Wenn nur wenige Tage überbrückt werden müssen: PET-Flaschen
Wenn kein dauerhaftes Bewässerungssystem installiert werden, sondern lediglich einige Tage Abwesenheit überbrückt werden müssen, haben sich simple PET- oder auch Glasflaschen bewährt. Diese können Sie mit Wasser gefüllt und ohne oder mit perforiertem Deckel kopfüber in das vorgegossene Substrat stecken, sollten dabei jedoch auf einen sicheren Stand achten. Dafür können Sie die Flaschen gegebenenfalls mit einer Halterung befestigen oder am Balkongeländer aufhängen. Verwenden Sie nur Flaschen mit festen Wänden.
DIY-System mit Hochtank und Bewässerungskegel
Ein erprobtes, dauerhaft installierbares System funktioniert mit Hilfe eines Hochtanks – d. h. eines Wasserreservoirs, das auf einem höheren Niveau als die Pflanzbehälter aufgestellt wird – simplen Gartenschläuchen sowie im Handel erhältlichen Bewässerungskegeln (18,00€ bei Amazon*), die sich an die Schläuche anschließen lassen. Hierfür benötigen Sie weder einen Strom- noch einen Wasseranschluss, da das System autark ohne Strom läuft und sich stattdessen physikalische Gesetze zu Nutze macht. Das Wasser läuft dank der Schwerkraft aus dem Wassertank heraus, wird über die Schläuche zu den Kegeln geleitet und tropft dort bedarfsgerecht direkt ins Wurzelwerk hinein. Allerdings muss sich der Tank mindestens auf einem Niveau von 50 bis 100 Zentimetern über den Balkonpflanzen befinden und darf außerdem nicht zu klein sein – ein Fassungsvermögen von Minimum 300 bis 600 Litern muss schon sein, damit der Druck für die automatische Bewässerung ausreicht. Gut eignen sich Regentonnen mit einem Schlauchanschluss im unteren Bereich.
Systeme mit Pumpe und Zeitschaltuhr
Haben Sie eine Außensteckdose an Ihrem Balkon und vielleicht sogar einen externen Wasseranschluss? Dann wäre ein strombetriebenes Bewässerungssystem vielleicht etwas für Sie. Dieses funktioniert ähnlich wie das Hochtank-System, nur dass das Wasser hier mit Hilfe einer Pumpe zu den Pflanzen befördert wird. Dadurch ist die Bewässerung allerdings nicht weniger anfällig für Störungen, wie die Stiftung Warentest bei der Testung verschiedener Bewässerungssysteme im Jahre 2017 feststellen durfte. Tatsächlich ist es gerade während einer Urlaubsreise und einer damit verbundenen längeren Abwesenheit keine gute Idee, Strom und Wasser so lange unbeaufsichtigt laufen zu lassen – zu groß ist die Gefahr eines Wasserschadens oder einer kaputten Stromleitung. Sie können ein solches System jedoch optimieren, indem Sie statt auf eine Wasserleitung auf einen Tank zurückgreifen, der jedoch gerade bei einer mehrwöchigen Abwesenheit von Zeit zu Zeit nachgefüllt werden muss. Die Pumpe wiederum lässt sich nicht nur mit Strom betreiben, da es auch solar- und batteriebetriebene Modelle zur Auswahl gibt.
Tipp
Das zuverlässigste System von allen heißt immer noch „freundlicher Nachbar“: Bitten Sie Ihren Nachbarn oder in der Nähe wohnende Freunde darum, die Versorgung Ihrer Balkonpflanzen zu übernehmen. Laden Sie sie als Dank zu einem Grillfest ein oder bringen Sie ihnen eine nette Kleinigkeit aus dem Urlaub mit.