Indianerbanane

Indianerbanane im Garten: Anbau & Pflege der Exotin

Die Indianerbanane, auch Pawpaw genannt, besticht durch ihre exotischen Früchte mit einzigartigem Geschmack. Dieser Artikel beleuchtet alle wichtigen Aspekte rund um den Anbau und die Pflege dieses außergewöhnlichen Obstbaums im eigenen Garten.

Früchte

Die Früchte der Indianerbanane, auch bekannt als Pawpaw oder Dreilappige Papau, sind ovale bis wurstförmige Beeren. Diese sind zunächst grün und verfärben sich bei Reife gelbbraun. Die Früchte sind zwischen 7 und 15 cm lang und 3 und 5 cm breit und wiegen in der Regel zwischen 60 und 240 g. Größere Exemplare können bis zu 470 g erreichen und treten meist in Fruchtverbänden von 3 bis 9 Einzelbeeren auf.

Das Fruchtfleisch der Indianerbanane ist cremig-weich, weiß bis hellgelb und erinnert geschmacklich an eine Mischung aus Banane, Mango, Ananas und Vanille. Es kann direkt aus der Schale gelöffelt oder weiterverarbeitet werden, etwa in Milchshakes oder Desserts. Die Frucht enthält große, dunkle Kerne, die ungenießbar sind.

Die Reifezeit der Früchte liegt zwischen Ende September und Anfang Oktober. Reife Früchte lassen sich durch leichtes Drehen vom Baum lösen. Aufgrund ihrer Empfindlichkeit gegenüber Druck sollten sie schnell verzehrt oder verarbeitet werden. Alternativ kann das Fruchtfleisch eingefroren werden, um die Haltbarkeit zu verlängern. Im Kühlschrank bleiben sie bis zu einer Woche frisch, wobei der Reifeprozess verlangsamt wird.

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Besonders hervorzuheben ist die Nährstoffdichte der Indianerbanane. Sie ist reich an Vitamin A und C, ungesättigten Fettsäuren, Proteinen sowie Mineralstoffen wie Eisen, Kalzium und Kalium. Trotz ihrer exotischen Herkunft sind die Früchte nicht nur ein kulinarischer Genuss, sondern auch ein wertvoller Beitrag zu einer gesunden Ernährung.

Beachten Sie: Bei jungen Pflanzen sollten in den ersten drei Jahren nach der Pflanzung alle Früchte entfernt werden, um die Pflanze zu schonen und ihr Wachstum zu fördern.

Nährwert

Die Indianerbanane bietet ein beeindruckendes Nährwertprofil und ist reich an wertvollen Nährstoffen:

  • 80 Kilokalorien pro 100 Gramm Fruchtfleisch
  • 19 % Kohlenhydrate
  • 1,2 % Eiweiß
  • 1,2 % Fett (mit Schale)
  • 79 % Wasser

Sie enthält eine Vielzahl wichtiger Vitamine, insbesondere Vitamin A und C, sowie Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Kalium und Kalzium. Das Fruchtfleisch ist zudem reich an Aminosäuren und ungesättigten Fettsäuren.

Zu beachten ist, dass die Schale und die Kerne der Frucht nicht verzehrt werden sollten, da sie neurotoxische Stoffe wie Annonacin enthalten, die gesundheitliche Probleme verursachen können. Nur vollreife Früchte sind essbar, da unreife Exemplare Übelkeit hervorrufen können. Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Indianerbanane krebshemmende Stoffe enthalten könnte.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Indianerbanane bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte, die nicht zu heiß sein sollten. Ein windgeschützter Platz im Garten, der vor starker Sonneneinstrahlung geschützt ist, eignet sich am besten. In jungen Jahren benötigen die Pflanzen zusätzlichen Frostschutz, obwohl sie grundsätzlich bis -25 °C frosthart sind.

Der Boden sollte tief, nährstoffreich, durchlässig und mäßig feucht sein. Ein neutraler bis leicht saurer pH-Wert ist ideal, und Staunässe sollte vermieden werden. Die Pflanzung kann das ganze Jahr über erfolgen, solange die Pflanzen im Topf kultiviert wurden, wobei ideale Pflanzzeiten zwischen März und Mai sowie im August und September liegen. Beachten Sie einen Pflanzabstand von etwa drei Metern, um der Krone genügend Raum zu geben.

Indianerbananen eignen sich auch gut als Solitärpflanzen auf Balkonen oder Terrassen in Kübeln. In Kübeln sollten sie bei Temperaturen zwischen 0° und 16 °C überwintert werden, um ein vollständiges Durchfrieren der Wurzeln zu vermeiden.

Wuchs

Die Indianerbanane wächst relativ langsam mit einem jährlichen Zuwachs von etwa 30 Zentimetern. Im Freiland erreicht sie eine Höhe von bis zu acht Metern, wobei eine maximale Höhe von fünf Metern üblich ist. In Kübeln bleibt die Pflanze meist kleiner.

Der Baum bildet eine pyramidenförmige bis hochovale Krone, die etwa 2,5 Meter im Durchmesser ist. Die Laubblätter sind groß, länglich und können bis zu 20 Zentimeter lang werden. Im Herbst verfärben sie sich leuchtend goldgelb.

Eine optimale Wuchsform erreichen Sie durch regelmäßiges Entfernen von schattenspendenden Blättern und leichtes Zurückschneiden der Seitentriebe. Ein Herunterbinden der Seitentriebe auf einen Winkel von etwa 60 Grad fördert eine gleichmäßige Verzweigung. Die junge Pflanze benötigt Frostschutz.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Indianerbanane bevorzugt humusreiche, durchlässige und nährstoffreiche Böden, die gleichmäßig feucht gehalten werden sollten. Staunässe ist zu vermeiden. Sandige Böden sollten vor der Pflanzung mit Kompost angereichert werden.

Für die Kultur im Kübel sollte das Substrat durchlässig und nährstoffreich sein. Ein Abzugsloch im Kübel verhindert Staunässe. Kübelpflanzen sollten alle 2 bis 3 Jahre umgetopft werden. Während längerer Trockenperioden ist regelmäßiges Gießen notwendig.

Ein neutraler bis leicht saurer pH-Wert ist ideal. Bei der Bodenpflege helfen das Einbringen von Kompost und das Mulchen. Diese Maßnahmen fördern das Bodenleben und verbessern die Wasserspeicherfähigkeit.

Blätter

Die Blätter der Indianerbanane sind groß, länglich und etwa 15 bis 25 Zentimeter lang. Sie sind verkehrt-eiförmig und an der Spitze kurz zugespitzt. Die Blattoberseite ist tiefgrün und glatt, während die Unterseite ein hellgraues Grün zeigt und zunächst stark behaart ist. Im Herbst färben sich die Blätter leuchtend goldgelb, bevor sie abfallen.

Blüte

Die Indianerbanane blüht im Mai und bildet glockenförmige, purpur- bis braunrote Blüten, die leicht nicken. Diese Blüten sind etwa 3 bis 4 cm im Durchmesser und bestehen aus äußeren, purpurnen Kronblättern und kleineren, gelb gestreiften inneren Kronblättern. Für die Bestäubung benötigt die Indianerbanane die Pollen einer anderen Sorte, da sie selbststeril ist. Mindestens zwei verschiedene Sorten sollten gepflanzt werden.

Bestäubung

Die Bestäubung stellt in Europa aufgrund fehlender natürlicher Bestäuber eine Herausforderung dar. Um eine erfolgreiche Befruchtung zu gewährleisten, empfiehlt sich die Handbestäubung. Verwenden Sie einen feinen Pinsel oder ein Wattestäbchen, um Pollen von den Staubgefäßen einer Blüte zu entnehmen und auf die Narbe einer anderen Blüte aufzutragen. Da die Indianerbanane zur Fremdbestäubung neigt, sollten mehrere Pflanzen nebeneinander gepflanzt werden.

Indianerbanane pflegen

Die Indianerbanane ist pflegeleicht, benötigt jedoch einige besondere Pflegebedingungen.

Bewässerung

Regelmäßiges Gießen ist entscheidend, da die Indianerbanane Trockenheit schlecht verträgt. Im Freiland ist eine regelmäßige Bewässerung bei Trockenheit notwendig, im Kübel während des Sommers bis zu zweimal täglich.

Düngen

Eine jährliche Düngung fördert Wachstum und Blütenbildung. Im Frühjahr arbeiten Sie Kompost oder Hornspäne in den Boden ein.

Schnitt und Pflege der Krone

Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht erforderlich. Gelegentliches Auslichten oder Einkürzen der Seitentriebe kann jedoch das Wachstum fördern. Nach der Ernte können Sie die Krone auslichten und lange Triebe einkürzen.

Pflanzenschutz

Die Indianerbanane ist widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Schützen Sie junge Pflanzen vor starkem Frost und entfernen Sie in den ersten drei Jahren alle Früchte.

Pflanzung

Die beste Pflanzzeit für die Indianerbanane ist im Frühjahr oder Herbst. Der Boden sollte tiefgründig aufgelockert und mit Kompost angereichert werden. Das Pflanzloch sollte groß genug sein, um den Wurzelballen aufzunehmen. Setzen Sie den Wurzelballen vorsichtig in das Loch, füllen Sie es mit Erde auf und gießen Sie die Pflanze gründlich an.

Wählen Sie den endgültigen Standort sorgfältig, da die Indianerbanane empfindlich auf Umpflanzen reagiert. Beachten Sie einen Pflanzabstand von etwa drei Metern.

Indianerbanane richtig schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist bei der Indianerbanane nicht erforderlich. In den ersten drei Jahren sollte auf Schnittmaßnahmen verzichtet werden, um das Wachstum zu fördern. Ab dem vierten Jahr können Sie abgestorbene oder kranke Äste entfernen und bei Bedarf Seitentriebe einkürzen.

Um die Früchte zum Ausreifen zu bringen, entfernen Sie ab August Blätter, die Schatten auf die Früchte werfen. Dies fördert die Sonneneinstrahlung und damit die Reifung der Früchte.

Sorten & Arten

Es gibt verschiedene Indianerbananensorten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Hier sind einige der bekanntesten Sorten:

Sorte Selbstfruchtbarkeit Früchte Geschmack Reifezeit Besonderheiten
‚Prima‘ Ja Groß, grüngelb Süß September Sehr widerstandsfähig gegen Krankheiten
‚Overleese‘ Nein Sehr groß, grün-gelb Fruchtig, sehr gut Ende September Hoher Fruchtertrag
‚Sunflower‘ Teilweise Sehr groß, grün-gelb Sehr gut Ende September bis Mitte Oktober Sieger bei Verkostungen; hohe Erträge
‚Prolific‘ Nein Mittelgroß bis groß, grün-gelb Süß September – Oktober Winterhart

Einige Sorten wie ‚Overleese‘ und ‚Prolific‘ benötigen eine zweite Pflanze zur Bestäubung, während ‚Sunflower‘ teilweise selbstfruchtbar ist.

Indianerbanane vermehren

Die Indianerbanane kann durch Aussaat, Absenker oder Veredelung vermehrt werden.

Aussaat

Entnehmen Sie im Herbst die Samen aus reifen Früchten, stratifizieren Sie sie für mehrere Monate und säen Sie sie im Frühjahr aus. Die Keimung dauert mehrere Monate.

Absenker

Verwenden Sie einen bodennahen Trieb, verletzen Sie ihn leicht und bedecken Sie ihn mit Erde. Halten Sie die Stelle feucht, bis sich Wurzeln bilden, und trennen Sie den Trieb dann von der Mutterpflanze.

Veredelung

Diese Methode ist effektiv, jedoch eher für erfahrene Gärtner. Sie fördert schnellere Fruchtbildung und Widerstandsfähigkeit. Verwenden Sie einen gesunden Sämling als Unterlage und setzen Sie kräftige Edelreiser im Frühjahr auf.

Verwendung

Die Früchte der Indianerbanane können frisch verzehrt oder vielseitig in der Küche verwendet werden. Sie eignen sich für Quarkspeisen, Smoothies, Obsttorten sowie für die Herstellung von Marmeladen und Gelees. Auch Saft und Milchshakes sind möglich. Aufgrund ihres hohen Gehalts an ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen ist die Indianerbanane eine „Superfrucht“.

Neben der Nutzung als Lebensmittel können die Samen, Rinde und jungen Triebe als natürliches Insektizid verwendet werden. Auch als Handwerksmaterial für Seile und Matten fand die Pflanze traditionell Verwendung.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die Indianerbanane ist weitgehend winterhart und kann Temperaturen bis -30 °C standhalten. Junge Pflanzen benötigen jedoch besonderen Schutz vor Frost. Um Frostrisse zu vermeiden, können Sie den Stamm mit einem Weißanstrich oder Vlies schützen. Der Wurzelbereich sollte mit Gartenfasern oder Tannenreisig abgedeckt werden.

In Kübeln gehaltene Pflanzen sollten an einem kühlen, frostfreien Ort überwintert werden, um das Durchfrieren der Wurzeln zu vermeiden. Optimal sind Temperaturen zwischen 0 °C und 16 °C.

Krankheiten & Schädlinge

Die Indianerbanane ist robust und selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen. Ihre Inhaltsstoffe wie Acetogenine sorgen für eine natürliche Resistenz. In Europa fehlen zudem die natürlichen Schädlinge, die in Nordamerika vorkommen. Bei auftretenden Problemen sind meist Standortbedingungen wie unzureichende Wasserversorgung oder ungeeignete Böden die Ursache.

Häufig gestellte Fragen

Warum ist die Indianerbanane so resistent gegen Schädlinge und Krankheiten?

Die Indianerbanane (Asimina triloba) ist von Natur aus resistent gegen die meisten Schädlinge und Pflanzenkrankheiten. Dies liegt an bestimmten Inhaltsstoffen im Pflanzensaft, insbesondere Acetogeninen wie Annonacin, Asiminin und Asiminacin, die als natürliche Nervengifte wirken. Diese Stoffe tragen dazu bei, dass die Indianerbanane in Europa kaum von Schädlingen befallen wird, da deren natürliche Feinde hier nicht vorkommen.

Kann ich die Indianerbanane in Mitteleuropa erfolgreich anbauen?

Ja, die Indianerbanane kann auch in Mitteleuropa erfolgreich angebaut werden. Sie ist winterhart bis etwa -25 °C. Junge Pflanzen benötigen allerdings zusätzlichen Schutz vor Frost. Ein tiefgründiger, nährstoffreicher und gut durchlässiger Boden sowie ein nicht zu heißer, windgeschützter Standort fördern das Wachstum. In Mitteleuropa sollten die Blüten der Indianerbanane per Hand bestäubt werden, da die natürlichen Bestäuber fehlen.

Warum sollte ich die Früchte der Indianerbanane in den ersten drei Jahren nach der Pflanzung entfernen?

Bei jungen Indianerbananenpflanzen sollten in den ersten drei Jahren nach der Pflanzung alle Früchte entfernt werden, um die Pflanze zu schonen und ihr Wachstum zu fördern. Dies hilft der Pflanze, ihre Energie auf die Entwicklung von starken Wurzeln und Zweigen zu konzentrieren, was langfristig zu einer gesünderen und ertragreicheren Pflanze führt.

Enthält die Indianerbanane giftige Teile?

Ja, die Indianerbanane enthält giftige Teile, nämlich die Samen und die Schale der Frucht. Diese enthalten neurotoxische Stoffe wie Annonacin, die gesundheitliche Probleme verursachen können. Daher sollten nur das Fruchtfleisch der vollreifen Früchte verzehrt und die Samen sowie die Schale entfernt werden. Die jungen Triebspitzen und Rinde der Pflanze können aufgrund ihrer insektiziden Inhaltsstoffe sogar gegen Schadinsekten eingesetzt werden.

Bilder: Streulicht / stock.adobe.com