Berberitze: Essbar oder giftig? Wichtige Informationen
Die Berberitze ist ein beliebter Zierstrauch, der mit seinen leuchtenden Beeren und herbstlichen Farben begeistert. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn viele Teile der Pflanze enthalten giftige Alkaloide, die bei Menschen und Tieren gesundheitliche Probleme verursachen können.
- Giftigkeit der Berberitze
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- Giftige Bestandteile der Berberitze
- Essbare Beeren der Gewöhnlichen Berberitze
- Giftige Berberitzen-Arten
- Giftigkeit für Tiere
- Symptome einer Berberitzenvergiftung
- Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Berberitzen
- Verwendung der Berberitzen-Wurzelrinde in der Naturheilkunde
- Berberitzenmarmelade selber machen
- Vermehrung von Berberitzen
- Beliebte Berberitzen-Arten
- Immergrüne Berberitzen als Sichtschutz
Giftigkeit der Berberitze
Die Berberitze enthält in nahezu allen Pflanzenteilen das Alkaloid Berberin, das für Menschen und Tiere giftig ist. Besonders hoch konzentriert ist Berberin in der Wurzelrinde. Der Verzehr kann zu Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Benommenheit, Nasenbluten und Krampfanfällen führen. In größeren Mengen verursacht Berberin auch Atemprobleme und Nierenreizungen.
Eine Ausnahmestellung nimmt die Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris) ein. Während ihre Beeren essbar und ungiftig sind, enthalten die Beeren anderer Arten wie der Julianes Berberitze (Berberis julianae) und der Darwins Berberitze (Berberis darwinii) toxische Substanzen und sind nicht für den Verzehr geeignet.
Für die Gartengestaltung bleibt die Berberitze dennoch attraktiv, da sie ökologischen Nutzen bietet. Dennoch sollten Sie stets Vorsicht walten lassen und Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Handschuhen beim Schneiden und Ernten ergreifen, um Hautreizungen und Vergiftungen zu vermeiden.
Giftige Bestandteile der Berberitze
Neben Berberin, das vor allem in der Wurzelrinde in hohen Konzentrationen vorkommt, enthält die Berberitze weitere Alkaloide wie Jatrorhizin, Palmatin, Columbamin, Isotetrandin, Magnoflorin und Berbamin. Diese Inhaltsstoffe erhöhen die Giftigkeit der Pflanze. Besonders die Blüten und Früchte der Gewöhnlichen Berberitze sind ungiftig und können ohne Bedenken verzehrt werden.
Essbare Beeren der Gewöhnlichen Berberitze
Die Beeren der Gewöhnlichen Berberitze (Berberis vulgaris) sind die einzigen unbedenklich essbaren Teile der Pflanze und reich an Vitamin C. Sie können frisch verzehrt oder getrocknet in Müsli und Backwaren verwendet werden. Darüber hinaus eignen sie sich für die Zubereitung von Gelee, Marmelade, Kompott und Saft sowie als würzende Zutat in verschiedenen Gerichten. Achten Sie bei der Ernte im Spätsommer bis Herbst darauf, Handschuhe zu tragen, um sich nicht an den Dornen der Pflanze zu verletzen.
Giftige Berberitzen-Arten
Die meisten Berberitzenarten, außer der Gewöhnlichen Berberitze, enthalten toxische Substanzen in allen Pflanzenteilen. Besonders die Julianes Berberitze und die Darwins Berberitze sind in dieser Hinsicht hervorzuheben. Es ist ratsam, stets Handschuhe zu tragen und sicherzustellen, dass Kinder und Haustiere nicht mit diesen Pflanzen in Kontakt kommen.
Giftigkeit für Tiere
Die Berberitze ist auch für viele Tiere giftig, darunter Hunde, Katzen, Pferde, Nager und verschiedene Vogelarten. Symptome wie Erbrechen, Durchfall und Erschöpfung sind häufig. Besonders sollten Sie darauf achten, dass diese Tiere keinen Zugang zur Berberitze haben, um Vergiftungen zu vermeiden. Bei Verdacht auf eine Vergiftung ist umgehend ein Tierarzt aufzusuchen.
Symptome einer Berberitzenvergiftung
Eine Vergiftung durch Berberitze äußert sich durch verschiedene Symptome, die je nach aufgenommener Menge variieren können:
- Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können bereits bei geringem Verzehr auftreten.
- Nasenbluten und Atemnot: Diese Symptome deuten auf eine höhere Giftstoffaufnahme hin.
- Krämpfe und Benommenheit: Bei größerer Menge an aufgenommenem Gift treten Krämpfe und Benommenheit auf.
- Nierenreizungen: Im Extremfall können diese zu ernsthafteren Nierenentzündungen führen.
Besonders gefährdet sind Kinder und Haustiere. Bei Auftreten solcher Symptome sollten Sie sofort ärztlichen Rat einholen oder den Giftnotruf kontaktieren.
Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Berberitzen
Beim Umgang mit Berberitzenpflanzen sollten Sie einige Vorsichtsmaßnahmen beachten:
- Schutzausrüstung: Tragen Sie robuste Gartenhandschuhe (17,00€ bei Amazon*) und langärmelige Kleidung.
- Verzehr von Beeren: Stellen Sie sicher, dass es sich um die Beeren der Gewöhnlichen Berberitze handelt, um toxische Beeren anderer Arten zu vermeiden.
- Gefahren für Kinder und Haustiere: Sorgen Sie dafür, dass Kinder und Haustiere keinen Zugang zu den Pflanzen haben.
- Wundversorgung: Bei Verletzungen durch Dornen sofort die Wunde reinigen und desinfizieren.
- Umgang mit giftigen Pflanzenteilen: Lagern und entsorgen Sie abgeschnittene Pflanzenteile sicher.
Verwendung der Berberitzen-Wurzelrinde in der Naturheilkunde
Die Wurzelrinde der Berberitze wird wegen ihrer verdauungsfördernden, harntreibenden und blutgefäßerweiternden Eigenschaften geschätzt. Sie wird bei Verdauungsbeschwerden, Leber- und Gallenerkrankungen, Bluthochdruck und Entzündungen verwendet. Zur Zubereitung eines Tees übergießen Sie einen Teelöffel geraspelter Wurzelrinde mit heißem Wasser, lassen den Tee fünf Minuten ziehen und trinken davon höchstens eine Tasse pro Tag.
Berberitzenmarmelade selber machen
Die Zubereitung von Berberitzenmarmelade aus den herb-säuerlichen Beeren der Gewöhnlichen Berberitze ist einfach und schmackhaft.
Zutaten
- Zucker oder Gelierzucker
- Berberitzenfrüchte
- Optional: Zimt und Apfelsaft
Zubereitung
- Vorbereitung: Waschen Sie die Berberitzenbeeren und entfernen Sie Stiele und Blättchen.
- Beeren aufkochen: Kochen Sie die Beeren mit etwas Wasser, bis sie weich sind.
- Entfernung der Kerne: Drücken Sie die Beeren durch ein Sieb, um die Kerne zu entfernen.
- Mischung mit Zucker: Geben Sie die Fruchtmasse zurück in den Topf und fügen Sie den Zucker hinzu.
- Einkochen: Kochen Sie die Masse bis zur gewünschten Konsistenz.
- Abfüllen: Füllen Sie die heiße Marmelade in sterilisierte Gläser.
Tipps
- Pektin: Aufgrund des hohen Pektingehalts der Berberitzen benötigen Sie in der Regel keinen Gelierzucker. Zitronensaft kann dennoch hilfreich sein.
- Variationen: Für weniger süße Varianten können Sie den Zuckergehalt reduzieren.
Vermehrung von Berberitzen
Berberitzen können durch Stecklinge oder Wurzelausläufer vermehrt werden.
Vermehrung durch Stecklinge
- Schneiden Sie im Sommer oder Herbst etwa 10-15 cm lange Triebe ab und stecken Sie diese in Anzuchterde.
- Sobald die Stecklinge Wurzeln gebildet haben, können sie in den Garten umgesetzt werden.
Vermehrung durch Wurzelausläufer
- Graben Sie Wurzelausläufer im Herbst oder Frühling aus.
- Trennen Sie die Ausläufer von der Mutterpflanze und pflanzen Sie diese an einem neuen Standort ein.
Beliebte Berberitzen-Arten
Es gibt viele Berberitzen-Arten mit unterschiedlichen Eigenschaften:
- Japanische Berberitze (Berberis thunbergii): Laubabwerfend, leuchtende Herbstfärbung. Beliebte Sorten sind ‚Atropurpurea‘ und ‚Aurea‘.
- Großblättrige Berberitze (Berberis julianae): Immergrün, hoher ökologischer Wert.
- Kissen-Berberitze (Berberis candidula): Immergrün, kompakter Wuchs.
- Warzen-Berberitze (Berberis verruculosa): Immergrün, charakteristische Rinde.
- Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris): Laubabwerfend, essbare Beeren.
Diese Arten bieten vielseitige Einsatzmöglichkeiten und tragen zur biologischen Vielfalt Ihres Gartens bei.
Immergrüne Berberitzen als Sichtschutz
Immergrüne Berberitzen sind ideal für einen ganzjährigen Sichtschutz. Besonders empfehlenswert ist die Lanzenberberitze (Berberis gagnepainii var. lanceifolia), die auch im Winter ihr dichtes Laub behält.
Vorteile einer immergrünen Berberitzenhecke
- Ganzjähriger Sichtschutz: Ideal für dauerhafte Privatsphäre.
- Robust und pflegeleicht: Widerstandsfähig gegen extremen Wetterbedingungen.
- Ökologischer Wert: Bietet Nistplätze für Vögel und Nahrung für Insekten.
Pflanztipps
Pflanzen Sie Berberitzen im Herbst an einem halbsonnigen bis sonnigen Standort mit durchlässigem Boden.
Pflegehinweise
- Schnitt und Formgebung: Jährlicher Pflegeschnitt, um die Hecke dicht zu halten.
- Widerstandsfähigkeit: Keine zusätzliche Bewässerung oder Düngung nötig, sobald sie etabliert ist.
Mit diesen Hinweisen wird Ihre immergrüne Berberitzenhecke zu einem attraktiven und funktionalen Element in Ihrem Garten.