Seit Jahrhunderten hat Aloe vera ihren festen Platz in der Heilkunde als Mittel gegen verschiedene Hautleiden. Die aufgeschnittenen Blattstücke wurden zur Heilung von Brandwunden und kleinen Verletzungen, aber auch zur Behandlung von Ausschlag, Schuppenflechte und Neurodermitis erfolgreich eingesetzt.
Wissenschaftlich nicht belegt hingegen sind die Mythen von Allheilmittel Aloe vera, angefangen von allgemeiner Stärkung der Abwehrkräfte und Entgiftung des Körpers bis hin zur Heilung schwerer Erkrankungen wie Diabetes oder gar Krebs. Das in der Pflanze enthaltene Aloin hat eine starke abführende Wirkung, sodass die wenigen, heute noch erhältlichen Präparate apothekenpflichtig sind.
Aloe-Vera-Gel gewinnen
Die Blätter der Aloe vera wachsen von innen nach außen. Während die Pflanze in ihrer Mitte ständig neue Blätter hervorbringt, sterben die äußeren Blätter ab bzw. können zur Gelgewinnung regelmäßig geerntet werden. Zu beachten ist dabei, dass die Blätter nach dem Abschneiden so lange vertikal aufgestellt werden, bis das gelbe, bittere, schwach giftige Saft restlos abgeflossen ist. Danach geht man wie folgt vor:
- das Blatt zunächst quer in Portionen teilen,
- die einzelnen Stücke der Länge nach halbieren,
- aus den Hälften das frische Gel mit dem Löffel ausschaben.
Verwendung und Verarbeitung des Gels
Es empfielt sich, nur so viele Blätter zu ernten, wie viel frisches Gel man benötigt. Die Blattstücke lassen sich ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahren. Bei längerer Lagerung gehen die Wirkungsstoffe verloren. Ohne nennenswerte Qualitätseinbußen lässt sich das frische Gel einfrieren. Nach dem Auftauen sollte dieses sofort aufgebraucht werden. Man verwendet das Gel, indem man es auf die Haut aufträgt oder zum Essen in Joghurt, Müsli oder kalte Getränke einrührt. Auch pures Gel ist essbar, es hat jedoch keinen besonderen Geschmack bzw. schmeckt leicht bitter.
Tipp
Wer Interesse an der Herstellung von selbst gemachten Cremes, Seifen oder Lotionen mit Aloe vera hat, findet im Internet zahlreiche Rezepte und ausführliche Anleitungen dafür. Am einfachsten ist es nach wie vor, die Gesichtshaut morgens und abends mit einem aufgeschnittenen Blatt einzureiben, wie es schon Cleopatra gemacht haben soll.