Blauraute

Blauraute: So gelingt Pflanzung & Pflege im Garten

Die Blauraute, auch Silberstrauch genannt, ist ein robuster Halbstrauch mit blauvioletten Blüten, der an Lavendel erinnert. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Pflanzung und Pflege der Blauraute und stellt ihre vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten im Garten vor.

Steckbrief

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Pflanzenart
Halbstrauch
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Locker und aufrecht
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
Bis zu 120 cm
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Mittel- bis tiefblau
Blütenform icon
Blütenform
Rispenartig, Scheinwirtel
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Herkunft

Die Blauraute (Perovskia atriplicifolia), auch bekannt als Silberstrauch oder Silber-Perowskie, gehört zur Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae). Ihre ursprüngliche Heimat sind die Steppengebiete und Trockenwälder in Vorder- und Zentralasien, insbesondere in Afghanistan, im Himalaya und in Tibet. Entdeckt und nach Europa eingeführt wurde die Blauraute im Jahr 1904. Sie ist nach dem russischen General und Gouverneur Vasilij Perovskij (1794–1857) benannt.

Natürliche Vorkommen finden sich in Afghanistan, Iran, China, Pakistan sowie den autonomen Gebieten Xinjiang und Tibet. In diesen Regionen wächst die Blauraute bevorzugt in Steppen und Trockenwäldern. Dank ihrer Mehrjährigkeit und Winterhärte ist die Blauraute robust und gedeiht auch in gemäßigten Klimazonen.

Wuchs

Die Blauraute ist ein locker und aufrecht wachsender Halbstrauch, der je nach Sorte eine Wuchshöhe von bis zu 120 Zentimetern erreicht. Die rutenförmigen, stielrunden und silbrig-haarigen Triebe sind charakteristisch. Mit einem Jahreszuwachs von 15 bis 50 Zentimetern entwickelt die Blauraute eine Höhe von 1 bis 2 Metern und eine Breite von 50 bis 100 Zentimetern. Ihre dekorative Wuchsform macht sie besonders beliebt in Steingärten und trockenen Böschungen.

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Blätter

Die sommergrünen Laubblätter der Blauraute sind eiförmig-lanzettlich, grau-grün und etwa drei bis sechs Zentimeter lang. Anfänglich behaart, sind sie später oft kahl und mit auffälligen gelben Drüsen versehen. Diese Blätter sind gegenständig angeordnet und verströmen gemeinsam mit den Trieben einen angenehmen, aromatischen Duft. Eine besondere Sorte, ‚Blue Spire‘, zeichnet sich durch tief eingeschnittene Blätter aus, die ihr ein filigranes Erscheinungsbild verleihen.

Blüte

Zwischen Juli und Oktober entfaltet die Blauraute mittel- bis tiefblaue, duftende Lippenblüten, die an Lavendel erinnern. Diese Blüten sind in rispenartigen, bis zu 50 Zentimeter langen Blütenständen angeordnet und bestehen aus Scheinwirteln mit jeweils zwei bis sechs Blüten. Der aromatische Duft und die blau-violetten Farbtöne locken zahlreiche Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an.

Besonders auffällige Sorten sind:

  • ‚Blue Spire‘: Dunkelviolettblaue Blüten, ausdauernde Blühzeit.
  • ‚Filigran‘: Buschige Sorte mit lang anhaltender Blüte.
  • ‚Lacey Blue‘: Kompakt wachsend, ideal für kleine Gärten.
  • ‚Little Spire‘: Kompakte Wuchsform, reiche Blüte bis Oktober.

Früchte

Nach der Blüte bildet die Blauraute kleine, ein bis zwei Millimeter lange Nüsschen, die von einem fünf bis sechs Millimeter langen, weißfilzigen Kelch umgeben sind. Diese Fruchtbildung trägt zur Wiederverbreitung bei und bietet kleinen Tieren eine zusätzliche Nahrungsquelle. Im Garten ist die Fruchtbildung meist unauffällig, jedoch kann ein Rückschnitt nach der Samenreife helfen, die Selbstaussaat zu kontrollieren.

Welcher Standort ist geeignet?

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Blauraute (Perovskia atriplicifolia) mit blauen Blüten und silbrigem Laub.
Foto: Sten Porse | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Blauraute gedeiht am besten an warmen, vollsonnigen Standorten. Besonders geeignet sind gut durchlässige Böden, die trocken bis mäßig feucht, schwach sauer bis alkalisch und nährstoffarm sind. Lehmböden sollten vor der Pflanzung mit Sand oder Kies durchlässiger gemacht werden. Auch in Kübeln lässt sich die Blauraute kultivieren, wobei eine gute Drainage und ein humusarmer Boden essenziell sind.

Geeignete Standorte beinhalten:

  • Sonnige, warme Plätze
  • Steingärten
  • Große Gefäße auf Balkon oder Terrasse

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Blauraute bevorzugt trockene, durchlässige und nährstoffarme Böden, die schwach sauer bis alkalisch sind. Ein zu hoher Nährstoffgehalt kann zu einer mastigen Wuchsform und geringerer Blütenbildung führen. Vermeiden Sie daher schwere Lehmböden, die Staunässe fördern könnten. Sandige oder kiesige Böden bieten optimale Bedingungen für die Blauraute.

Blauraute pflegen

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Blauraute ‚Little Spire‘ im Arboretum Wojsławice, Polen.
Foto: Salicyna | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Ein gut durchlässiger Boden ist entscheidend, um Staunässe zu vermeiden. Ein Rückschnitt im Frühjahr bis auf eine Höhe von 15 bis 20 Zentimetern fördert den Austrieb neuer Blätter und Blüten. Während längerer Trockenperioden sollte zusätzlich gewässert werden. Bei nährstoffarmen Böden ist eine gelegentliche Düngung im Frühjahr ratsam. Im Winter sollte der Wurzelbereich vor Nässe geschützt werden, indem man ihn mit Materialien wie Tannenzweigen abdeckt.

Blauraute richtig schneiden

Ein jährlicher, kräftiger Rückschnitt im zeitigen Frühjahr sorgt dafür, dass die Blauraute kompakt und blühfreudig bleibt. Entfernen Sie totes und krankes Holz, und schneiden Sie die Triebe handbreit über dem Boden ab. Bei Bedarf können die kahlen Triebe bereits im Herbst auf 10 bis 15 Zentimeter über dem Boden abgeschnitten werden, um die Winteroptik zu verbessern.

Blauraute vermehren

Die Vermehrung der Blauraute erfolgt am einfachsten im Sommer über Stecklinge von kräftigen, krautigen Trieben. Schneiden Sie etwa 10 Zentimeter lange Abschnitte und entfernen Sie die unteren Blätter. Pflanzen Sie diese Stecklinge in Töpfe mit gut durchlässiger Aussaaterde (7,00€ bei Amazon*) und stellen Sie sie an einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Standort. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht und lüften Sie täglich, um Schimmelbildung zu verhindern. Sobald die Stecklinge gut bewurzelt sind, können sie in den Garten oder größere Töpfe umgepflanzt werden.

Sorten & Arten

Verschiedene Sorten der Blauraute bieten Vielfalt in Wuchshöhe und Blütenform:

  • ‚Lacey Blue‘: Kompakte Sorte, ideal für kleine Gärten.
  • ‚Little Spire‘: Buschig, mit violett-blauen Blüten, Wuchshöhe etwa 90 Zentimeter.
  • ‚Blue Spire‘: Höher wachsend, intensiv lavendelblaue Blüten.
  • ‚Filigran‘: Filigrane Blätter, reichliche Blüte.

Wählen Sie die Sorte entsprechend Ihrem Gartenstil und Standort. Achten Sie stets auf ausreichende Drainage und sonnige Plätze, um das volle Potenzial dieser Pflanzen auszuschöpfen.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die Blauraute ist bis etwa -20 °C bis -25 °C winterhart. Schützen Sie den Wurzelbereich im Spätherbst mit einer Schicht Laub oder Fichtenzweigen. Bei Kübelpflanzen sollten Sie zusätzliche Maßnahmen ergreifen, wie das Einwickeln des Topfes mit Vlies oder Jute und das Verlegen an einen geschützten Standort. Gießen Sie im Winter nur sehr sparsam und nur an frostfreien Tagen, um Staunässe zu vermeiden.

Verwendung

Die Blauraute eignet sich hervorragend für Stein- und Steppengärten, trockene Böschungen und Trockenmauern. Kombinieren Sie sie mit trockenheitsverträglichen Pflanzen wie Lavendel, Salbei, Katzenminze und Ziergräsern. Auch als Begleiter von Rosen ist die Blauraute eine schöne Ergänzung.

Ihre blauvioletten Blüten und aromatischen Düfte ziehen zahlreiche Insekten an, was sie ideal für naturnahe Gärten und Bienenweiden macht. Die Blauraute ist zudem ungiftig und somit sicher für Gärten mit Kindern und Haustieren.

Insgesamt bietet die Blauraute durch ihre pflegeleichten Eigenschaften und ästhetischen Vorteile eine Bereicherung für jeden Gartenliebhaber.

Häufig gestellte Fragen

1. Welche ökologischen Vorteile bietet die Blauraute im Garten?

Die Blauraute ist eine wertvolle Pflanze für naturnahe Gärten, da sie viele Insekten wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen anzieht. Ihre duftenden Blüten werden stark von diesen Bestäubern besucht, was zur Förderung der biologischen Vielfalt beiträgt. Außerdem ist sie ein hervorragender Nahrungsquell für Schmetterlinge und andere Nützlinge, die zur Gesundheit des Gartens beitragen.

2. Kann ich die Blauraute auch als Heckenpflanze verwenden?

Ja, die Blauraute eignet sich hervorragend als freiwachsende Hecke. Ihre aufrechte und lockere Wuchsform, kombiniert mit den attraktiven, blau-violetten Blüten, machen sie zu einer dekorativen Heckenpflanze. Durch ihre Pflegeleichtigkeit und Robustheit kann sie auch schwierige Standorte besetzen und kahle Lücken im Garten zuverlässig füllen.

3. Wofür kann ich die Blauraute sonst noch im Garten pflanzen?

Neben der Verwendung als Heckenpflanze ist die Blauraute sehr vielseitig einsetzbar. Sie ist ideal für Steingärten, Steppengärten, trockene Böschungen und Trockenmauern. Die Pflanze eignet sich auch als Bodendecker und als Straßenbegleitgrün. Sie lässt sich gut mit anderen trockenheitsverträglichen Pflanzen wie Lavendel, Salbei, Katzenminze und Rosen kombinieren.

4. Ist die Blauraute giftig oder in irgendeiner Form medizinisch nutzbar?

Die Blauraute ist für Menschen und Tiere nicht giftig. Es gibt jedoch keine recherchierten Hinweise auf eine medizinische Verwendung. In unseren Breiten wird die Blauraute daher hauptsächlich als Zierpflanze mit ökologischem Nutzen kultiviert, insbesondere als Nahrungsquelle für Bestäuberinsekten.

Bilder: joools / stock.adobe.com