtigkeit und stellen Sie sicher, dass die Pflanze ausreichend Licht bekommt, um eine anhaltend attraktive blaugrüne Farbe zu gewährleisten.

Häufig gestellte Fragen

Warum wird mein Blauschwingel braun?

Wenn der Blauschwingel braune Blätter bekommt, liegt dies meistens an Pflegefehlern. Zu häufige Ursachen sind zu viel Nässe, Überdüngung oder zu dunkle Standorte. Der Blauschwingel bevorzugt trockene Bedingungen und nährstoffarme Böden mit reichlich Sonne.

Ist der Blauschwingel anfällig für Schädlinge wie Schnecken?

Nein, die harten und strohigen Blätter des Blauschwingels werden von Schnecken gemieden. Der Blauschwingel zeigt allgemein eine hohe Resistenz gegenüber den meisten Schädlingen aufgrund seiner robusten Blattstruktur.

Wie vermehrt man Blauschwingel am besten?

Die effektivste Methode zur Vermehrung von Blauschwingel ist die Teilung im Frühjahr. Graben Sie die Pflanze aus, teilen Sie den Horst mit einem Spaten und pflanzen Sie die Teilstücke an anderer Stelle neu an.

Welche Rolle spielt die Bodenbeschaffenheit für die Farbintensität des Blauschwingels?

Die Intensität der bläulichen Färbung des Blauschwingels nimmt auf nährstoffarmen, kargen Böden zu. Reiche und nährstoffdichte Böden können die Farbintensität beeinträchtigen, weshalb auf eine magere Bodenbeschaffenheit geachtet werden sollte.

Bilder: KatyLR / iStockphoto