Bewässerung

Wollfaden-Bewässerung: Pflanzen im Urlaub versorgen

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Für Pflanzenliebhaber, die eine zuverlässige und einfache Bewässerungsmethode für ihre Abwesenheit suchen, bietet die Bewässerung mit Wollfäden eine effektive Lösung. Dieses kostengünstige System nutzt die Kapillarkräfte von Naturfasern, um Pflanzen kontinuierlich mit Wasser zu versorgen.

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Pflanzen ziehen über den Wollfaden das Wasser, das sie benötigen

Benötigte Materialien

Bevor Sie mit dem Aufbau der Bewässerung beginnen, sollten Sie alle notwendigen Materialien bereitlegen. Keine Sorge, die meisten Dinge finden sich bereits in Ihrem Haushalt. Für eine erfolgreiche Bewässerung Ihrer Pflanzen mit Wollfäden benötigen Sie:

  • Wollfaden: Entscheiden Sie sich für dicke Wollfäden aus Naturfasern wie Schafwolle oder Baumwolle. Diese Materialien zeichnen sich durch ihre hohe Saugfähigkeit aus und gewährleisten einen optimalen Wassertransport zu Ihren Pflanzen. Die benötigte Länge der Fäden richtet sich nach dem Abstand zwischen Wasserbehälter und Pflanze sowie der Höhe des Behälters.
  • Wasserbehälter: Als Wasserspeicher eignet sich ein großzügig bemessener Eimer oder ein anderes Gefäß Ihrer Wahl. Die Größe des Behälters sollte auf die Anzahl der zu bewässernden Pflanzen und die Dauer Ihrer Abwesenheit abgestimmt sein. Planen Sie pro Pflanze und Woche etwa 200 bis 300 Milliliter Wasser ein.
  • Gewichte: Um ein Aufschwimmen der Fadenenden im Wasserbehälter zu verhindern, beschweren Sie diese mit jeweils zwei Muttern, kleinen Steinen oder ähnlichen Gewichten.
  • Erhöhung (optional): Um die Schwerkraft für eine effiziente Bewässerung zu nutzen, können Sie den Wasserbehälter erhöht platzieren. Hierfür eignet sich beispielsweise eine stabile Kiste oder ein ähnlicher Gegenstand.

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Aufbau der Bewässerung

Die Einrichtung eines Bewässerungssystems mit Wollfäden ist unkompliziert und in wenigen Schritten erledigt:

  1. Pflanzen vorbereiten: Sorgen Sie zunächst für eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit, indem Sie Ihre Pflanzen vor dem Einrichten des Systems gründlich wässern.
  2. Standortwahl: Wählen Sie einen hellen Standort für Ihre Pflanzen, der jedoch vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist. So gewährleisten Sie eine optimale Wasseraufnahme und vermeiden eine zu schnelle Verdunstung.
  3. Wasserbehälter aufstellen: Platzieren Sie den Wasserbehälter, beispielsweise einen Eimer, zentral im Raum. Idealerweise stellen Sie ihn leicht erhöht auf, etwa 10 cm über der Höhe der Blumentöpfe.
  4. Wollfäden präparieren: Schneiden Sie für jede Pflanze einen ausreichend langen Wollfaden zu. Die Länge sollte so bemessen sein, dass der Faden vom Boden des Wasserbehälters bis in den Blumentopf reicht. Beschweren Sie ein Ende des Fadens mit zwei Muttern, um ein Aufschwimmen im Wasser zu verhindern.
  5. Fäden positionieren: Legen Sie die beschwerten Enden der Wollfäden in den Wasserbehälter. Achten Sie darauf, dass die Enden den Boden des Behälters berühren. Das andere Ende führen Sie etwa 8 cm tief in die Erde des Blumentopfs ein, möglichst nah an den Wurzeln der Pflanze.
  6. Wasserbehälter befüllen: Füllen Sie den Wasserbehälter mit ausreichend Wasser. Als Richtwert können Sie 2 bis 3 Liter Wasser pro Pflanze und Woche einplanen. Um die Nährstoffversorgung Ihrer Pflanzen während Ihrer Abwesenheit zu unterstützen, können Sie dem Wasser etwas Flüssigdünger beimischen.

Standortwahl

Standortwahl

Ein richtig gewählter Standort verbessert die Effizienz der Bewässerung mit Wollfäden

Die Wahl des richtigen Standorts ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Bewässerung mit Wollfäden. Suchen Sie einen Platz, der den Bedürfnissen aller Pflanzen gerecht wird, indem er ausreichend Licht bietet, ohne sie direkter Sonneneinstrahlung auszusetzen. Ein zu sonniger Standort erhöht den Wasserbedarf der Pflanzen und führt zu einer schnelleren Verdunstung im Wasserbehälter. Umgekehrt kann ein zu dunkler Standort das Wachstum und die Gesundheit Ihrer Pflanzen beeinträchtigen. Ein kühler, aber heller Raum ohne direkte Sonneneinstrahlung bietet optimale Bedingungen.

Um die Handhabung und Kontrolle des Bewässerungssystems zu erleichtern und das Mikroklima zwischen den Pflanzen zu verbessern, können Sie die Pflanzen näher zusammenstellen. Dies ist besonders empfehlenswert, wenn sich mehrere Pflanzen einen Bewässerungsbehälter teilen.

Berücksichtigen Sie bei der Standortwahl folgende Aspekte:

  • Wählen Sie Lichtverhältnisse, die den Bedürfnissen aller Pflanzen entsprechen.
  • Positionieren Sie sonnenhungrige Pflanzen näher am Fenster, während Pflanzen mit geringerem Lichtbedarf weiter entfernt stehen können.
  • Bevorzugen Sie einen kühlen, aber hellen Raum, um eine optimale Umgebung für das Gedeihen der Pflanzen und eine effiziente Wasserübertragung zu gewährleisten.

Vorteile

Die Bewässerung mit Wollfäden bietet Ihnen zahlreiche Vorteile:

  • Kostengünstig: Diese Methode ist eine äußerst kostengünstige Lösung, da Sie lediglich einfache Materialien benötigen, die Sie wahrscheinlich bereits zu Hause haben.
  • Zuverlässige Wasserzufuhr: Dank der Kapillarkräfte der Naturfasern wird Ihren Pflanzen kontinuierlich und gleichmäßig Wasser zugeführt. Dies verhindert Staunässe und fördert die Pflanzengesundheit.
  • Anpassungsfähigkeit: Das System lässt sich flexibel an verschiedene Pflanzentypen und Topfgrößen anpassen und ist somit ideal für unterschiedliche Anwendungen in Ihrem Zuhause.
  • Autonomie bei Abwesenheit: Gerade in Urlaubszeiten oder bei längeren Abwesenheiten bietet Ihnen diese Methode eine zuverlässige Lösung, da Ihre Pflanzen ohne tägliche Aufsicht mit Wasser versorgt werden.

Tipps

Mit diesen Tipps optimieren Sie Ihre Bewässerung mit Wollfäden:

  • Fadenmaterial: Verwenden Sie ausschließlich Naturfasern wie Schafwolle oder Baumwolle, da synthetische Fasern das Wasser nicht effektiv transportieren.
  • Fadenstärke: Dickere Fäden eignen sich besser, da sie mehr Wasser transportieren können. Dies ist besonders bei größeren Pflanzen oder längeren Abwesenheiten von Vorteil.
  • Wasserreservoir: Planen Sie 2 bis 3 Liter Wasser pro Woche und Pflanze ein und stellen Sie sicher, dass die Fadenenden den Boden des Wasserbehälters berühren, um auch bei niedrigem Wasserstand eine Versorgung zu gewährleisten.
  • Standort: Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung und extreme Hitze, um Verdunstung zu reduzieren und den Wasserbedarf der Pflanzen zu minimieren.
  • Düngung: Mischen Sie dem Gießwasser organischen Flüssigdünger bei, um Ihre Pflanzen optimal mit Nährstoffen zu versorgen.
  • Testlauf: Bevor Sie verreisen, sollten Sie das System testen, um sicherzustellen, dass die Wasserversorgung Ihrer Pflanzen einwandfrei funktioniert.
Bilder: Olya Detry / Shutterstock