Akelei-Samen ernten: So gelingt die Vermehrung
Die Ernte von Akelei-Samen ermöglicht die Vermehrung dieser attraktiven Stauden. Dieser Artikel erläutert detailliert die einzelnen Schritte, von der Wahl des richtigen Erntezeitpunkts über die Trocknung und Lagerung der Samen bis zur erfolgreichen Aussaat.
Der richtige Zeitpunkt zur Samenernte
Um Akelei-Samen erfolgreich zu ernten, ist die Wahl des richtigen Zeitpunkts entscheidend. Der ideale Zeitraum liegt im Spätsommer bis frühen Herbst, wenn die Blüten eingetrocknet sind. Reife Samenstände werden durch bräunliche, trockene Samenkapseln angezeigt, die kurz davor stehen aufzuspringen. In diesen Kapseln befinden sich glänzende, schwarze Samen. Um Verluste durch selbständiges Aufplatzen zu vermeiden, sollten Sie die Kapseln rechtzeitig ernten. Ein einfacher Test zur Überprüfung der Reife ist das leichte Schütteln der Kapseln – bei reifen Samen hören Sie ein Rascheln.
Ernte der Samenkapseln
Ernten Sie die Samenkapseln an einem trockenen Tag, um Schimmelbildung zu verhindern. Es gibt zwei Methoden zur Sammlung der Samen:
- Einzelne Kapseln ablösen: Trennen Sie reife Samenkapseln vorsichtig von Hand.
- Blütenstiele abschneiden: Schneiden Sie die gesamten Blütenstiele ab und hängen Sie diese kopfüber in Papiertüten zum Trocknen auf, um Samenverluste zu vermeiden.
Lagerung: Während des Trocknens sollten die Kapseln luftig und vor Sonneneinstrahlung geschützt aufbewahrt werden. Achten Sie darauf, keine unreifen Kapseln zu ernten, da deren Samen weniger keimfähig sind.
Trocknen und Reinigen der Samen
Nach der Ernte müssen die Samenkapseln gründlich getrocknet werden. Breiten Sie die Kapseln auf einem gut belüfteten Untergrund an einem kühlen, schattigen Ort aus und lassen Sie sie etwa eine Woche trocknen. Eine Temperatur zwischen 23 und 30 Grad Celsius ist ideal.
Sobald die Kapseln getrocknet sind, öffnen Sie diese und lösen die Samen durch leichtes Schütteln heraus. Wählen Sie für die Reinigung folgende Schritte:
- Grobreinigung: Entfernen Sie größere Pflanzenteile von Hand.
- Feine Reinigung: Nutzen Sie ein feines Sieb, um kleinere Verunreinigungen zu trennen. Durch leichtes Schütteln auf einem Teller und vorsichtiges Pusten lassen sich verbliebene leichte Verunreinigungen entfernen.
Lagerung der Samen
Die gereinigten und getrockneten Akelei-Samen sollten in einem luftdichten Behälter aufbewahrt werden, um ihre Qualität zu sichern. Hierfür eignen sich gut verschließbare Gläser oder Dosen, die mit einem kleinen Stück Küchenkrepp ausgelegt sein können, um Restfeuchtigkeit aufzunehmen. Lagern Sie die Samen an einem kühlen, dunklen Ort, idealerweise bei etwa 10 °C. Ein kühler Keller oder eine unbeheizte Speisekammer sind geeignete Lagerorte.
Beschriften Sie die Behälter mit Art, Sorte und Erntejahr. Vermeiden Sie Lagerung an Orten mit hohen Temperaturschwankungen wie Dachböden. Achten Sie darauf, dass die Samen nicht Frost oder extremer Hitze ausgesetzt werden, da dies ihre Keimfähigkeit beeinträchtigen kann.
Aussaat der Akeleisamen
Akeleisamen können sowohl im Freiland als auch in Töpfen ausgesät werden. Der optimale Zeitraum für die Aussaat im Freiland liegt zwischen Mitte April und Mitte Mai. Säen Sie die Samen breitwürfig auf vorbereitete, leicht gelockerte Erde. Um eine gleichmäßige Verteilung zu erreichen, empfiehlt es sich, die Samen mit trockenem Sand zu mischen. Da Akeleien Lichtkeimer sind, bedecken Sie die Samen nur dünn mit Erde. Halten Sie die Erde nach dem Aussäen gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Die Keimung kann je nach Sorte zwischen zwei und sechs Wochen dauern.
Für die Aussaat in Töpfen beginnen Sie am besten schon im März. Stellen Sie die Töpfe an einen hellen Ort und achten Sie auch hier auf eine gleichmäßige Feuchtigkeit. Temperaturen um 20 Grad Celsius sind optimal für die Keimung.
Besonderheiten bei Kaltkeimern
Einige Akelei-Arten, insbesondere aus alpinen und gemäßigten Klimazonen wie die Gewöhnliche Akelei (Aquilegia vulgaris), benötigen eine Kälteperiode, um ihre Keimruhe zu überwinden. Diese Anpassung sichert, dass die Samen erst nach dem Winter keimen. Damit diese Samen keimfähig werden, sollten sie mindestens vier bis sechs Wochen lang Temperaturen um 5 Grad Celsius ausgesetzt sein. Diese früher natürliche Bedingungen im Herbst können künstlich im Kühlschrank simuliert werden.
Vorgehensweise
- Herbstaussaat im Freiland: Säen Sie die Samen auf vorbereitete Beete und bedecken Sie sie leicht mit Erde. Die Wintertemperaturen fördern die Keimung im Frühjahr.
- Kühllagerung (Stratifikation): Legen Sie die Samen in ein feuchtes Substrat und bewahren Sie sie etwa sechs Wochen im Kühlschrank auf.
Tipps für die Samenernte und Aussaat
Beachten Sie folgende Ratschläge für beste Ergebnisse bei der Samenernte und Aussaat von Akeleien:
- Ernten Sie die Samen an einem trockenen Tag, um Schimmelbildung zu verhindern.
- Reinigung und Lagerung: Säubern Sie die Samen gründlich und lagern Sie sie in luftdichten Behältern an einem kühlen, dunklen Ort.
- Boden und Standort: Nutzen Sie für die Aussaat einen halbschattigen Standort mit lockerem, humosem Boden.
- Lichtkeimer beachten: Decken Sie die Samen nach der Aussaat nur leicht mit Erde ab.
- Feuchtigkeit halten: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht bis die Keimung abgeschlossen ist.
Durch diese sorgfältige Planung und Methoden schaffen Sie die idealen Bedingungen für eine erfolgreiche Akelei-Aussaat.