Wühlmaus

Wühlmaus bekämpfen: Ist Gift die richtige Lösung?

Wühlmausbefall im Garten? Neben mechanischen Fallen und Vergrämungsmitteln bieten sich auch Wühlmausgifte zur Bekämpfung an. Dieser Artikel beleuchtet die Wirkungsweise gängiger Wühlmausgifte, ihre Vor- und Nachteile sowie wichtige Sicherheitsaspekte und Alternativen.

Wühlmausgift: Wirkstoffe und Funktionsweise

Wühlmausgifte enthalten vorwiegend die Wirkstoffe Coumatetralyl und Zinkphosphid. Coumatetralyl hemmt die Blutgerinnung und verursacht innere Blutungen, wodurch die Wühlmäuse langsam sterben. Zinkphosphid setzt im Magen Phosphorwasserstoff frei, der das Nervensystem der Tiere angreift und innerhalb weniger Stunden zum Tod führt.

Die Wirkstoffe werden in Fraßködern verarbeitet, die meist Zuckerrüben, Möhren oder ähnliche Lockstoffe enthalten, um die natürliche Nahrung der Wühlmäuse nachzuahmen. Diese Köder sollten tief in die Wühlmausgänge gelegt werden, damit andere Tiere oder Haustiere nicht daran gelangen. Besonders attraktiv sind die Köder, wenn unterirdisch nur wenig Nahrung zur Verfügung steht, etwa im Winter oder frühen Frühjahr.

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Köder mit Wühlmausgift sind relativ preiswert und erfordern nur geringe Mengen zur Anwendung. Bei der Dosierung und Platzierung der Köder sollten Sie jedoch beachten, dass auch Sekundärvergiftungen möglich sind, wenn Raubtiere vergiftete Wühlmäuse fressen.

Vor- und Nachteile von Wühlmausgift

Die Verwendung von Wühlmausgift kann effektiv sein, birgt jedoch ökologische und gesundheitliche Risiken. Eine Übersicht der wichtigsten Vorzüge und potenziellen Probleme:

Vorteile

  • Kosteneffizienz: Wühlmausgift ist preiswert und kann bei größeren Befallsmengen wirtschaftlich sinnvoll sein.
  • Einfachheit der Anwendung: Im Gegensatz zu mechanischen Fallen ist die Anwendung weniger aufwendig, da die Köder nur tief in die Gänge der Wühlmäuse gelegt werden müssen.
  • Effektivität: Besonders bei großem Befall kann Gift die Population schnell reduzieren.

Nachteile

  • Umweltbelastung: Gift kann nicht nur Wühlmäuse, sondern auch andere Tiere schädigen, wenn diese vergiftete Wühlmäuse fressen.
  • Gefährdung von Kindern und Haustieren: Es besteht ein Risiko für Kinder oder Haustiere, die in die Nähe der Köder gelangen könnten.
  • Unvorhersehbare Akzeptanz: Wühlmäuse nehmen die Köder nicht immer an, vor allem wenn alternative Nahrungsquellen vorhanden sind.
  • Wirkungsverlust: Oft lagern Wühlmäuse die Köder ein, wo diese ihre Wirksamkeit verlieren können.

Abwägung der Vor- und Nachteile kann Ihnen bei der Entscheidung helfen, ob der Einsatz von Wühlmausgift in Ihrer Situation sinnvoll ist. Alternativ können Sie auch mechanische oder biologische Methoden in Betracht ziehen.

Gefahr für Haustiere und andere Tiere

Der unsachgemäße Einsatz von Wühlmausgift kann Haustiere und andere Tiere gefährden. Daher sollten Sie die Köder tief in die Wühlmausgänge legen, um sicherzustellen, dass andere Tiere keinen Zugang haben. Befolgen Sie zudem diese Vorsichtsmaßnahmen:

  • Zutritt für Kinder und Haustiere: Stellen Sie sicher, dass Kinder und Haustiere nicht in die Nähe der behandelten Bereiche gelangen.
  • Überwachung: Kontrollieren Sie regelmäßig die Köderstellen und entfernen Sie unverbrauchte Köderreste.
  • Sicherheitshinweise: Beachten Sie immer die Sicherheitshinweise und Anwendungsanleitungen der Hersteller.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen bleibt ein Restrisiko für Sekundärvergiftungen bestehen. Daher ist es ratsam, auch alternative Methoden zu betrachten.

Alternativen zu Wühlmausgift

Wenn Sie umweltfreundliche Methoden zur Bekämpfung von Wühlmäusen bevorzugen, bieten sich verschiedene Alternativen an. Hier einige Optionen:

Mechanische Fallen

Mechanische Fallen sind eine bewährte Methode, Wühlmäuse zu fangen. Es gibt verschiedene Arten:

  • Drahtfallen: Robuste und wiederverwendbare Fallen.
  • Kippbügelfallen: Einfache und effiziente Fallen.
  • Röhrenfallen: Platzsparend und einfach zu handhaben.

Ultraschallgeräte

Diese Geräte senden Schallwellen aus, die für Wühlmäuse unangenehm sind und sie vertreiben, ohne sie zu töten. Die Wirksamkeit kann variieren.

Vergrämungsmittel

Vergrämungsmittel enthalten stark riechende Substanzen, die Wühlmäuse abschrecken. Sie können natürliche Öle oder speziell formulierte Repellentien verwenden.

Pflanzliche Abwehr

Bestimmte Pflanzen schrecken Wühlmäuse ab:

  • Kaiserkrone: Die stark riechenden Zwiebeln vertreiben Wühlmäuse.
  • Kreuzblättrige Wolfsmilch: Bekannt für ihre abschreckende Wirkung.

Biologische Kontrolle

Natürliche Feinde der Wühlmaus können eine wirksame Kontrolle bieten:

  • Katzen: Ihre Anwesenheit kann die Wühlmauspopulation reduzieren.
  • Greifvögel: Fördern Sie deren Ansiedlung durch Nistkästen.

Bodenbearbeitung

Regelmäßiges Umgraben des Bodens stört die Gänge der Wühlmäuse und verringert deren Population, besonders im Frühjahr und Herbst.

Barrieren

Physische Barrieren können Wühlmäuse fernhalten:

  • Maschendraht: Im Boden um Pflanzenbeete verbaut.
  • Wurzelschutzgitter: Schutzgitter um Wurzeln von Bäumen und Sträuchern.

Mit diesen Methoden können Sie Ihren Garten schützen und gleichzeitig die Umwelt schonen. Wählen Sie die Methode, die am besten zu Ihren Bedürfnissen passt, und passen Sie sie bei Bedarf regelmäßig an.

Bilder: CNGPICTURES / Shutterstock