Wandelröschen

Wandelröschen: So gelingt die Pflege & Überwinterung

Das Wandelröschen (Lantana camara) bezaubert mit einem faszinierenden Farbwechsel während seiner Blütezeit. Der pflegeleichte Strauch, der hierzulande als Kübelpflanze kultiviert wird, benötigt dennoch einige Pflegemaßnahmen, um seine volle Pracht zu entfalten. Dieser Artikel liefert alle Informationen rund um den Anbau und die Pflege des Wandelröschens.

Wuchs

Das Wandelröschen (Lantana camara) wächst in tropischen und subtropischen Regionen als mehrjähriger Strauch mit überhängenden und borstigen Zweigen. In diesen klimatischen Bedingungen kann die Pflanze bis zu drei Meter hoch werden. Charakteristisch für das Wandelröschen sind die vierkantigen, im Alter verholzenden Äste, die oft hakig bedornt sind. Im heimischen Garten oder auf dem Balkon wird das Wandelröschen als Hochstämmchen oder Strauch angeboten und erreicht meist eine Höhe von 30 bis 150 cm, abhängig von Sorte und Pflege. Besonders kompakt wächst die Pflanze, wenn die Triebspitzen gelegentlich gekürzt werden. Dies fördert eine buschigere Struktur und reichere Blütenbildung.

Blätter

Die Blätter des Wandelröschens sind auffallend und besitzen mehrere charakteristische Merkmale: Sie sind dunkelgrün, oval, besitzen einen gesägten Rand und sind gegenständig am Stängel angeordnet. Eine markante Eigenschaft ist die raue Oberfläche der Blätter, die durch feine Behaarung und eine runzelige Struktur entsteht. Diese Struktur hilft der Pflanze, die Verdunstung von Wasser zu reduzieren und somit besser trockene Perioden zu überstehen. Die Blätter können über zehn Zentimeter lang werden und weisen eine deutliche Nervatur auf der Unterseite auf.

Blüte

Das Wandelröschen beeindruckt durch den bemerkenswerten Farbwechsel seiner Blüten während der langen Blütezeit von Mai bis Oktober. Die röhrenförmigen Einzelblüten sind in halbkugeligen, doldenartigen Köpfchen angeordnet, und öffnen sich von außen nach innen. Dies verleiht dem Blütenstand ein dynamisches Farbspiel. Während des Aufblühens zeigen die Blüten je nach Sorte unterschiedliche Farbverläufe, beispielsweise von Gelb über Orange bis Karminrot oder von Weiß zu Rot oder Violett. Einige Sorten verbleiben einfarbig oder zeigen nur geringfügige Farbänderungen. Die Farbenpracht zieht zahlreiche Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an.

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Früchte

Nach der Blütezeit bildet das Wandelröschen kugelige Steinfrüchte aus, die dekorativ, aber hochgiftig sind. Die Früchte sind zunächst grün und färben sich im reifen Zustand schwarz glänzend. Alle Teile der Pflanze, insbesondere die Früchte, sind sehr giftig und dürfen nicht verzehrt werden. Die Früchte sind etwa vier Millimeter groß und enthalten leberschädigende Substanzen. Manche Vogelarten vertragen die Früchte und tragen zur Samenverbreitung bei. Es ist wichtig, verblühte Blütenstände rechtzeitig zu entfernen, um die Bildung der giftigen Beeren zu verhindern.

Giftigkeit

Alle Teile des Wandelröschens (Lantana camara) sind giftig. Insbesondere die unreifen und reifen Früchte können sowohl bei Menschen als auch bei Haustieren schwere Vergiftungen verursachen. Symptome einer Vergiftung umfassen Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Atembeschwerden und in Extremfällen Leberversagen. Der Kontakt mit dem Pflanzensaft kann bei empfindlichen Personen zu Hautreizungen führen, da die Inhaltsstoffe photosensibilisierend wirken. Besonders Weidetiere wie Rinder, Schafe und Pferde sind gefährdet. Um die Bildung der giftigen Beeren zu verhindern, sollten verblühte Blütenstände regelmäßig entfernt werden.

Welcher Standort ist geeignet?

Das Wandelröschen bevorzugt einen sonnigen und geschützten Standort. Nur bei voller Sonne kann die Pflanze ihre Blütenpracht vollständig entfalten. Der Boden sollte nährstoffreich, lehmig und gut wasserdurchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Während der Sommermonate fördern warme Wetterphasen das Wachstum, während kühle Phasen oft zum Wachstumsstillstand führen. Zur Überwinterung muss das Wandelröschen an einen frostfreien Standort im Haus gebracht werden. Ein heller und kühler Winterplatz bei 6 bis 10 Grad Celsius ist ideal.

Wandelroeschen pflegen

Das Wandelröschen ist pflegeleicht, benötigt jedoch regelmäßige Aufmerksamkeit, um gesund und blühfreudig zu bleiben.

Gießen

Das Wandelröschen bevorzugt eine gleichmäßig feuchte Erde. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, um Wurzelfäule zu verhindern. Prüfen Sie vor dem Gießen mit einer Fingerprobe, ob die oberste Erdschicht trocken ist, und gießen Sie am besten morgens oder abends. Verwenden Sie Regenwasser oder kalkarmes Wasser, da die Pflanze empfindlich auf Kalk reagiert.

Düngen

Regelmäßige Düngung fördert das Wachstum und die Blütenbildung. Düngen Sie wöchentlich mit Flüssigdünger für Blühpflanzen oder verwenden Sie einen Langzeitdünger zu Beginn der Saison. Ab September sollten Sie die Düngung einstellen, um die Pflanze auf die Winterruhe vorzubereiten.

Schneiden und Umtopfen

Ein regelmäßiger Rückschnitt im Frühjahr fördert neue blühfreudige Triebe. Schneiden Sie die Triebe auf 10 bis 15 Zentimeter zurück und entfernen Sie verwelkte Blütenstände. Junge Pflanzen sollten etwa einmal im Jahr umgetopft werden, ältere alle zwei bis drei Jahre. Ein Topf mit guter Drainage ist wichtig, um Staunässe zu vermeiden.

Überwinterung

Wandelröschen sind nicht winterhart und müssen im Herbst ins frostfreie Winterquartier umziehen. Ein heller und kühler Standort mit Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius ist ideal. Reduzieren Sie das Gießen während der Winterruhe, gießen Sie nur so viel, dass die Erde nicht vollständig austrocknet. Ab Februar gewöhnen Sie die Pflanze langsam an wärmere Temperaturen und vermehrtes Gießen.

Wandelroeschen vermehren

Die Vermehrung gelingt am besten über Stecklinge im Frühjahr. Schneiden Sie ein etwa 10 Zentimeter langes Triebende unterhalb eines Blattknotens ab und entfernen Sie die unteren Blätter. Setzen Sie den Steckling in Anzuchterde und halten Sie ihn gleichmäßig feucht. Decken Sie den Topf mit einer durchsichtigen Folie ab oder stellen Sie ihn in ein Mini-Gewächshaus, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Nach etwa drei bis vier Wochen sollten sich Wurzeln gebildet haben.

Sorten & Arten

Wandelröschen (Lantana camara) sind bekannt für ihre Farbvielfalt und die Fähigkeit, im Laufe der Blütezeit ihre Farbe zu ändern. Hier sind einige der auffälligsten Sorten:

  • ‚Arlequin‘: Diese Sorte zeigt eine bemerkenswerte Farbenvielfalt von Gelb, Orange, Rot und Rosa und eignet sich hervorragend für Kübel und Garten.
  • ‚Bandana Pink‘: Zweifarbige Blüten in Pink- und Orangetönen, ideal für kleinere Gärten oder Balkonkästen.
  • ‚Calippo Gold‘: Leuchtend chromgelbe Blüten und ein aufrechter, buschiger Wuchs.
  • ‚Cream Carpet‘: Zarte cremeweiße Blüten bieten einen eleganten Kontrast zu dunklem Laub.
  • ‚Esperanta Pink‘: Langanhaltende Blüten in Rosa-, Orange- und Gelbtönen, kompakter Wuchs.
  • ‚Fabiola‘: Leuchtend rote Blüten mit angenehm duftender Note, buschiger Wuchs.
  • ‚Tropic Lantanas Tukan‘: Frühblühende, weiß-gelbe Blüten.
  • ‚Calippo Tutti Frutti‘: Spektakuläres Farbspiel in Orange, Gelb, Violett und Rosa.

Krankheiten & Schädlinge

Wandelröschen sind relativ robust, können aber gelegentlich von Schädlingen oder Krankheiten befallen werden. Besonders im Winterquartier ist die Anfälligkeit erhöht.

Häufige Schädlinge:

  • Blattläuse: Saugen an den Blättern, was zu Verformungen und klebrigen Ablagerungen führt.
  • Weiße Fliege: Befallen hauptsächlich die Blattunterseiten und treten häufig im Winterquartier auf.
  • Spinnmilben: Bei trockener Luft erscheinen sie und hinterlassen feine Gespinste.

Krankheiten:

Grauschimmel (Botrytis): Tritt bei hoher Luftfeuchtigkeit und schlechter Belüftung auf und äußert sich durch graue Beläge auf Blättern und Blüten.

Vorbeugung und Bekämpfung:

Regelmäßige Kontrollen und gezielte Maßnahmen können helfen, Schädlinge und Krankheiten zu verhindern oder zu bekämpfen. Sorgen Sie für optimale Standortbedingungen mit ausreichender Belüftung und moderater Luftfeuchtigkeit. Bei Befall nutzen Sie geeignete biologische Pflanzenschutzmittel und entfernen Sie abgestorbene Pflanzenteile und verwelkte Blüten regelmäßig. Durch diese Maßnahmen bleibt Ihr Wandelröschen gesund und blühfreudig.

Häufig gestellte Fragen

Wie wirkt sich der Farbwechsel der Wandelröschen auf Bestäuber aus?

Die faszinierende Farbveränderung der Blüten während der Blütezeit von Mai bis Oktober, die von Gelb über Orange bis Karminrot oder Weiß zu Rot und Violett reichen können, zieht eine Vielzahl von Bestäubern an. Besonders freuen sich Bienen, Schmetterlinge und das Taubenschwänzchen, ein Wanderfalter, der ursprünglich nur am Mittelmeer vorkommt, sich aber nun auch in Deutschland ausbreitet.

Warum sind bestimmte Vogelarten nicht von der Giftigkeit der Wandelröschen betroffen?

Auch wenn die Steinfrüchte des Wandelröschens für Menschen und viele Haustiere hochgiftig sind, gibt es Vogelarten, die diese Früchte problemlos vertragen. Diese Vögel tragen zur Samenverbreitung von Lantana camara bei.

Welche spezifischen Schädlinge und Krankheiten bedrohen das Wandelröschen im Winterquartier?

Im Winterquartier ist das Wandelröschen besonders anfällig für Spinnmilben und Grauschimmel. Je höher die Überwinterungstemperatur, desto größer ist die Gefahr eines Schädlingsbefalls. Regelmäßige Kontrollen auf Blattunterseiten helfen, einen Befall durch die Weiße Fliege zu erkennen. Auch Blattläuse können im Sommer auftreten.

Welche Besonderheiten gibt es bei der Bestäubung des Wandelröschens in seiner Heimat im Vergleich zu Deutschland?

In der Heimat des Wandelröschens, wie den tropischen und subtropischen Regionen Amerikas, gehören Kolibris zu den häufigsten Bestäubern. In Deutschland übernehmen jedoch das Taubenschwänzchen, Bienen und Schmetterlinge diese Aufgabe, da Kolibris hier nicht heimisch sind.

Bilder: bernd86 / iStockphoto