Lanzenrosette

Aechmea: Die faszinierende Lanzenrosette als Zimmerpflanze

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Die auch als Lanzenrosette bezeichnete Aechmea gehört zu den Ananasgewächsen, wie sich unschwer an den charakteristisch geformten Blättern erkennen lässt. Die in den tropischen Regenwäldern Brasiliens beheimatete Gattung umfasst etwa 180 verschiedene Arten, von denen hauptsächlich Aechmea fasciata mit ihren auffallend leuchtend rosafarbenen Blüten und den gebänderten Blättern als Zimmerpflanze gepflegt wird.

Lanzenrosette
Die Lanzenrosette gehört zur Familie der Ananasgewächse
AUF EINEN BLICK
Was ist Aechmea und wie pflege ich sie?
Aechmea ist eine Gattung der Ananasgewächse und umfasst 180 Arten, die hauptsächlich in den tropischen Regenwäldern Brasiliens vorkommen. Beliebte Zimmerpflanze Aechmea fasciata zeichnet sich durch leuchtend rosafarbene Blüten und gebänderte Blätter aus. Sie bevorzugt helle Standorte und benötigt mäßiges Gießen sowie gelegentliches Düngen.

Herkunft und Verbreitung

Die Lanzenrosette (bot. Aechmea fasciata) ist eine von rund 180 verschiedenen Arten der Gattung Aechmea, welche wiederum zur Pflanzenfamilie der Bromelien- und Ananasgewächse (bot. Bromeliaceae) gehört. Die beliebte Zimmerpflanze ist in den tropischen und subtropischen Regenwäldern Brasiliens weit verbreitet, kommt aber zum Teil auch in anderen Regionen Mittel- und Südamerikas vor. Dort gedeiht die epiphytisch wachsende Pflanze in Höhenlagen zwischen 700 und 1300 Metern über dem Meeresspiegel fernab von Boden und Erde auf den großen Urwaldriesen. Bereits 1826 nach England importiert, gehört die Lanzenrosette heute zu den am häufigsten kultivierten Bromeliengewächsen im Wohnzimmer. Das liegt nicht nur an ihrem interessanten Wuchs und der langanhaltenden Blüte, sondern auch an ihrer Unkompliziertheit.

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Aussehen und Wuchs

Bei der Art Aechmea fasciata handelt es sich um eine so genannte Trichter- oder Zisternenbromelie. Dabei handelt es sich um epiphythisch wachsende Pflanzen („Aufsitzerpflanzen“), deren Blätter eine breite Rosette ausbilden. Diese wiederum dient als Trichter, in denen sich Wasser sammelt. Trichterbromelien sind regelrechte Kleinbiotope, dienen sie doch kleineren Tierarten (wie etwa Baumfröschen) und verschiedenen Wasserpflanzen als Heimstatt. Die Lanzenrosette – die ihren deutschen Namen der lanzenähnlichen Form ihrer Blätter verdankt, worauf auch das altgriechische Wort aechme für „Lanzenspitze“ hinweist – wird bis zu 50 Zentimeter breit und 60 Zentimeter hoch.

Übrigens ist die Art so manchem Zimmergärtner auch unter der Bezeichnung „Silbervase“ bekannt, da die silbrigen Blätter einen an eine Vase erinnernden Trichter bilden.

Blätter

Die Blattrosette besteht aus etwa zehn bis 20 derben, harten und entlang der Ränder bestachelten Blättern. Diese werden bis zu 50 Zentimeter lang und bis zu zehn Zentimeter breit. Typisch für Aechmea fasciata ist die interessante Blattzeichnung, die gebändert oder marmoriert ausfallen kann. Die Zeichnung entsteht durch unterschiedlich auf den Ober- und Unterseiten der Blätter verteilten, silbrig-weißen Saugschuppen (den so genannten Trichomen), die entweder ganzflächig auftreten oder Querbänder bilden. Daneben existieren auch Zuchtsorten mit gelb panaschierten Blättern.

Blüten und Blütezeit

Zwischen Juli und November sind die bis zu 35 Zentimeter großen Blütenstände der Aechmea fasciata zu bewundern. Diese bestehen aus rosafarbenen, mit zahlreichen Stacheln bewehrten Hochblättern – der Botaniker spricht von Brakteen – die sich rosettenartig auf einem Schaft über dem Blatttrichter erheben sowie den eigentlichen Blüten. Diese wiederum erreichen eine Länge von jeweils bis ca. 3,5 Zentimetern und sind dreizählig. Die Blütenkronblätter sind anfangs blau gefärbt und werden sich erst im Verwelken rot. Die kleinen Blüten verblühen sehr schnell.

Früchte

Nach der Blüte bildet die Lanzenrosette, sofern eine Bestäubung der zwittrigen Blüten erfolgt, ananasähnliche Beerenfrüchte aus. Für die Vermehrung sind jedoch die zahlreichen Kindel von größerer Bedeutung.

Giftigkeit

Sowohl die Blätter als auch die Blüten der Aechmea enthalten Giftstoffe, die die Haut reizen können. Doch nicht nur aus diesem Grund sollten Sie bei Pflegearbeiten stets Handschuhe tragen: An der stark bestachelten Pflanze hat sich schon so mancher Gärtner verletzt.

Welcher Standort ist geeignet?

Aufsitzerpflanzen wie die Lanzenrosette haben einen recht hohen Lichtbedarf, schließlich wachsen sie aus diesem Grund auf den Urwaldbäumen – und nicht im schattigen Bodenbereich des Regenwaldes. Stellen Sie Aechmea fasciata daher an einen hellen Standort, möglichst direkt an ein Fenster, und sorgen Sie dort für möglichst viel Sonnenlicht. Direkte Sonnenstrahlung schadet der Pflanze nicht, sofern sie während der Sommermonate vor der sengenden Mittagssonne geschützt wird.

Die Bromelienart ist das perfekte Gewächs fürs Wohnzimmer, braucht es doch ganzjährig Temperaturen zwischen mindestens 18 °C – besser noch um die 20 °C – und verträgt auch trockene Heizungsluft während der Wintermonate recht gut. Lediglich starke Schwankungen in der Temperatur gilt es zu vermeiden. Im Sommer fühlt sich die Lanzenrosette an einem hellen, aber nicht direkt sonnigen Standort auf dem Balkon oder der Terrasse wohl.

Substrat

Im Gegensatz zu den ebenfalls epiphytisch lebenden Orchideen lässt sich Aechmea auch sehr gut in einer guten Kübelpflanzenerde (ohne Torf, auf Humusbasis) kultivieren. Diese sollte einen pH-Wert von 5 aufweisen und für eine bessere Durchlässigkeit mit Perlite, Blähton oder einem anderen geeigneten Material vermischt werden. Natürlich können Sie auch handelsübliche Bromelienerde verwenden.

Aufbinden

Alternativ kommt auch eine substratlose Kultur für die Lanzenrosette in Frage, zumal diese der natürlichen Umgebung entspricht. Zu diesem Zweck binden Sie die Pflanze entweder mit Draht oder mit einer Feinstrumpfhose an einem Stück Holz auf. Eine Unterlage aus Sphagnum-Moos ist dabei nicht notwendig und im Übrigen auch wegen der Fäulnisgefahr nicht zu empfehlen. Hinsichtlich der hölzernen Unterlage ist Aechmea wenig anspruchsvoll und kommt mit fast jeder Holzart zurecht. Sehr gut eignen sich beispielsweise Eichen-, Fichten- oder Robinienholz.

Pflanzen und Umtopfen

Soll die Aechmea in einem Pflanzgefäß kultiviert werden, so wählen Sie eines aus möglichst schwerem Material aus. Ein Ton- oder Keramikkübel eignet sich besser als ein Kunststofftopf, da er der während der Blütezeit recht kopflastigen Pflanze mehr Standsicherheit bietet. Auch sollte das Pflanzgefäß ein großes Abflussloch am Topfboden aufweisen, durch das überschüssiges Gießwasser abfließt. Verhindern Sie ein Verstopfen des Drainageloches, indem Sie anorganisches, grobes Material (z. B. Tonscherben, Kiesel) als unterste Schicht einfüllen. Nach dem Einpflanzen muss das Bromeliengewächs kräftig angegossen werden.

Da die Aufsitzerpflanze nur wenige Wurzeln entwickelt, braucht sie weder einen besonders großen Topf noch muss sie häufig umgetopft werden. Etwa alle zwei bis drei Jahre ist jedoch ein Umsetzen in frisches Substrat sinnvoll, wobei die anhaftende alte Erde soweit wie möglich entfernt werden muss.

Aechmea gießen

Aechmea fasciata bezieht die benötigte Feuchtigkeit aus zwei Quellen: Während Sie die Pflanze nur mäßig mit kalkarmem Wasser gießen müssen, sollte der Trichter im Herzen der Blattrosette stets mit Wasser gefüllt sein. Versorgen Sie die Pflanze immer dann mit aufgefangenem Regenwasser oder abgestandenem Leitungswasser, wenn das Substrat oberflächlich abgetrocknet ist. Während der Wintermonate zwischen November und März reduzieren Sie die Wassergaben.

Luftfeuchtigkeit

Zwar kommt die Lanzenrosette auch mit trockener Raumluft recht gut zurecht, fühlt sich aber als typische Regenwaldpflanze mit einer höheren Luftfeuchtigkeit wohler. Sprühen Sie sie daher bei Temperaturen von mehr als 18 °C mehrmals pro Woche mit kalkfreiem Wasser ein. Sparen Sie dabei den Blütenstand aus, da dieser sonst faulen könnte.

Aechmea richtig düngen

Als Epiphyt hat Aechmea einen nur geringen Nährstoffbedarf, weshalb Sie die Pflanze zwischen April und September im Abstand von etwa zwei Wochen lediglich mit einem stark verdünnten Flüssigdünger für Blühpflanzen versorgen. Verabreichen Sie das Düngemittel stets mit dem Gießwasser, welches Sie direkt in den Blatttrichter geben – Nährstoffe aus dem Substrat nimmt die Bromelienart wegen der wenigen Wurzeln dagegen nicht oder nur sehr schwer auf. Auf Holz aufgebundene Exemplare düngen Sie, indem Sie das Mittel dem Sprühwasser hinzufügen. Während der Wintermonate wird nicht gedüngt.

Im Jahr nach dem Umtopfen müssen Sie ebenfalls nicht düngen.

Aechmea richtig schneiden

Spezielle Schnittmaßnahmen sind bei der Lanzenrosette weder notwendig noch sinnvoll. Lediglich der abgeblühte Blütenstand kann mit Hilfe eines scharfen und sauberen Messers entfernt werden. Vergessen Sie dabei auf keinen Fall die Handschuhe!

Aechmea vermehren

Am einfachsten ist die Lanzenrosette durch die so genannten Kindel zu vermehren, die sich direkt nach der Blüte zahlreich im Wurzelbereich bilden. Dabei handelt es sich um Seitensposse, die das Überleben der Pflanze sichern – immerhin stirbt die Mutterpflanze nach der Blüte ab. Lassen Sie die kleinen Aechmea möglichst noch bis zum nächsten Frühjahr stehen und trennen Sie sie erst ab, wenn sie ungefähr halb so groß wie die Mutterpflanze sind. Ab April legen Sie die im Substrat befindlichen Austriebsstellen frei, trennen die Kindel ab und pflanzen sie separat in neue Töpfe.

Überwintern

Zwischen November und März sollten Sie lediglich die folgenden Pflegeregeln beachten:

  • ausreichend heller Standort auch in der kalten (und lichtarmen) Jahreszeit
  • ab Oktober langsam weniger gießen
  • ab November nur noch reduziert gießen
  • ab November nicht mehr düngen
  • ganzjährig für Temperaturen zwischen 18 und 20 °C sorgen
  • starke Temperaturschwankungen (zum Beispiel während des winterlichen Lüftens) vermeiden
  • keine Zugluft
  • ab März Gießmenge langsam steigern
  • ab April wieder düngen

Krankheiten und Schädlinge

Hinsichtlich Krankheiten und Schädlingen erweist sich die Lanzenrosette als erfreulich robust, wobei Probleme meist in Bezug auf Pflegefehler auftreten:

  • braune Blätter: Blätter verbrennen an zu sonnigem Standort, Luftfeuchtigkeit zu niedrig, Temperatur zu niedrig
  • Fäulnis (faulende Blätter oder Blüte, Fäulnisgeruch aus dem Substrat): zu viel Wasser, Staunässe, zu niedrige Raumtemperatur
  • Spinnmilben oder Woll- und Schildläuse: treten vor allem bei zu geringer Luftfeuchtigkeit auf

Die genannten Schädlinge lassen sich sehr gut mit einem selbst hergestellten Präparat aus einem Liter (kalkfreiem) Wasser, 15 Milliliter Kernseife und 15 Milliliter Spiritus (optional) bekämpfen. Isolieren Sie die befallene Pflanze unbedingt, um eine Ansteckung zu vermeiden und besprühen Sie sie im Abstand von mehreren Tagen mit dem beschriebenen Hausmittel.

Tipp

Will die Aechmea nicht so recht blühen, hilft manchmal folgender Trick: Schneiden Sie einen reifen Apfel in zwei Hälften, entleeren Sie das Wasserreservoir der Pflanze und legen Sie den Apfel für ein paar Tage hinein. Das Obst strömt Ethylen aus, ein Gas, welches Blüte und Fruchtreife begünstigt.

Arten und Sorten

Neben der hier beschriebenen „Wildform“ existieren verschiedene Sorten der Art Aechmea fasciata, die beispielsweise über differierende Blütenfarben – neben rosafarbenen gibt es auch Sorten mit gelborangefarbenen Blüten – und mehrfarbigen Blättern. ‚Variegata‘ beispielsweise entwickelt auffallend gefärbte Blätter mit breiten, gelben Längsstreifen. Wer keine Stacheln mag, greift zu der Sorte ‚Primera‘, deren Blütenstände unbewehrt und glatt sind.