Bewässerung

Durstige Pflanzen? PET-Flaschen-Bewässerung!

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Langanhaltende Trockenheit stellt eine Herausforderung für Gartenliebhaber dar. Mit einfachen Mitteln lassen sich aus PET-Flaschen praktische Bewässerungssysteme für Pflanzen im Garten, auf dem Balkon oder im Haus bauen. Dieser Artikel stellt drei Methoden vor, die sich leicht umsetzen lassen.

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Es gibt verschiedene Möglichkeiten, PET-Flaschen für die Bewässerung zu nutzen

Drei Bewässerungssysteme mit PET-Flaschen zum Selberbauen

Um Ihre Pflanzen auch während Ihrer Abwesenheit optimal mit Wasser zu versorgen, bieten sich verschiedene Methoden zur Herstellung eigener Bewässerungssysteme an. Im Folgenden stellen wir Ihnen drei einfache und zugleich effektive Varianten vor:

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Methode 1: PET-Flasche mit Bewässerungsaufsatz

Benötigte Materialien:

  • Eine PET-Flasche
  • Einen Bewässerungsaufsatz
  • Ein scharfes Messer

Anleitung:

  1. Schneiden Sie zunächst den Boden der PET-Flasche mit einem scharfen Messer ab. Achten Sie darauf, einen Rand von etwa einem Zentimeter stehen zu lassen.
  2. Befestigen Sie den Bewässerungsaufsatz auf dem Flaschenhals.
  3. Stecken Sie die vorbereitete Flasche kopfüber in die Erde des Pflanzgefäßes.
  4. Befüllen Sie die Flasche mit Wasser. Anschließend können Sie die Tropfgeschwindigkeit am Aufsatz so einstellen, dass die Wassermenge optimal auf die Bedürfnisse Ihrer Pflanzen abgestimmt ist.

Vorteile:

  • Ermöglicht eine präzise Steuerung der Bewässerungsdauer und -menge
  • Einfache Handhabung und Installation

Nachteile:

Erfordert die Anschaffung eines speziellen Bewässerungsaufsatzes

Methode 2: PET-Flasche mit Leinenstoff

Benötigte Materialien:

  • Eine PET-Flasche
  • Leinen- oder Baumwollstoff
  • Ein Gummiband (optional)

Anleitung:

  1. Formen Sie ein etwa fünf Zentimeter breites Stück Stoff zu einer Rolle und führen Sie diese fest in den Flaschenhals ein.
  2. Um den Stoff zu fixieren und den Wasserabfluss zu verlangsamen, können Sie optional ein Gummiband verwenden.
  3. Bohren Sie ein Loch in den Flaschenboden.
  4. Befüllen Sie die Flasche mit Wasser. Abhängig von der gewünschten Bewässerungsmethode können Sie die Flasche nun entweder aufhängen oder direkt in das Pflanzgefäß stellen.

Vorteile:

  • Kostengünstig, da vorhandenes Material genutzt werden kann
  • Sorgt für eine gleichmäßige Feuchtigkeitsverteilung

Nachteile:

Eine genaue Dosierung des Wassers ist schwieriger

Methode 3: Vakuum-Trick

Benötigte Materialien:

  • Eine PET-Flasche mit Deckel
  • Einen spitzen Gegenstand (z.B. Nagel)

Anleitung:

  1. Stechen Sie mehrere kleine Löcher in den Deckel der Flasche.
  2. Befüllen Sie die Flasche mit Wasser und verschließen Sie den Deckel fest.
  3. Setzen Sie die vorbereitete Flasche kopfüber in die Erde.

Vorteile:

  • Sehr einfache und schnelle Methode ohne zusätzliche Kosten
  • Die Pflanze reguliert die Wasseraufnahme selbständig

Nachteile:

  • Die Kontrolle über die abgegebene Wassermenge ist begrenzt
  • Die Stabilität der Flasche im Erdreich könnte je nach Beschaffenheit ein Problem darstellen

Bewässerung mit PET-Flaschen: Tipps und Tricks

  • Flaschengröße und -typ: Die Wahl der Flaschengröße sollte sich am Wasserbedarf Ihrer Pflanzen und der Größe der Pflanztöpfe orientieren. Für größere Pflanzen oder Pflanzkübel können Sie entweder mehrere Flaschen verwenden oder auf größere Flaschenvolumen bis zu 1,5 Liter zurückgreifen. Ein stabileres Flaschenmaterial sorgt zudem für eine kontrolliertere Wasserfreigabe.
  • Anzahl und Größe der Löcher: Beginnen Sie zunächst mit wenigen kleinen Löchern im Deckel oder Flaschenboden, um die Wasserausgabe zu regulieren. Feinere Löcher ermöglichen eine langsamere, gleichmäßigere Bewässerung, was besonders bei längerer Abwesenheit von Vorteil ist. Beachten Sie, dass bei starker Sonneneinstrahlung eine Erwärmung der Flaschenluft den Wasserfluss zusätzlich beeinflussen kann.
  • Vorab-Feuchtigkeitskontrolle: Bevor Sie das Bewässerungssystem installieren, sollten Sie die Feuchtigkeit der Erde überprüfen. Ihre Pflanzen sollten gut gewässert sein, um die automatische Bewässerung effektiv unterstützen zu können.
  • Pflanzenstandort und Sonneneinfluss: Um die Verdunstung zu minimieren und den Wasserbedarf zu optimieren, empfiehlt es sich, Ihre Pflanzen an weniger sonnigen Plätzen zu positionieren. Auch die direkte Sonneneinstrahlung auf die Flasche selbst kann Berücksichtigung finden, um durch temperaturbedingte Druckveränderungen im Innern der PET-Flasche die Wasserausgabe zu steuern.
  • Durchführung eines Testlaufs: Es ist ratsam, vor Ihrem Weggang einen Testlauf durchzuführen, um sicherzustellen, dass Ihre Bewässerungseinrichtung den Anforderungen Ihrer Pflanzen gerecht wird und über den gewünschten Zeitraum funktioniert. So können Sie gegebenenfalls noch Anpassungen vornehmen.

Mit diesen Tipps und Tricks gelingt es Ihnen, das Bewässerungssystem mit PET-Flaschen effektiv und effizient zu gestalten und gleichzeitig Ihre Pflanzen optimal zu versorgen.

Bilder: Wanida_Sri / Shutterstock