Birke

Birke und Naturschutz: Was ist erlaubt und was nicht?

Artikel zitieren

Ob beim Zurückschneiden oder Fällen von Bäumen, stets stellt sich die Frage nach dem Naturschutz. Die Birke ist zudem beliebter Pilzsammelplatz und wird im Frühjahr gern angezapft. Welche Handlung ist nicht akzeptabel, eingeschränkt oder sogar verboten? Wir geben einen Überblick.

birke-naturschutz
Birken stehen (noch?) nicht unter Naturschutz
AUF EINEN BLICK
Welche Rolle spielt der Naturschutz bei der Birke?
Dir Birke steht in Deutschland nicht unter Naturschutz, obwohl sie zunehmend unter Klimawandel leidet. Beachten Sie jedoch die örtliche Baumschutzsatzung, die abweichen kann. Anzapfen und Rückschnitte sind eingeschränkt akzeptabel oder zulässig. Für das Fällen älterer Birken ist eine Genehmigung erforderlich.

Wann darf ich eine Birke zurückschneiden?

Damit brütende Vögel nicht gestört werden, dürfen Sie Ihre Birke nur im Zeitraum von Oktober bis einschließlich Februar kräftiger zurückschneiden. Haben Sie einen starken Rückschnitt vor, sollten Sie auch checken, ob die örtliche Baumsatzung weitere einschränkende Bestimmungen enthält.

Lesen Sie auch

Wie ist die Birke vom Klimawandel betroffen?

Die Birke verträgt weder langanhaltende Trockenheit noch Dauernässe. Der Klimawandel beschert uns aber zunehmend Sommer, in denen es viele Wochen am Stück kaum regnet. In der übrigen Zeit kommt es dagegen zu langen Regenphasen. Obwohl die Birke als anspruchsloser Pionierbaum bekannt ist, hat sie es als Flachwurzler schwer, sich diesen veränderten Bedingungen anzupassen. Ein unausgeglichener Wasserhaushalt schwächt die Birke und macht sie anfälliger für Krankheiten.

Ist es erlaubt, Birkensaft anzuzapfen?

Dazu gibt es aktuell keine gesetzlichen Bestimmungen. Im Prinzip können Sie jede Birke anzapfen, wenn sie Ihnen gehört oder Sie die Erlaubnis des Besitzers haben. Doch Anzapfen ist gerade aus ökologischen Gründen umstritten. Naturschützer sind aus diesen Gründen komplett dagegen:

  • der Birke wird eine Verletzung zugefügt
  • das Risiko für Pilzbefall wird erhöht
  • die Birke benötigt das Wasser für ihr eigenes Wachstum

Es kann durchaus sein, dass die Mahnung, das Anzapfen sein zu lassen, irgendwann gesetzlich als Verbot festgeschrieben wird.

Welche Rolle spielen Pilze beim Thema Naturschutz?

Birkenpilze gehören in Deutschland zu den gesetzlich geschützten Pilzarten. Da Sie mit der Birke in Symbiose leben, ist letztlich auch diese davon betroffen. Leben an einer Birke geschützte Pilze, kann das Schneiden und Fällen eingeschränkt sein. Birkenpilze dürfen gesammelt werden, jedoch in kleinen Mengen und nur für den eigenen Bedarf.

In welchen Fällen wird die Genehmigung für eine Fällung erteilt?

Laubbäume, zu denen ja die Birke gehört, dürfen ab einem Stammumfang von 80 cm nur mit einer zuvor erteilten Genehmigung gefällt werden. Ist die Birke mehrstämmig, gilt die Grenze von 50 cm. Für eine Genehmigung spricht unter anderem:

  • die Verkehrssicherheit ist gefährdet
  • Fällung ist im öffentlichen Interesse
  • andere Bäume werden negativ beeinflusst
  • Birke hat keine ökologische Funktion
  • Grundstücksnutzung wird beeinträchtigt

Ist Gefahr im Verzug, weil beispielsweise die Birke durch eine Krankheit nicht mehr standfest ist, ist generell mit einer Genehmigung zu rechnen. Die erteilte Genehmigung kann mit bestimmten Auflagen verbunden sein, zum Beispiel mit einer Neupflanzung oder einer Ausgleichszahlung.

Tipp

Gießen Sie die Birke, wenn de Sommer seine trockene Seite zeigt

Die Wurzeln einer Birke gehen im Durchschnitt nur etwa einen Meter tief. Wenn es viele Wochen nicht regnet, trocknet die Erde rund um sie aus. damit der Wassermangel die Birke nichts schwächt und sie gelbe Blätter bekommt, sollten Sie sie regelmäßig, jedoch nicht zu üppig gießen.

Bilder: alexugalek / stock.adobe.com