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Walnussbaum fällen: Erlaubt und sicher durchführen

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Wie fällt man einen Walnussbaum? Und ist das überhaupt erlaubt? Diesen Fragen gehen wir in unserem Ratgeber auf den Grund.

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Ein Walnussbaum darf meist nicht ohne Genehmigung gefällt werden
AUF EINEN BLICK
Darf man einen Walnussbaum fällen und wie geht das?
Ein Walnussbaum darf nur mit Genehmigung gefällt werden, da Baumschutzsatzungen regional variieren. Beim Fällen sollten Sie auf Sicherheitsmaßnahmen wie Klettergurte setzen und die richtige Technik anwenden. Wenn unsicher, beauftragen Sie einen Fachmann.

Walnussbaum fällen – ist das erlaubt?

Das lässt sich nicht allgemeingültig beantworten. Die Baumschutzsatzungen sind regional sehr unterschiedlich, sie werden zum Teil sogar von Gemeinde zu Gemeinde verschieden gehandhabt. In jedem Fall ist es oft untersagt, eine Walnuss ohne Genehmigung zu fällen.

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Häufig liegen Vorgaben bezüglich Stammumfang, Dicke der Äste sowie Alter des Baumes vor.

Beispiel: Je nach Gemeinde brauchen Sie für einen Baum, dessen Stammumfang maximal 60 bis 100 Zentimeter beträgt, keine Genehmigung (Abweichungen möglich!).

Wir empfehlen Ihnen, sich frühzeitig beim zuständigen Amt in Ihrem Ort zu informieren – und gegebenenfalls die Genehmigung einzuholen. Sollte eine solche erforderlich sein, ist entscheidend, einen triftigen Grund für das Fällen zu haben (Gefährdung für Sie und/oder Dritte, Tod/Krankheit des Baumes et cetera).

Wie Sie einen Walnussbaum fällen

Wollen, müssen und dürfen Sie einen Walnussbaum fällen, folgen Sie am besten unserer Anleitung.

Vorbemerkung: Wenn möglich, setzen Sie eine Hebebühne ein (gibt es auch zum Mieten). Häufig klappt es aber wegen der örtlichen Gegebenheiten nicht (unsicherer Stand, nicht genügend Platz et cetera). Dann kommen Sie leider nicht umhin, Ihren Walnussbaum mit einer hohen Leiter und guten Klettertechnik (gesichert!) Stück für Stück abzutragen.

Trauen Sie sich diese schwierige Aufgabe nicht zu, beauftragen Sie lieber einen Fachmann!

Sicherheitshinweise

  • Eine normale Gartenleiter reicht nicht aus, dafür sind Walnussbäume in der Regel viel zu hoch. Binden Sie niemals zwei Leitern zusammen! Sie benötigen eine hohe, stabile Leiter.
  • Arbeiten Sie niemals ohne Sicherung! Hochwertige Klettergurte und Seile sind wesentlich. Das Zubehör können Sie sich eventuell von einem Bergsteiger, Feuerwehrmann oder, noch besser, von einem professionellen Baumkletterer leihen. Keinesfalls 0815-Baumarkt-Seile verwenden (die hohe Belastungsklasse gilt nur für den Ruhezustand, beim Fallen der Äste kommen jedoch die Fallbeschleunigung und Hebelwirkung hinzu, was das Gewicht enorm erhöht).
  • Verwenden Sie auf der Leiter stehend niemals eine Zweihandkettensäge (74,00€ bei Amazon*). Sie haben nun einmal nur zwei Hände und eine davon ist für die Leiter reserviert (zum Festhalten).
  • Grundsätzlich sollten Sie dringend auf die Nutzung einer Kettensäge verzichten, wenn Sie keine Erfahrung damit haben. Dann greifen Sie besser zu einer Handsäge.
  • Halten Sie sich beim Absägen des Walnussbaumes an den Entlastungsschnitt. Nussholz bricht mit einem Mal und reißt dabei Rindenstücke des Stammes mit ab. An ebendiesen kann der abgesägte Ast unter Umständen hängenbleiben. Darüber hinaus besteht durch das Abreißen die Gefahr, dass das Kettensägeblatt eingeklemmt wird.
  • Befinden sich unter den Ästen der Walnuss Gebäude? Dann sollten Sie Erstere wiederum mit Seilen sichern. Bringen Sie auch ein Zugseil an. So geben Sie die Fallrichtung des Astes vor.
  • Wickeln Sie niemals Sicherungs-, Halte- oder Zugseile um Ihre Hände. Stellen Sie sicher, dass die Seilenden stets locker und frei liegen. Nur so vermeiden Sie ein Verheddern. Des Weiteren dürfen Sie sich nicht auf die losen Seilenden stellen!

Vorgehensweise

  1. Sägen Sie von unten nach oben.
  2. Lassen Sie in regelmäßigen Abständen Stummel stehen. Diese bewahren die Leiter vor dem plötzlichen Wegrutschen und erleichtern Ihnen das Klettern.
  3. Nach dem Absägen sämtlicher Äste ist der Stamm an der Reihe. Fällen Sie diesen auch Stück für Stück. Ist er nicht zu lang, gelingt es eventuell auch, ihn komplett abzusägen. In diesem Fall sollten Sie bei einem Baumumfang ab 15 Zentimetern ein Fallkerb sägen, um die Fallrichtung vorzugeben (Fallkerb darf maximal ein Drittel des Stammdurchmessers umfassen). Der empfohlene Winkel zwischen den waagerechten und schrägen Schnitten beträgt circa 45 Grad. Achten Sie darauf, dass der Fällschnitt gut zwei bis drei Zentimeter über der Fallkerbsohle liegt. Dann sägen Sie weiter bis zur Bruchleiste (Abstand zwischen Fallkerb und Fällschnitt) – diese sollte ein Zehntel des Stammdurchmessers betragen.
  4. Führen Sie den Fall des Stammes idealerweise mit einem Keil durch.

Tipp

Holen Sie sich einen Helfer an Ihre Seite und bringen Sie am Stamm ein Zugseil an, um die angestrebte Fallrichtung beim Fällen zu forcieren.

Bilder: fukume / Shutterstock