Sofortmaßnahme: Gezielter Rückschnitt
Die hervorragende Schnittverträglichkeiten von Berberitzen ebnet den Weg für eine schlagkräftige Sofortmaßnahme bei Raupenbefall. Schneiden Sie die Triebe um ein Drittel zurück, um möglichst viele Raupen in allen Stadien der Entwicklung zu erwischen. Das restliche Gesindel sprühen Sie mit scharfem Wasserstrahl ab. Zuvor breiten Sie unter den Sträuchern Folie aus, um die Larven über diesen Weg aufzufangen und mit Hausmüll zu entsorgen.
Schlagkräftige Bekämpfungsmittel im Einklang mit der Natur
Sind Ihre Berberitzen durch Raupen von Kahlfraß bedroht, sollten Sie stärkere Geschütze auffahren. Die folgenden Bekämpfungsmittel haben sich in der Praxis gegen Larven aller Art gut bewährt:
- Rainfarn- oder Wermut-Tee herstellen und wiederholt als Spritzmittel verteilen
- Befallene Berberitze wiederholt bestäuben mit Urgesteinsmehl aus der Puderspritze
- Raupenfrei Xentari (13,00€ bei Amazon*) von Neudorff: biologisches Mittel auf Basis von Bacillus thuringiensis, eines natürlichen Bakteriums
- Elefanten-Sommeröl gemäß Anleitung des Herstellers anwenden
- Raupen-anfällige Berberitze ab Austriebsbeginn besprühen mit Schacht Bio-Pflanzenspray
Ein ebenso wirksames wie natürliches Spritzmittel gegen Raupen können Sie selber herstellen. Zu diesem Zweck lösen Sie 8 ml Niemöl in 1 l Wasser auf und geben 2 ml Rimulgan als Emulgator hinzu. Wie für alle ökologischen Mittel üblich, zeigt sich der Bekämpfungserfolg erst nach mehrmaliger Anwendung. Besprühen Sie daher befallene Berberitzen sowie die unmittelbaren Pflanznachbarn im Abstand von 8 Tagen tropfnass mit der Niemöl-Lösung. Anwendungsfertige Niemöl-Mittel hält der Fachhandel bereit.
Tipp
Gegen Maden in den säuerlichen Beeren hat die Berberitze eine clevere Selbsthilfe-Strategie entwickelt. Legen Schädlinge ihre Eier in die Früchte ab, tötet der Strauch den betroffenen Samen selber ab, sodass die Larve verhungert. Diese Methode wendet Sauerdorn nur an, wenn sich in der Beere mindestens 2 Samen befinden. Einsamige Früchte bleiben verschont, um die eigene Fortpflanzung nicht zu untergraben.