Wiesenraute

Wiesenraute im Garten: Pflege, Standort und Vermehrung

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Die Wiesenrauten haben ein großes Verbreitungsgebiet. Ihre Ansprüche an den Standort machen sie zu idealen Zierpflanzen für den Garten. Sie verschönern Ecken des Gartens, die von anderen Gewächsen gemieden werden. Wiesenrauten erfreuen Sie bei richtiger Pflege über Jahre mit romantischen Blüten.

Thalictrum Standort
Die Wiesenraute gedeiht am besten im Halbschatten
AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich Wiesenrauten im Garten?
Wiesenrauten sind mehrjährige, krautige Pflanzen, die sich durch zarte Blüten und elegantes Laub auszeichnen. Sie bevorzugen halbschattige Standorte und nährstoffreiche, humose Böden. Die Pflege umfasst regelmäßiges Gießen, gelegentlichen Rückschnitt und Frühjahrsdüngung. Als Nachbarpflanzen eignen sich Goldkolben, Rodgersien und Ziergräser.

Herkunft

Die Gattung der Wiesenrauten mit lateinischem Namen Thalictrum umfasst zwischen 120 und 200 Arten, die weltweit verbreitet sind. Die Hahnenfußgewächse haben ihren Verbreitungsschwerpunkt in den gemäßigten Klimazonen. Wiesenrauten kommen in Nordamerika, China und Europa vor. Sie wachsen im Flachland und erklimmen Höhenlagen bis 900 Meter.

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Sie erinnern in ihrer Gestalt an Akeleien. Außerhalb der Blütezeit sind Wiesenrauten leicht mit den eng verwandten Arten zu verwechseln. Etwa sieben Arten werden in Gärten kultiviert, darunter die heimische Akeleiblättrige Wiesenraute, die den botanischen Namen Thalictrum aquilegifolium trägt.

Wachstum

Wiesenrauten sind krautige Pflanzen, die mit Hilfe von unterirdischen Überdauerungsorganen mehrjährig wachsen. Die Rhizome und Wurzelknollen können verholzen. Während ihrer Wachstumsperiode entwickeln sich die Pflanzen zu prachtvollen Stauden, die bis 180 Zentimeter hoch werden können.

Blätter

Thalictrum-Arten entwickeln sowohl Grund- als auch Laubblätter. Diese sind wechselständig am Stängel angeordnet. Die unteren Blätter sind in Spreite und Stiel gegliedert. Obere Stängelblätter sind ungestielt und sitzen direkt an der Sprossachse. Die Blattspreite erscheint ein- bis vierfach gefiedert. Ihre Blattfiedern sind rundlich, herz- oder nierenförmig geformt und an ihrer Spitze tief eingeschnitten. Wenige Arten bilden ungeteilte Blattspreiten aus.

Blüte

Wiesenrauten bilden Einzelblüten oder Blütenstände, die zwischen zwei und 200 kleine Blüten tragen können. Die Blütenstände wachsen bei den meisten Arten endständig. Ihre Gestalt ist sehr variabel. Sie können bis 40 Zentimeter lang werden.

Die Blüten sind zwittrig oder eingeschlechtlich aufgebaut und erscheinen radiärsymmetrisch. Sie bestehen aus einer einfachen Blütenhülle, die sich aus vier bis zehn Blütenhüllblätter zusammensetzt. Diese sind unscheinbar grünlich-gelb oder auffallend purpur- bis rosafarben gefärbt. Bei vielen Arten fallen die Blütenhüllblätter früh ab. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis August.

Frucht

Nach der Blütezeit entwickeln Wiesenrauten Sammelfrüchte, die zahlreiche Nüsschen enthalten. Teilweise sind die Nüsschen geschnäbelt. Diese Strukturen dienen der Verankerung. Die Früchte verhaken sich im Fell von Tieren.

Verwendung

Die zierlichen Pflanzen eignen sich für Staudenrabatte in halbschattigen Lagen. Hier sorgen die zarten Blüten für dezente Akzente. Sie eignen sich gut als Leitstauden, die mit kleineren Arten umsäumt werden. Als Vordergrundbepflanzung von dunklen Gehölzen machen Wiesenrauten eine gute Figur. In sonnigen Beeten wachsen Wiesenrauten, wenn der Boden genügend Feuchtigkeit bereitstellt.

In naturnah gestalteten Gärten kommt die heimische Art gut zur Geltung. Sie eignet sich zur Bepflanzung von Bienenweiden und schmückt Ufersäume an Gartenteichen. Das feuchte Mikroklima begünstigt das Wachstum der krautigen Pflanzen.

Gute Nachbarn:

  • Goldkolben
  • Rodgersien
  • Ziergräser

Essbar

Die Akeleiblättrige Wiesenraute kann problemlos in Gärten gepflanzt werden, in denen Kinder oder Haustiere spielen. Das Hahnenfußgewächs wird für die Zubereitung von Tees genutzt.

Welcher Standort ist geeignet?

Ideal ist ein Platz in halbschattigen und absonnigen Lagen. Wiesen und Waldränder kommen dem natürlichen Lebensraum nahe. Wiesenrauten bevorzugen kühlere Temperaturen.
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Welche Erde braucht die Pflanze?

Die Pflanzen fühlen sich auf einem nährstoffreichen Untergrund wohl, der einen hohen Anteil an Humus hat. Wiesenrauten gedeihen auf kalkhaltigen Böden. Sie sind auf frische Bedingungen angewiesen und fühlen sich bei einer hohen Luftfeuchtigkeit wohl. Ein trockener Untergrund beeinträchtigt das Wachstum. Die Chinesische Wiesenraute hat die höchste Toleranzschwelle bezüglich Trockenheit.

Der richtige Pflanzabstand

Orientieren Sie sich beim Pflanzen an den zu erwartenden Ausmaßen der jeweiligen Art. Jede Wiesenraute hat andere Platzansprüche. Die heimische Art duldet einen Abstand von mindestens 40 Zentimeter zum nächsten Exemplar.

Was ist die beste Pflanzzeit?

Gepflanzt werden Thalictrum-Arten im Frühjahr, wenn sie mehrere Blätter entwickelt haben. Diese frühe Pflanzzeit gibt den Hahnenfußgewächsen ausreichend Zeit, um bis zum ersten Winter anzuwachsen.

Wiesenraute vermehren

Da einige Wiesenrauten unterirdische Rhizome und Ausläufer entwickeln, mit denen sie sich vegetativ vermehren, entstehen nach ein paar Jahren dichte Pflanzenbestände. Diese können im Frühjahr ausgegraben und geteilt werden, um sie an einen neuen Standort zu pflanzen. Sie können die Pflanzen alternativ im Sommer direkt nach der Blüte teilen. Die Teilung ist nicht für eine Verjüngung erforderlich. Wiesenrauten sind langlebig und werden immer schöner, wenn sie ungestört wachsen dürfen.

Aussaat

Die Pflanzen säen sich gerne selbst über Samen aus. Diese können für die gezielte Vermehrung verwendet werden. Diese Vermehrungsmethode ist erfolgversprechender als andere Maßnahmen. Dazu sammeln Sie im Herbst die Nussfrüchte.

Füllen Sie ein Anzuchtgefäß mit einer Mischung aus Torf und Sand. Streuen Sie die Samen auf das Substrat und bedecken Sie diese leicht mit Sand. Anschließend wird die Erde befeuchtet und das Pflanzgefäß mit Folie abgedeckt. Das Anzuchtgefäß wird an einen geschützten Platz ins Freie gestellt, wo es den gesamten Winter verbringt. Überprüfen Sie regelmäßig die Substratfeuchtigkeit. Nach dem Kältereiz keimen die Samen im nächsten Frühling bei Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad Celsius. Sie benötigen halbschattige Bedingungen.

Kältebehandlung im Kühlschrank:

  • Gefrierbeutel mit Sand füllen
  • Samen einstreuen und Beutel verschließen
  • für vier bis sechs Wochen im Kühlschrank lagern
  • Feuchtigkeit des Substrat regelmäßig kontrollieren

Stecklinge

Im Frühsommer können Sie von einer kräftigen Mutterpflanze Stecklinge abschneiden, die zehn bis 15 Zentimeter lang sind. Entfernen Sie die untersten Blätter und stecken Sie die Triebe in ein mit Torf und Sand gefülltes Anzuchtgefäß. An einem geschützten und halbschattigen Standort entwickeln die Stecklinge frische Wurzeln.

Wiesenraute im Topf

Wiesenrauten eignen sich für die Kübelpflanzung, wenn Sie keinen Garten zur Verfügung haben. Sie benötigen ein ausreichend großes Gefäß, das mit humosem Substrat befüllt wird. Ein Abzugsloch im Boden sollte vorhanden sein. Obwohl Wiesenrauten frische bis feuchte Bedingungen bevorzugen, sollte das Substrat nicht vernässen. Der Kübel wird an einem halbschattigen Standort platziert. Für die Zimmerkultivierung sind Wiesenrauten nicht geeignet. Sie mögen luftige Verhältnisse und eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Wiesenraute gießen

Thalictrum-Arten erfreuen sich über eine regelmäßige Bewässerung, damit das Substrat konstant feuchte Verhältnisse bietet. Die Pflanzen zeigen sich empfindlich gegenüber Trockenperioden. Während des Sommers sollten Sie das Substrat regelmäßig überprüfen. Die Pflanzen benötigen neues Wasser bevor die oberste Bodenschicht abgetrocknet ist. Das Mulchen ist bei den zierlichen Gewächsen schwer realisierbar, da die Stängel schnell abbrechen.

Wiesenraute richtig düngen

Die Hahnenfußgewächse haben einen mittleren Nährstoffbedarf. Es reicht aus, wenn Sie im Frühjahr vor dem Austrieb der neuen Blätter Kompost auf das Substrat bringen. Sie können sich an dem Richtwert von ein bis zwei Liter Kompost auf einem Quadratmeter orientieren. Diese Menge reicht für eine Vegetationsperiode aus. Die Pflanzen müssen erst im folgenden Frühjahr erneut gedüngt werden.

Wiesenraute richtig schneiden

Wenn die Wiesenraute verblüht ist, kann sie großzügig zurückgeschnitten werden. Die grundständigen Blätter sollten stehen bleiben, damit die Pflanze ihren Stoffwechsel aufrecht erhalten kann. Nach kurzer Zeit treiben die Pflanze erneut aus und entwickeln frische Blatthorste.

Sobald die oberirdischen Pflanzenteile im Herbst abgestorben sind, können diese vollständig entfernt werden. Wenn Sie die verwelkten Blätter nicht abschneiden, werden diese im nächsten Frühjahr durch Mikroorganismen im Boden zersetzt. Dadurch werden die Rhizome mit frischen Nährstoffen versorgt.

Wie pflanze ich richtig um?

Da Wiesenrauten problemlos geteilt werden können, ist auch ein vollständiges Umpflanzen möglich. Diese Maßnahme empfiehlt sich im Frühjahr, bevor sich frische Blätter zeigen. Graben Sie die Wurzelknollen aus dem Boden uns pflanzen Sie diese an den neuen Standort ein, der vorher mit Kompost verbessert wurde. Sie sollten gründlich gewässert werden.

Überwintern

Die Hahnenfußgewächse benötigen keinen zusätzlichen Schutz im Winter. Die Rhizome sind winterhart und überstehen auch Minustemperaturen im zweistelligen Bereich ohne Probleme. Wenn Sie die Pflanzen im Kübel kultivieren, sollten Sie auf einen entsprechenden Winterschutz achten. Damit die Wurzelknollen nicht verfaulen, sollte das Substrat nicht vernässen. Schützen Sie den Kübel vor Schnee und Regen.

So überwintern Sie Kübelpflanzen:

  • mit Folie umwickeln
  • Zwischenräume mit Stroh und Laub ausstatten
  • Kübel auf einen Holzblock stellen

Läuse

Wenn der Standort zu schattig ist oder das Substrat zu wenig Feuchtigkeit gewährleistet, breiten sich Blattläuse auf dem Laub der Wiesenrauten aus. Sie stechen mit ihren spitzen Mundwerkzeugen kleine Löcher in die feinen Blätter, um den Pflanzensaft auszusaugen. Die befallenen Blätter bekommen gelbliche Flecken und sterben bei einem starken Befall ab.

Blattläuse lassen sich mit selbst hergestellten Pflanzensuden bekämpfen. Diese werden direkt auf die Blätter gesprüht. Brennnesseljauche wirkt vorbeugend gegen einen Blattlausbefall. Sie stärkt die Pflanze und macht sie resistenter gegen die Schädlinge. Achten Sie darauf, die Pflanzen nicht zu überdüngen. Ein Überschuss an Stickstoff im Saft macht die Pflanze attraktiver für Blattläuse.

Pilzbefall

Unter trockenen und warmen Bedingungen kommt es gelegentlich zu einer Ausbreitung des Echten Mehltaus. Dieser Pilz hinterlässt auf den Blättern einen samtigen Rasen, der sich leicht abwischen lässt. Betroffene Blätter sollten entfernt werden, damit sich die Sporen nicht weiter ausbreiten können. Achten Sie auf geeignete Standortbedingungen. Gut durchlüftete Pflanzenbestände und ein feuchtes Mikroklima bieten dem Echten Mehltau keine geeigneten Lebensbedingungen.

Tipp

Die Triebe von hoch wachsenden Arten brechen unter windigen Verhältnissen leicht ab. Anstatt einer unnatürlich wirkenden Staudenstütze können Sie die Wiesenrauten zwischen höhere Stauden setzen. Diese wirken als natürliche Stütze und schaffen eine harmonische und natürliche Atmosphäre.

Sorten

  • China-Wiesenraute: Rispenförmige Blütenstände mit hell-violetten Blüten. Blüht zwischen Juli und September. Bis 180 Zentimeter hoch.
  • Prächtigen Wiesenraute: Rispenförmige Blütenstände mit rotvioletten Blüten. Blüht von Juli bis August. Wuchshöhe bos 120 Zentimeter.
  • Thundercloud: Blüht von Mai bis Juli mit purpur- bis rosafarbenen Blütenrispen. Zwischen 70 und 90 Zentimeter hoch.