Blaue Scheinzypresse

Säulenzypresse als Hecke: Pflanzabstand, Schnitt und Pflege

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Sie gilt als die Inkarnation einer immergrünen Heckenpflanze. Dank ihrer Schnittverträglichkeit behält sie jederzeit ihre harmonische Form und verleiht dem Garten ein sehr gepflegtes Erscheinungsbild. Die wunderbare Säulenzypresse ist nicht von ungefähr so populär. Wie Sie die Blaue Scheinzypresse richtig kultivieren, verraten Ihnen die folgenden Antworten auf oft gestellte Fragen.

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Die Blaue Scheinzypresse ist hochgiftig
AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man eine Blaue Scheinzypresse richtig?
Die Blaue Scheinzypresse ist eine immergrüne Heckenpflanze, die für ihren Formschnitt und gesundheitsschädlichen Giftgehalt bekannt ist. Die optimale Pflege umfasst regelmäßiges Gießen, organischen Dünger, Formschnitt, Auslichten und Schutz vor Schädlingen.

Pflegetipps

Damit eine Säulenzypresse sowohl als eleganter Solitär wie als majestätische Hecke die Erwartungen erfüllt, schafft dieses Pflegeprogramm die optimalen Rahmenbedingungen:

  • Den Wurzelballen zu keiner Jahreszeit austrocknen lassen
  • Idealerweise gießen mit kalkarmem Wasser
  • Wahlweise von März bis August organisch düngen oder im März und Juni einen Langzeitdünger applizieren
  • Formschnitt in mehreren Etappen, statt eines tiefgreifenden Rückschnitts
  • Säulenzypresse im zeitigen Frühjahr gründlich auslichten

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Bitte verzichten Sie bei den Pflegearbeiten nicht auf den Schutz von Handschuhen, einer Schutzbrille und langärmeliger Kleidung. Der hohe Giftgehalt einer Blauen Scheinzypresse ist nicht zu unterschätzen.
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Welcher Standort ist geeignet?

Zu den mannigfaltigen Vorzügen einer Säulenzypresse zählt die flexible Einstellung gegenüber den Licht- und Temperaturverhältnissen. Die Konifere erzielt ihr Optimum in sonnigen, warmen Lagen, gedeiht indes ebenfalls im Halbschatten und lichten Schatten. Wichtiger für das vitale Wachstum ist die Bodenbeschaffenheit. Ein erstklassiger Wasserabzug steht ganz oben auf der Wunschliste, dicht gefolgt von einer humosen, nährstoffreichen, lockeren Struktur mit einem leicht sauren pH-Wert von 5-6.

Der richtige Pflanzabstand

Damit die Säulenzypresse zügig eine blickdichte Hecke formt, ist der richtige Pflanzabstand von höchster Relevanz. Angesichts der schlanken Statur, die auch bei einer Höhe von 300 cm und mehr erhalten bleibt, sollte die Entfernung zueinander nicht zu großzügig bemessen sein. Arrangieren Sie die Blaue Scheinzypressen in einer Distanz von 30 bis 50 cm zueinander, liegen Sie genau richtig.
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Welche Erde braucht die Pflanze?

Sie werden viel Freude an einer Hecke aus Blauen Scheinzypressen haben, wenn der Boden tiefgründig, humos, locker und leicht sauer beschaffen ist. Reicht die Substratqualität am geplanten Standort nicht an die Idealbedingungen heran, kann mithilfe von Bodenhilfsstoffen ein adäquater Ausgleich geschaffen werden. So reduziert die Zugabe von saurem Laub- und Nadelkompost oder Bittersalz einen zu hohen pH-Wert. Für eine bessere Durchlässigkeit sorgen Quarzsand, feiner Splitt oder Lavagranulat. Magere Erde wird aufgepäppelt wird reifem Kompost, Hornspänen, Rindenhumus oder Pferdedung.

Blaue scheinzypresse richtig schneiden

Es ist primär die genügsame Schnittverträglichkeit, die eine Säulenzypresse zur idealen Heckenpflanze prädestiniert. Während die Blaue Scheinzypresse als Solitär frei wachsen kann, ohne dass ein alljährlicher Rückschnitt erforderlich ist, verlangt sie als gepflegte, immergrüne Einfriedung nach dem wiederholten Einsatz der Heckenschere. So handhaben Sie es richtig:

  • Von April bis August wiederholt leichte Formschnitte durchführen
  • Idealerweise in kleinen Etappen schneiden, statt eines umfangreichen Rückschnitts
  • Keinesfalls bis ins alte Holz schneiden, da diese Zweige sich braun verfärben

Am Ende des Winters lichten Sie die Säulenzypresse zudem gründlich aus. Totholz, nach innen gerichtete sowie sich reibende Triebe werden an der Basis gekappt. Alle anderen Schnitte setzen Sie so an, dass einige Millimeter grünen Pflanzengewebes am Zweig verbleiben, aus dem die Konifere wieder austreiben kann.
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Blaue scheinzypresse gießen

Gerät eine Säulenzypresse unter Trockenstress, macht sich dieses Manko nachteilig bemerkbar im Wachstum oder setzt dem Pflanzenleben ein Ende. Gießen Sie das Nadelgehölz daher regelmäßig, sobald die Erde an der Oberfläche angetrocknet ist. Idealerweise verwöhnen Sie die Scheinzypresse mit gesammeltem Regenwasser, weichem Teichwasser oder entkalktem Leitungswasser.

Blaue scheinzypresse richtig düngen

Eine Startdüngung im März/April weckt die Lebensgeister Ihrer Säulenzypresse. Wahlweise verabreichen Sie einen Langzeitdünger, der im Juni nochmals zum Einsatz kommt oder düngen rein organisch. Erhält die Blaue Scheinzypresse alle 30 Tage eine Portion Kompost, Hornspäne, Pferdedung oder Guanogranulat, ist der Nährstoffbedarf gedeckt. Im August wird die Gabe von Dünger eingestellt, damit die Pflanz vor dem Winter ausreift.
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Krankheiten

An ungünstigen Standorten mit wenig Sonnenlicht, zu trockenem oder feuchtem Boden, haben Pilzsporen unterschiedlichster Herkunft leichtes Spiel. Als Symptome dieser weit verbreiteten Krankheiten welken die Nadelspitzen, um sich im weiteren Verlauf gelb und braun zu verfärben. Im frühen Stadium besteht noch Hoffnung, indem die erkrankten Pflanzenteile abgeschnitten und im Hausmüll entsorgt werden. Ist hierzu hingegen ein Schnitt ins alte Holz erforderlich, wird die betroffene Säulenzypresse besser entsorgt. Wirksame Bekämpfungsmittel für den Haus- und Kleingarten sind bislang nicht bekannt. Gleiches gilt für die Pilzinfektion Hallimasch (Armillaria mellea).
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Schädlinge

Trotz ihres Giftgehaltes ist die Säulenzypresse nicht gefeit gegen einen Befall mit Schädlingen. Die folgenden Plagegeister können einer Blauen Scheinzypresse zusetzen:

  • Thuja Miniermotte: Bekämpfen mit Neem-haltigen und anderen, zugelassenen Insektiziden
  • Thuja Splintkäfer: Befallene Stellen herausschneiden, bei hohem Befallsdruck besser roden
  • Blattläuse: Wiederholt besprühen mit einem Mix aus 1 l Wasser und je 1 Esslöffel Schmierseife und Spiritus

Da sich die Symptome von Krankheiten und Schädlingen an einer Säulenzypresse ähnlich äußern in Form gelber und brauner Verfärbungen, halten Sie gezielt Ausschau nach den Insekten, deren Larven und Fraßschäden.

Blaue scheinzypresse vermehren

Die Nachzucht weiterer Blauer Scheinzypressen lässt sich ohne weiteres realisieren. Hierzu reißen Sie halb verholzte Triebe so ab, dass ein Stück der Rinde daran verbleibt. Im unteren Teil entlaubt, stecken Sie die Zweige unmittelbar in die Erde und bedecken die Beetstelle mit Laub. Alternativ pflanzen Sie die Stecklinge in einen Topf mit magerem Substrat, stülpen eine Plastiktüte darüber und pflegen sie am halbschattigen Standort, bis sich ein eigenständiges Wurzelsystem entwickelt hat.

Ist Blaue scheinzypresse giftig?

Die Schattenseite der majestätischen Säulenzypresse zeigt sich in einem gesundheitsschädlichen Giftgehalt. Zollen Sie der Toxizität genügend Respekt, indem Sie bei allen Pflanz- und Pflegearbeiten feste Handschuhe, langärmelige Kleidung und eine Schutzbrille tragen. Das Schnittgut sollte niemals an Orten entsorgt werden, die für Tiere zugänglich sind, denn der Verzehr kleinster Mengen verursacht einen qualvollen Tod.
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Braune Blätter

Zu den häufigsten Problemen in der Kultivierung einer Säulenzypresse zählt die braune Verfärbung von Blättern und ganzen Trieben. Diese Ursachen verbergen sich dahinter:

  • Lichtmangel
  • Trockenstress
  • Staunässe
  • Bodenverdichtung
  • Nährstoffmangel
  • Pilzinfektionen
  • Schädlingsbefall
  • Rückschnitt ins alte Holz
  • Hundeurin
  • Frostschäden

In Anbetracht dieser langen Liste, bleibt es Ihnen nicht erspart, alle Rahmenbedingungen Ihrer Säulenzypresse auf den Prüfstand zu stellen.

Schöne Sorten

  • Columnaris: Der Sorten-Superstar dank eleganter Statur, dichtem, blau-grünem Nadelkleid und wenig Neigung zur Verkahlung
  • Elliwoodii: Prächtige Säulenzypresse mit fedrig leichter Blättertracht; mit maximal 250-300 cm Höhe ideal für kleine Gärten
  • Glauca: Die Sorte besticht mit straff aufrechtem Habitus, sehr schlank; die perfekte Heckenpflanze
  • Minima Glauca: Gedeiht kissenförmig bis 100 cm hoch und empfiehlt sich für Steingärten, die Terrasse und das Grab
  • Pemury Blue: Mit stahlblauen, weichen Nadeln setzt diese Säulenzypresse auch als Solitär dekorative Akzente
Bilder: Cherdchai Chaivimol / Shutterstock