Baumpilz

Baumpilz an der Birke: Erkennen, vorbeugen, bekämpfen

Birken bieten verschiedenen Baumpilzarten Lebensraum, darunter der Birkenporling und der Chaga-Pilz. Dieser Artikel stellt die bekanntesten Arten vor und beleuchtet ihre Lebensweise sowie ihre Bedeutung.

Arten von Baumpilzen an Birken

An Birken wachsen verschiedene Arten von Baumpilzen, die abhängig von ihrem Lebenszyklus besonders an bestimmten Standorten und zu spezifischen Jahreszeiten vorkommen.

1. Birkenporling:

  • Aussehen: Junge Fruchtkörper sind cremeweiß, später gelblich-braun, korkig und brüchig.
  • Saison: Juli bis Oktober.
  • Ökologie: Wächst vornehmlich an geschwächten oder toten Birken und bevorzugt eine Temperatur zwischen 7 und 25°C bei hoher Feuchtigkeit.

2. Chaga-Pilz (Schiefer Schillerporling):

  • Aussehen: Schwarze, harte und brüchige Knollen mit einer gelblich-orange bis braunen Innenseite.
  • Saison: Ganzjährig, besonders in kälteren Klimazonen.
  • Ökologie: Befällt vor allem Birken und extrahiert wertvolle Inhaltsstoffe wie Betulin und Betulinsäure.

3. Judasohr (Auricularia auricula-judae):

  • Aussehen: Braune bis violette, ohrförmige und gallertartige Pilze.
  • Saison: Besonders im Winter.
  • Ökologie: Tritt häufig an totem Holz auf, insbesondere an Holunder, kann aber auch an Birken wachsen.

Birkenporling

Der Birkenporling (Fomitopsis betulina) ist ein parasitärer Baumpilz, der vorwiegend geschwächte oder tote Birken befällt. Er ist bekannt für seine medizinischen Eigenschaften und wurde bereits in der Steinzeit verwendet. Der Fund bei der Gletschermumie „Ötzi“ belegt seine historische Bedeutung.

Merkmale des Birkenporlings

  • Farbe und Form: Junge Exemplare sind cremeweiß und weich, verfärben sich später gelblich-braun und werden korkig sowie brüchig. Der Hut des Pilzes ist anfangs knollenartig und wird später konsolenförmig.
  • Ober- und Unterseite: Die glatte Oberfläche zeigt später rissige Felder. Die Poren auf der Unterseite sind erst weiß, später graulich mit etwa zwei bis vier Poren pro Millimeter.

Vorkommen des Birkenporlings

Vorkommen des Birkenporlings

Der Birkenporling bevorzugt gemäßigte Klimazonen mit hohen Niederschlägen in Laubwäldern

Sie können den Birkenporling auf der gesamten Nordhalbkugel in Laub- und Mischwäldern finden, wo er ausschließlich Birken befällt. Er bevorzugt ein gemäßigtes Klima mit Temperaturen zwischen 7°C und 25°C. Der Pilz bildet seine Fruchtkörper überwiegend von Juli bis November aus.

Schädigung und Lebensweise

Über Wunden oder Aststummel dringt der Birkenporling in die Birken ein und verursacht eine aggressive Braunfäule, die das Holz brüchig und dunkel verfärbt. Dabei verlieren die befallenen Bäume bis zu 70 % ihrer Masse innerhalb von drei Monaten, was zu einer erhöhten Bruchgefahr führt, so sollte man Baumpilze entfernen.

Bedeutung und Verwendung

Der Birkenporling ist für seine antioxidativen, antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften bekannt. Er soll das Immunsystem stärken und entzündungshemmend wirken. Traditionell wurde er für die Wundheilung und als natürliches Antibiotikum genutzt.

Zubereitung und Verarbeitung

Birkenporlinge können frisch oder getrocknet verwendet werden. Zur Haltbarmachung schneiden Sie den Pilz in kleine Stücke und trocknen diese, bis sie beim Brechen knacken. Für die Zubereitung eines Tees kochen Sie etwa zwei Esslöffel klein geschnittener Pilzstücke für eine halbe Stunde in einem halben Liter Wasser. Süßen Sie den Sud nach Belieben mit Honig.

Chaga-Pilz

Der Chaga-Pilz (Inonotus obliquus), auch Schiefer Schillerporling genannt, wächst vor allem an Birken in kalten Klimazonen wie Sibirien, Finnland und Nordamerika. Durch die kalten Temperaturen reichern sich besonders viele wertvolle Inhaltsstoffe im Pilz an, welche für dessen gesundheitliche Vorteile verantwortlich sind.

Eigenschaften und Nutzung

  • Aussehen: Der Chaga-Pilz hat eine schwarze, raue Oberfläche, die an erkaltete Lava erinnert. Innen ist er gelblich-orange bis braun.
  • Wachstumsdauer: Der Pilz wächst langsam und benötigt zwischen 20 und 30 Jahren, um seine volle Größe zu erreichen. Er bildet harte, brüchige Knollen.
  • Lebensweise: Chaga ist ein parasitärer Pilz, der Birkenbäume befällt und Nährstoffe aus dem Baum zieht, was letztendlich zum Absterben des Wirts führen kann. Er kann auch auf abgestorbenem Holz überleben.

Gesundheitsnutzen

Chaga-Pilze sind reich an Antioxidantien und werden in der traditionellen Medizin genutzt. Sie sollen das Immunsystem stärken und verschiedene Erkrankungen lindern, wie Diabetes, Bluthochdruck und entzündliche Erkrankungen.

Zubereitung und Verwendung

Für Chaga-Tee benötigen Sie getrocknete Chaga-Stücke. Kochen Sie drei bis vier Chaga-Stücke in 500 ml Wasser etwa zehn Minuten lang, seihen Sie das Teewasser durch ein Sieb in ein Glas und verfeinern Sie es nach Belieben mit Gewürzen. Die Chaga-Stücke können bis zu fünfzehn Mal wiederverwendet werden.

Aufbewahrung und Haltbarkeit

Für eine langfristige Haltbarkeit sollten Sie den Chaga-Pilz gründlich trocknen. Brechen Sie den Pilz in kleine Stücke und trocknen Sie diese neben einer Wärmequelle. Bei richtiger Lagerung ist der getrocknete Pilz mehrere Jahre haltbar.

Bilder: Ralf Liebhold / Shutterstock