Raupen an Berberitzen: Arten, Schäden & Bekämpfung
Berberitzen werten Gärten mit ihrer Farbenpracht auf, sind aber anfällig für Raupenbefall. Dieser Artikel informiert über die häufigsten Raupenarten an Berberitzen, ihre Schadbilder und gibt Tipps zur effektiven Bekämpfung.
Berberitzenspanner: Häufigste Raupenart an Berberitzen
Der Berberitzenspanner ist die häufigste Raupenart an Berberitzen. Zu den bekannten Vertretern zählen der Große Berberitzenspanner (Hydria cervinalis) und der Kleine Berberitzenspanner (Pareulype berberata). Beide Arten sind eng an Berberitzen gebunden.
Merkmale und Lebensweise
Der Große Berberitzenspanner ist in Europa und Asien weit verbreitet und lebt vor allem in buschigen Gebieten, Waldrändern, Gärten und Parks. Mit einer Flügelspannweite von etwa 27 bis 32 mm sind die Falter relativ klein. Die Falter fliegen von Ende März bis Anfang Juli, während die Raupen von Juni bis Juli aktiv sind.
Der Kleine Berberitzenspanner bevorzugt Auwälder, lichte Kiefernwälder und buschige Hänge, dringt aber zunehmend auch in Siedlungsgebiete vor. Diese Falter fliegen in zwei Generationen: von April bis Anfang Juni und von Juli bis Anfang September. Die Raupen sind von Juni bis Oktober aktiv.
Ernährung und Schadbild
Die Raupen beider Arten ernähren sich hauptsächlich von den Blättern der Berberitzen. Besonders betroffen sind Berberis vulgaris und Berberis thunbergii. Ein starker Befall führt zu erheblicher Entlaubung der Sträucher. Die Raupen sind durch ihre gelb-graue Färbung mit schwarzen Flecken leicht erkennbar.
Tipps zur Bekämpfung
Zur Bekämpfung eines Befalls können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
- Absammeln der Raupen: Bei leichtem Befall empfiehlt sich das manuelle Entfernen der Raupen.
- Biologische Mittel: Der Einsatz von natürlichen Feinden wie Schlupfwespen oder Präparaten auf Basis von Bacillus thuringiensis ist sehr wirksam.
- Chemische Maßnahmen: Diese sollten nur im Notfall in Betracht gezogen werden, um nützliche Insekten zu schonen.
Regelmäßige Kontrolle der Pflanzen und gezielte Maßnahmen helfen, Schäden durch Berberitzenspanner zu reduzieren. Fördern Sie durch den Anbau von Blütenpflanzen die Ansiedlung natürlicher Feinde.
Weitere Raupenarten an Berberitzen
Nicht nur der Berberitzenspanner nutzt Berberitzen als Nahrungsquelle. Auch andere Raupenarten befallen diese Gewächse:
- Berberitzeneule: Diese Raupen sind von September bis Mai aktiv und überwintern als Raupe. Sie verursachen einen Großteil der Vegetationszeit Schäden.
- Blattwespenlarven: Oft mit Raupen verwechselt, verursachen diese ebenfalls großen Schaden und fressen die Blätter.
- Blaukopf-Raupen: Diese Raupen befallen gelegentlich Berberitzen, auch wenn sie nicht deren Hauptnahrung darstellen.
- Königskerzenmönch-Raupen: Normalerweise an Königskerzen zu finden, können sie auch Berberitzen befallen.
- Mahonia-Raupen: Diese Raupen sind besonders an Thunberg-Berberitzen anzutreffen und befallen zudem Mahonien, die zur gleichen Familie gehören.
Das Wissen um diese Raupenarten erleichtert die frühzeitige Erkennung eines Befalls und die Auswahl geeigneter Bekämpfungsmaßnahmen.
Schäden durch Raupenfraß
Raupen unterschiedlicher Arten können Berberitzen erheblich schädigen. Erste Anzeichen eines Befalls sind Fraßspuren an den Blättern, wobei oft nur die Blattrippen übrig bleiben. In schweren Fällen kommt es zur kompletten Entlaubung. Dies beeinträchtigt nicht nur das Erscheinungsbild, sondern auch das Wachstum der Sträucher. Wiederholter Kahlfraß erhöht die Anfälligkeit der Pflanzen für Krankheiten und andere Schädlinge.
Bekämpfung von Raupen an Berberitzen
Effektive Maßnahmen sind entscheidend, um die Gesundheit der Berberitzen zu erhalten. Nachfolgend finden Sie bewährte Methoden:
Mechanische Maßnahmen
- Gezielter Rückschnitt: Ein starker Rückschnitt der befallenen Triebe hilft, viele Raupen zu entfernen. Schneiden Sie die Triebe um ein Drittel zurück und entsorgen Sie die abgeschnittenen Teile im Restmüll.
- Abspritzen mit Wasser: Verwenden Sie einen starken Wasserstrahl, um Raupen abzuspritzen. Legen Sie zuvor eine Folie unter die Pflanzen, um die herunterfallenden Larven aufzufangen.
Biologische Bekämpfung
- Hausmittel: Sprühen Sie die befallenen Pflanzen mit Rainfarn- oder Wermut-Tee ein.
- Urgesteinsmehl: Bestäuben Sie die Pflanzen wiederholt mit Urgesteinsmehl, das Sie mit einer Puderspritze auftragen.
- Niemöl: Mischen Sie 8 ml Niemöl mit 2 ml Emulgator in 1 Liter Wasser und sprühen Sie diese Mischung alle 8 Tage auf die befallenen Pflanzen.
Vorbeugung
- Regelmäßige Kontrolle: Untersuchen Sie Ihre Berberitzen regelmäßig auf Anzeichen eines Befalls.
- Saisonale Schnittmaßnahmen: Beschneiden Sie die Berberitzen im Herbst, um überwinternde Larven zu entfernen und verbrennen Sie das Schnittgut und düngen Sie die Berberitzen regelmäßig.
Natürliche Feinde fördern
Fördern Sie die Ansiedlung von natürlichen Feinden wie Vögeln und Nützlingen, indem Sie insektenfreundliche Blumen pflanzen, um Buchsbaumzünsler vorzubeugen. Nistkästen für Vögel können dazu beitragen, die Raupenpopulation zu kontrollieren.
Anwendungsbereit verfügbare biologische Präparate
Bacillus thuringiensis: Präparate auf Basis dieses Bakteriums sind ungiftig für Menschen und Tiere, wirken jedoch sehr effektiv gegen Raupen. Diese Mittel sollten gründlich und mehrmals auf die Pflanzen gesprüht werden.
Durch die Anwendung dieser Maßnahmen können Sie Ihre Berberitzen vor Raupenbefall schützen und die natürlichen Gleichgewichte in Ihrem Garten bewahren.