Berberitze

Berberitze und Krankheiten: Effektiv vorbeugen und bekämpfen

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Berberitze sind von Natur aus eine wehrhafte Pflanzengattung. Mit spitzen Dornen und giftigen Inhaltsstoffen halten sie sich Freßfeinde vom floralen Leib. Listige Schädlinge bringen die Sträucher notfalls selbst zur Strecke. Im Kampf gegen zwei Krankheiten benötigen Berberitzen indes die Unterstützung des Gärtners. Dieser Ratgeber erklärt die genauen Zusammenhänge.

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Die Berberitze wird nur selten krank
AUF EINEN BLICK
Welche Krankheiten treten häufig bei Berberitzen auf und wie kann man sie bekämpfen?
Die häufigsten Krankheiten bei Berberitzen sind Getreiderost und Echter Mehltau. Getreiderost erkennt man an gelb-roten Pusteln und kann mit Rückschnitt und biologischen Präparaten bekämpft werden. Echter Mehltau zeigt sich als mehlig-weißer Belag und kann mit Milch-Wasser-Gemisch behandelt werden.

Getreiderost effektiv bekämpfen – so gelingt es ohne Chemie

Anfang des 20. Jahrhunderts waren Berberitzen nahezu ausgerottet, weil sie als Zwischenwirt für den gefürchteten Getreiderost (Puccinia graminis) fungieren. Dabei handelt es sich um eine Pilzinfektion, die im Getreideanbau große Schäden verursacht. Die Sporen missbrauchen Berberitze-Arten als Standort für einen ihrer fünf Entwicklungszyklen auf dem Weg zum Primärwirt, dem Getreide. Die folgende Übersicht nennt Symptome und Bekämpfungsmethoden:

  • Gelb-rote Pusteln auf den Blattoberseiten, große, hellgelbe Flecken als Sporenlager auf den Blattunterseiten
  • Im weiteren Verlauf: schwarze Verfärbung und Abwurf
  • Sofortmaßnahme: Rückschnitt aller infizierten Pflanzenteile
  • Biologische Bekämpfung: Präparate mit Netzschwefel oder Kupfer, wie Netz-Schwefelit (9,00€ bei Amazon*) oder Atempo Kupfer-Pilzfrei von Neudorff

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Sofern Getreiderost bereits in Ihrer Umgebung grassiert, empfehlen wir eine vorbeugende Stärkung Ihrer Berberitzen mit Ackerschachtelhalm-Brühe, die Sie selber herstellen oder im Fachhandel erwerben können.

Berberitzenmehltau bekämpfen – mit diesem Hausmittel gelingt es

Überzieht ein mehlig-weißer Belag die sattgrünen Blätter einer Berberitze, hat Echter Mehltau zugeschlagen. Die weit verbreitete Pilzinfektion lässt sich durch die giftigen Alkaloide nicht daran hindern, sich auf Laub, Trieben und sogar den Dornen auszubreiten. Als Schönwetter-Pilz treten die unübersehbaren Symptome in der Regel während des Sommers zutage. Das geeignete Bekämpfungsmittel befindet sich bereits in Ihrem Kühlschrank. So geht es:

  • Stark befallene Pflanzenteile abschneiden und im Hausmüll entsorgen
  • Auf 1 l Wasser 125 ml frische Milch geben, umrühren und in eine Sprühflasche füllen
  • Im Abstand von 3 Tagen die infizierte Berberitze wiederholt mit Milch-Wasser tropfnass einsprühen

Es ist wichtig, dass Sie frische Milch verwenden und keine H-Milch. Die enthaltenen Lecithine bereiten den Pilzsporen den Garaus.

Tipp

Eine ausgewogene Pflege ist die beste Vorbeugung gegen Krankheiten an Berberitzen. Die organische Nährstoffversorgung nimmt eine wichtige Funktion ein. Vermeiden Sie bitte die Stickstoff-betonte Düngung mit Blaukorn oder ähnlichen mineralischen Produkten. Eine Startdüngung mit Kompost und Hornspänen im März/April deckt den Nährstoffbedarf aller Berberitz-Arten vollständig ab.

Bilder: photosounds / Shutterstock