Gerbera

Gerbera-Samen gewinnen: So gelingt die Vermehrung durch Aussaat

Gerbera-Samen selbst zu gewinnen, ist eine spannende Möglichkeit, die farbenfrohen Blumen zu vermehren. Dieser Artikel erklärt die notwendigen Schritte zur Samengewinnung und Aussaat sowie alternative Vermehrungsmethoden für Gerbera.

Samengewinnung bei Gerberas – so funktioniert’s

Nur verblühte Gerbera produzieren Samen

Samengewinnung bei Gerberas – so funktioniert’s

Für die Samengewinnung bei Gerbera-Pflanzen sollten Sie die Blütenstände bis zum völligen Verblühen an der Pflanze belassen, bis sie sich in kleine Pusteblumen verwandeln. Dieser Prozess benötigt in der Regel mehrere Wochen, während der die Blüten nicht abgeschnitten werden dürfen.

Ist die Blüte vollständig getrocknet und lassen sich die Samen problemlos lösen, können Sie diese durch sanftes Schütteln oder Abrollen herauslösen. Um Schimmelbildung zu verhindern, sollten die Samen auf einem flachen Untergrund, wie einem Teller, gut trocknen.

Wichtige Schritte zur Samengewinnung:

  • Blüte stehen lassen: Lassen Sie die Blüte vollständig an der Pflanze bis sie sich von selbst in eine Pusteblume verwandelt.
  • Ernte der Samen: Sammeln Sie die Samen, indem Sie die getrocknete Blüte vorsichtig schütteln oder die Samenkörner herausrollen.
  • Trocknen: Verteilen Sie die gewonnenen Samen auf einem Teller und lassen Sie sie an einem trockenen Ort für einige Tage nachreifen.

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Beachten Sie, dass die Erfolgsquote bei der Keimung von Gerbera-Samen variieren kann, insbesondere bei Hybriden. Pflanzen Sie die Samen so frisch wie möglich und schützen sie vor direkter Sonneneinstrahlung sowie hoher Luftfeuchtigkeit.

Sind alle Gerbera-Samen zur Aussaat geeignet?

Nicht alle Gerberasamen keimen

Sind alle Gerbera-Samen zur Aussaat geeignet?

Nicht alle Gerbera-Samen sind gleichermaßen zur Aussaat geeignet. Besonders bei selbst gewonnenen Samen kann die Keimrate unzuverlässig sein. Um die besten Ergebnisse zu erzielen, sollten die Samen möglichst frisch verwendet werden. Auch sollte die Blüte vollständig abgereift sein, bevor Sie die Samen entnehmen.

Faktoren, die die Eignung der Samen beeinflussen:

  • Frische: Verwenden Sie die Samen so bald wie möglich nach der Ernte.
  • Art der Samen: Bei handelsüblichen Samen, insbesondere bei F1-Hybriden, kann es zu Abweichungen in den Pflanzeneigenschaften kommen.
  • Lagerung: Lagern Sie die Samen trocken und kühl, um die Keimfähigkeit zu erhalten.

Generell ist es sicherer, Samen aus dem Gartenfachhandel zu beziehen, da diese oft unter optimalen Bedingungen gelagert wurden.

Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat

September und Februar sind besonders gut geeignet für die Aussaat von Gerbera-Samen. Pflanzzeit und Bedingungen sind in diesen Monaten optimal. Säen Sie die Samen in eine Anzuchtschale (10,00€ bei Amazon*) mit geeigneter Saaterde aus und bedecken Sie sie nicht mit Erde, da Gerbera-Lichtkeimer sind.

Die Keimtemperatur sollte konstant zwischen 22 und 24 Grad Celsius liegen. Halten Sie die Anzuchtschale an einem hellen Ort und das Substrat gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Innerhalb von zwei bis vier Wochen werden die ersten Sämlinge erscheinen.

Überwachen Sie die Entwicklung der jungen Pflanzen regelmäßig und pikieren Sie sie, wenn sie etwa drei Zentimeter hoch sind. Sobald die Sämlinge eine Höhe von acht Zentimetern erreicht haben, können sie in größere Töpfe oder ins Freiland umgesetzt werden, um die Gerbera zu überwintern.

Alternative Vermehrungsmethoden

Verschiedene Methoden ermöglichen die effiziente Vermehrung von Gerbera-Pflanzen

Alternative Vermehrungsmethoden

Neben der Samengewinnung gibt es diverse effektive Methoden, um Gerbera-Pflanzen zu vermehren: Wurzelteilung und Stecklinge.

Vermehrung durch Wurzelteilung

Diese Methode eignet sich besonders für ältere Pflanzen und sollte im Spätwinter oder Frühling durchgeführt werden. Entfernen Sie die Pflanze vorsichtig von Erde und trennen den Wurzelballen mit einem scharfen Messer in mehrere Segmente. Jedes Teilstück sollte ausreichend Wurzeln und mindestens zwei bis drei Wachstumsknollen besitzen. Pflanzen Sie die geteilten Stücke in Töpfe mit leicht feuchter Anzuchterde und platzieren Sie sie an einem hellen, warmen Standort, wenn die Gerbera im Topf verblüht ist.

Vermehrung durch Stecklinge

Die Stecklingsvermehrung ist eine einfache Möglichkeit, Gerbera zu vervielfältigen. Schneiden Sie im Frühherbst gesunde Triebe ab, entfernen Sie die unteren Blätter und stellen Sie die Stecklinge in ein Glas mit Wasser. Sobald sich ausreichend Wurzeln gebildet haben, können die Stecklinge in Töpfe mit Anzuchterde umgesetzt werden. Decken Sie die Töpfe für die ersten zwei bis vier Wochen mit einer durchsichtigen Haube ab, um ein feuchtes Mikroklima zu schaffen, welches das Anwurzeln fördert.

Beide Methoden sind hervorragend geeignet, um schnell und effektiv neue Gerbera-Pflanzen zu ziehen. Verwenden Sie stets gesundes Pflanzenmaterial, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Vorteile und Nachteile der verschiedenen Methoden

Die verschiedenen Vermehrungsmethoden haben ihre Vor- und Nachteile

Vorteile und Nachteile der verschiedenen Methoden

Die Vermehrung von Gerberas bietet verschiedene Methoden, die spezifische Vor- und Nachteile mit sich bringen:

Samengewinnung

Samengewinnung

Seltene Sorten lassen sich durch Samengewinnung erfolgreich vermehren und erhalten

Vorteile:

  • Große Menge an neuen Pflanzen möglich.
  • Möglichkeit, seltene Sorten zu vermehren.

Nachteile:

  • Variable Keimfähigkeit, besonders bei selbst gewonnenen Samen.
  • Aus Samen gezogene Pflanzen können sich von der Mutterpflanze unterscheiden.
  • Mutterpflanze bildet während der Reifezeit keine neuen Knospen.

Wurzelteilung

Vorteile:

  • Genetisch identische Pflanzen, sichere Eigenschaften und Blütenfarbe.
  • Relativ schnell und einfach durchzuführen.

Nachteile:

  • Stress für die Mutterpflanze, daher vorsichtig durchführen.
  • Weniger geeignet für junge Pflanzen.

Stecklingsvermehrung

Vorteile:

  • Einfache Methode mit hoher Erfolgsquote.
  • Neue Pflanzen sind Klone der Mutterpflanze und behalten deren Eigenschaften bei.

Nachteile:

  • Bildung von Wurzeln benötigt mehrere Wochen.
  • Nicht bei allen Gerbera-Sorten gleichermaßen gut.

Wählen Sie die passende Methode nach Verfügbarkeit der Pflanzen und Ihren spezifischen Bedürfnissen aus.

Bilder: SondraP / iStockphoto