Bauernhortensie

Bauernhortensie: Vermehrung durch Absenker und Stecklinge

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Bauernhortensien lassen sich einfach durch Stecklinge vermehren. Dieser Artikel beschreibt detailliert alle Schritte von der Auswahl der Triebe bis zur Überwinterung der Jungpflanzen.

Bauernhortensie Absenker
Mithilfe von Absenkern können Sie Ihre Bauernhortensie ganz einfach vermehren

Auswahl der Triebe

Um die besten Triebe für die Vermehrung von Bauernhortensien auszuwählen, sollten Sie auf ein paar wesentliche Punkte achten. Der richtige Zeitpunkt für die Entnahme der Triebe ist der Frühsommer, insbesondere Juni und Juli, da die Triebe zu diesem Zeitpunkt noch jung und flexibel sind.

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Wählen Sie grüne, leicht verholzte Triebe ohne Blütenknospen. Diese Triebe sollten mindestens zwei bis drei Blattpaare aufweisen. Achten Sie während der Auswahl darauf, dass die Triebe gesund und frei von jeglichen Krankheitssymptomen oder Schädlingen sind. Ein vitaler, etwa 10-15 Zentimeter langer Trieb, ist ideal für die Weiterverarbeitung zu Stecklingen.

Wenn Sie die Triebe schneiden, nutzen Sie eine scharfe Schere oder ein Messer, um saubere Schnitte zu gewährleisten. Schneiden Sie die Triebe knapp unter einem Blattknoten ab, da sich dort die neuen Wurzeln am besten entwickeln können. Vermeiden Sie es, schwache oder beschädigte Triebe zu wählen, da diese weniger erfolgreich anwurzeln. Durch die sorgfältige Auswahl und Vorbereitung der Triebe legen Sie den Grundstein für eine erfolgreiche Vermehrung Ihrer Bauernhortensien.

Vorbereitung der Stecklinge

Sobald Sie die geeigneten Triebe ausgewählt haben, folgen einige wesentliche Schritte, um die Stecklinge für die Bewurzelung vorzubereiten.

1. Schnitt der Triebe:

Schneiden Sie die Triebe sorgfältig unterhalb des dritten Blattknotens mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere ab. Dadurch maximieren Sie die Bereiche, an denen neue Wurzeln entstehen können.

2. Blätter entfernen:

Entfernen Sie die unteren Blätter des Triebes vollständig. Das verhindert, dass diese Blätter später in der Erde oder im Wasser faulen und die Stecklinge verunreinigen.

3. Blätter kürzen:

Schneiden Sie die verbleibenden Blätter um etwa die Hälfte ihrer Größe zurück. Dies reduziert die Verdunstungsfläche und hilft dabei, den Wasserverlust zu minimieren, was den Stecklingen zugutekommt.

4. Verwendung von Bewurzelungspulver:

Tauchen Sie die untere Schnittstelle des Triebes kurz in ein Bewurzelungspulver. Dies kann die Wurzelbildung fördern und die Erfolgsrate erhöhen.

5. Vorbereitung der Anzuchterde:

Füllen Sie kleine Töpfe mit lockerer, nährstoffarmer Anzuchterde. Diese Erde unterstützt das Wurzelwachstum, ohne die jungen Wurzeln mit zu vielen Nährstoffen zu überfordern.

6. Pflanzen der Stecklinge:

Stecken Sie die vorbereiteten Stecklinge etwa zwei bis drei Zentimeter tief in die Anzuchterde. Achten Sie darauf, dass das oberste Blattpaar knapp über der Erdoberfläche bleibt und nicht aufliegt.

Durch die sorgfältige Vorbereitung der Stecklinge schaffen Sie optimale Bedingungen für eine erfolgreiche Wurzelbildung.

Bewurzelung der Stecklinge

Um eine erfolgreiche Bewurzelung der Stecklinge zu gewährleisten, sind neben der Vorbereitung auch einige spezifische Schritte der Pflege notwendig.

1. Eintopfen:

Füllen Sie kleine Töpfe mit gut durchlässiger Anzuchterde. Setzen Sie die Stecklinge vorsichtig etwa zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde ein. Achten Sie darauf, dass das obere Blattpaar knapp über der Erdoberfläche bleibt. Pro Topf können Sie zwei Stecklinge unterbringen, um Platz zu sparen.

2. Bewässerung:

Befeuchten Sie das Substrat gründlich mit einer Sprühflasche. Achten Sie darauf, die Erde gleichmäßig feucht zu halten, jedoch Staunässe zu vermeiden, da diese die Stecklinge schädigen kann.

3. Abdeckung:

Um eine konstante Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, bedecken Sie die Töpfe mit einer transparenten Plastikfolie oder stellen Sie sie in Anzuchtschalen mit Haube. Dies schafft ein miniaturisiertes Treibhausklima, das die Wurzelbildung beschleunigt.

4. Standort:

Platzieren Sie die Töpfe an einem schattigen, warmen Ort. Ideal sind Plätze im Garten oder auf der Terrasse, die vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sind. Die Temperatur sollte konstant und ohne extreme Schwankungen sein.

5. Lüften:

Lüften Sie die Abdeckung regelmäßig, um Schimmelbildung zu verhindern. Dies ist besonders wichtig, um die Gesundheit der Stecklinge zu bewahren und die Luftzirkulation zu verbessern.

Nach etwa zwei bis vier Wochen sollten sich die ersten Wurzeln entwickelt haben. Wenn sich kräftige Wurzeln gebildet haben, können die Stecklinge in größere Töpfe umgepflanzt werden. Achten Sie darauf, die Jungpflanzen weiterhin am schattigen und wärmeren Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung zu halten.

Pflege der Stecklinge

Um die Bewurzelung Ihrer Stecklinge erfolgreich zu unterstützen, sollten einige wichtige Pflegehinweise beachtet werden:

  • Feuchtigkeit aufrechterhalten: Halten Sie die Anzuchterde stets gleichmäßig feucht. Verwenden Sie eine Sprühflasche, um die Feuchtigkeit zu kontrollieren, und vermeiden Sie Staunässe, die zu Fäulnis führen kann.
  • Luftfeuchtigkeit regulieren: Decken Sie die Töpfe mit einer transparenten Plastikhaube oder einem Folienbeutel ab, um ein feuchtes Mikroklima zu schaffen. Dies fördert die Wurzelbildung. Lüften Sie die Abdeckung täglich kurz, um Schimmelbildung zu verhindern und eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten.
  • Standortwahl: Stellen Sie die Töpfe an einen schattigen, warmen Ort. Ideal sind schattige Ecken im Garten oder auf der Terrasse, so vermeiden Sie, dass direkte Sonneneinstrahlung die jungen Stecklinge austrocknet. Die Temperatur sollte konstant und ohne drastische Schwankungen sein.
  • Umpflanzen der bewurzelten Stecklinge: Sobald die Stecklinge kräftige Wurzeln ausgebildet haben, können Sie diese in größere Töpfe mit nährstoffreicher Blumenerde umpflanzen. Achten Sie darauf, dass die Jungpflanzen weiterhin an einem geschützten, schattigen Standort bleiben, bis sie genügend gewachsen und gestärkt sind, um ins Freie gepflanzt zu werden.

Durch diese sorgfältigen Pflegehinweise erhöhen Sie Ihre Chancen auf erfolgreiche und gesunde Jungpflanzen, die sich im Laufe der Zeit zu prächtigen Bauernhortensien entwickeln können.

Überwinterung der Jungpflanzen

Im ersten Winter benötigen Jungpflanzen der Bauernhortensie besonderen Schutz, da sie noch sehr empfindlich gegenüber Frost sind. Sie sollten die Pflanzen in einem kühlen, frostfreien Raum unterbringen, um sie vor Kälteschäden zu bewahren. Geeignete Orte sind beispielsweise ein unbeheiztes Gewächshaus, eine Garage oder ein heller Kellerraum.

Temperaturen zwischen 3 und 5 Grad Celsius sind ideal, um die notwendige Ruhephase der Pflanzen zu gewährleisten. Platzieren Sie die Hortensien am besten in einer Kiste, die mit Laub oder Tannenzweigen gefüllt ist. Diese zusätzliche Schutzschicht hilft dabei, die jungen Wurzeln vor eventuellen Kälteeinbrüchen zu isolieren.

Während der Überwinterung sollten Sie die Bewässerung zwar reduzieren, aber darauf achten, dass die Erde nicht komplett austrocknet. Es ist ratsam, die Erde regelmäßig leicht zu befeuchten, um die Pflanze ausreichend mit Wasser zu versorgen, ohne Staunässe zu verursachen. Vergessen Sie nicht, abgefallenes Laub sofort zu entfernen, um Fäulnisbildung vorzubeugen.

Ab Mitte Mai, nach den letzten Spätfrösten, können die Jungpflanzen wieder ins Freie umziehen. Zu diesem Zeitpunkt sind sie normalerweise kräftig genug, um die klimatischen Bedingungen im Garten besser zu verkraften.

Auspflanzen der Hortensien

Nach dem Überwintern sind Ihre Jungpflanzen bereit, ins Freie gepflanzt zu werden. Der optimale Zeitpunkt dafür liegt im Frühjahr, nach den Eisheiligen, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Bereiten Sie einen halbschattigen Standort mit einem gut durchlässigen und humosen Boden vor, der leicht sauer sein sollte. Hortensien bevorzugen Plätze, die windgeschützt sind, aber dennoch genügend Licht erhalten.

Befolgen Sie diese Schritte, um die Hortensien erfolgreich auszupflanzen:

1. Pflanzloch vorbereiten:

Graben Sie ein Pflanzloch, das etwa doppelt so groß ist wie der Wurzelballen der Jungpflanze. Lockern Sie den Boden tiefgründig auf, um sicherzustellen, dass die Wurzeln gut einsinken können und keine Staunässe entsteht.

2. Pflanzloch verbessern:

Mischen Sie etwas reifen Kompost oder spezielle Hortensienerde unter den Aushub. Diese Erde ist für die jungen Pflanzen weniger anstrengend und enthält die nötigen Nährstoffe.

3. Einsetzen der Pflanze:

Tauchen Sie den Wurzelballen der Hortensie kurz in Wasser, bis er sich vollgesogen hat. Setzen Sie die Pflanze dann mittig in das vorbereitete Pflanzloch, sodass der Wurzelballen mit der Erdoberfläche abschließt. Vermeiden Sie es, die Pflanze zu tief zu setzen, da dies zur Fäulnis führen kann.

4. Auffüllen und Andrücken:

Füllen Sie das Pflanzloch mit der vorbereiteten Erde auf und drücken Sie diese fest an, um Luftlöcher zu vermeiden. Das Anpressen sollte sorgfältig, aber nicht zu stark geschehen, um die Wurzeln nicht zu beschädigen.

5. Angießen:

Gießen Sie die frisch gepflanzte Hortensie gründlich an, um den Bodenschluss zu gewährleisten und die Pflanze mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen. Halten Sie den Boden während der ersten Wochen nach dem Einpflanzen gleichmäßig feucht, ohne Staunässe zu erzeugen.

Durch diese sorgfältigen Schritte stellen Sie sicher, dass Ihre Jungpflanzen gut anwachsen und prächtig gedeihen können. Beachten Sie, junge Hortensien weiterhin regelmäßig zu gießen und gelegentlich mit einem geeigneten Dünger zu versorgen, um ihre Entwicklung zu fördern.

Weitere Vermehrungsmethoden

Neben der Vermehrung durch Stecklinge gibt es auch andere Methoden, um Bauernhortensien zu vermehren. Diese Alternativen können sich je nach Alter und Zustand der Mutterpflanze als besonders nützlich erweisen.

1. Teilung der Pflanze:

Eine Methode zur Vermehrung ist die Teilung älterer, gut etablierter Pflanzen. Diese Methode eignet sich vor allem im Frühjahr oder Herbst. Graben Sie die Pflanze aus und teilen Sie den Wurzelballen vorsichtig mit einem scharfen Spaten in mehrere Teile. Achten Sie darauf, dass jeder Abschnitt ausreichend Wurzeln und Triebe hat, um das Anwachsen am neuen Standort zu erleichtern. Pflanzen Sie die geteilten Teile wieder ein und gießen Sie sie gründlich.

2. Absenker:

Eine weitere Methode ist das Absenken. Diese Technik ist besonders geeignet für Hortensienarten, die lange und flexible Triebe bilden. Wählen Sie einen gesunden, langen Trieb und biegen Sie ihn zu Boden, sodass ein mittlerer Abschnitt Kontakt mit der Erde hat. Fixieren Sie diesen Abschnitt mit einem Drahtbügel oder einem Stein und bedecken Sie ihn leicht mit Erde. Halten Sie die Erde feucht, damit sich an der Stelle, an der der Trieb vergraben wurde, Wurzeln bilden. Sobald der Trieb ausreichend Wurzeln entwickelt hat, können Sie ihn von der Mutterpflanze trennen und umpflanzen.

3. Steckholz:

Das Vermehren durch Steckholz ist eine Methode, die vor allem im Spätwinter oder frühen Frühjahr angewendet wird. Schneiden Sie dafür unbelaubte, verholzte Triebe auf eine Länge von etwa 20-30 cm. Stecken Sie diese Triebabschnitte in lockere, nährstoffarme Erde und halten Sie diese gleichmäßig feucht. Im Laufe der Zeit sollten sich Wurzeln und neue Triebe entwickeln.

Diese Methoden bieten Ihnen verschiedene Möglichkeiten, Ihre Bauernhortensien effizient zu vermehren und dabei unterschiedliche Anforderungen und Bedingungen zu berücksichtigen. Nutzen Sie die für Ihre Gartenbedingungen am besten geeignete Methode, um Ihre Hortensiensammlung erfolgreich zu erweitern.

Bilder: viki2win / iStockphoto