Venusfliegenfalle

Venusfliegenfalle: Blüte und Samen erfolgreich ernten

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Die Venusfliegenfalle fasziniert mit ihren Fangblättern, doch auch ihre Blüten und Samen bergen spannende Möglichkeiten zur Vermehrung. Dieser Artikel gibt Einblicke in die Vermehrung der Venusfliegenfalle durch Samen und Teilung.

Venusfliegenfalle über Samen vermehren
Nur befruchtete Blüten bringen Samen hervor

Blütezeit und Blütenaufbau der Venusfliegenfalle

Die Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula) zeigt ihre Blüten typischerweise zwischen Mai und Juli. Die Blütenstängel können bis zu 30 cm hoch wachsen und überragen die Fangblätter der Pflanze. Dieser Abstand verhindert, dass bestäubende Insekten in die Fallen geraten.

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Die weißen, zwittrigen Blüten haben einen Durchmesser von zwei bis drei Zentimetern und bestehen aus fünf Kelchblättern sowie fünf Kronblättern. Diese Struktur ermöglicht Selbstbestäubung, was für die Samenbildung entscheidend ist.

Wenn die Pflanze für ihre Fangblätter kultiviert wird, sollten die Blüten abgeschnitten werden, um die Energie in die Entwicklung kräftiger Fangblätter zu leiten. Für die Samenproduktion lassen Sie die Blüten bis zur Samenreife stehen.

Bestäubung der Venusfliegenfalle

Die Bestäubung ist zentral für die Samenbildung. In der Natur erledigen dies Insekten wie Bienen, Käfer und Fliegen. Halten Sie die Pflanze als Zimmerpflanze, können Sie die Bestäubung manuell unterstützen:

  1. Verwenden Sie einen feinen Pinsel oder ein Wattestäbchen.
  2. Streichen Sie vorsichtig über die Staubblätter, um Pollen aufzunehmen.
  3. Tragen Sie den Pollen behutsam auf die Narbe einer Blüte auf.

Durch manuelle Bestäubung können Sie sicherstellen, dass Samen gebildet werden, um neue Venusfliegenfallen zu züchten.

Erntezeitpunkt und Erntemethoden der Samen

Ist die Blüte vertrocknet, sind die Samen reif. Die reifen Samen sind klein und schwarz. Für die Ernte können folgende Methoden angewendet werden:

  1. Blütenstände abschneiden und Samen ausklopfen: Schneiden Sie trockene Blütenstände ab und klopfen Sie die Samen in eine Schale.
  2. Natürlicher Fall: Stellen Sie eine Schale unter die vertrocknete Blüte und warten Sie, bis die Samen herausfallen.
  3. Auffangbeutel: Binden Sie eine Tüte um den vertrockneten Blütenstand, um die Samen aufzufangen.

Sammeln Sie die Samen und lagern Sie sie dunkel, kühl und trocken, um ihre Keimfähigkeit bis zur Aussaat im Frühjahr zu erhalten.

Lagerung der Venusfliegenfallen-Samen

Die richtige Lagerung verlängert die Keimfähigkeit der Samen bis zur Aussaat. Bewahren Sie die Samen an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort auf. Ideale Bedingungen finden sich bei Temperaturen um 5°C, etwa im Kühlschrank. Verpacken Sie die Samen luftdicht, um Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen zu vermeiden.

Aussaat der Venusfliegenfallen-Samen

Für die Aussaat der Venusfliegenfallen-Samen benötigen Sie spezielle Bedingungen. Folgende Schritte können Ihnen dabei helfen:

1. Vorbereitung der Samen:

Kältebehandlung kann die Keimhemmung brechen. Legen Sie die Samen für 2-4 Wochen bei etwa 5°C in den Kühlschrank.

2. Substrat und Töpfe vorbereiten:

Verwenden Sie kleine Anzuchtgefäße mit einer Mischung aus Torf, Perlit und Quarzsand. Feuchten Sie das Substrat gründlich an.

3. Aussaat:

Streuen Sie die Samen oberflächlich auf das Substrat. Da es sich um Lichtkeimer handelt, dürfen die Samen nicht mit Erde bedeckt werden.

4. Licht und Feuchtigkeit:

Stellen Sie die Töpfe an einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Hohe Luftfeuchtigkeit kann durch ein Mini-Gewächshaus oder eine perforierte Plastiktüte sichergestellt werden.

5. Keimung:

Unter optimalen Bedingungen keimen die Samen nach 20 bis 30 Tagen. Entfernen Sie Schimmelsporen sofort.

Pikieren Sie die Keimlinge, wenn sie etwa 2 cm groß sind, in größere Töpfe mit dem gleichen Substrat, um ihnen mehr Raum zum Wachsen zu bieten.

Keimdauer und Keimbedingungen

Die Keimdauer liegt zwischen 2 und 6 Wochen. Für optimale Bedingungen:

  • Substrat und Temperatur: Verwenden Sie eine Mischung aus Torf, Perlit und Quarzsand bei etwa 20°C.
  • Stratifizierung: Wenn erforderlich, behandeln Sie die Samen durch wechselnde Kälte- und Wärmephasen.
  • Aussaat: Streuen Sie die Samen oberflächlich auf das Substrat.
  • Luftfeuchtigkeit: Verwenden Sie ein Mini-Gewächshaus oder eine durchsichtige Plastiktüte.
  • Licht: Stellen Sie die Töpfe an einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Regelmäßige Feuchtigkeitskontrolle ist unerlässlich.

Pikieren der Venusfliegenfallen-Keimlinge

Sind die Keimlinge etwa 2 cm groß, sollten Sie diese pikieren. Folgen Sie diesen Schritten:

1. Vorbereitung der neuen Töpfe:

Füllen Sie kleine Töpfe mit Karnivorensubstrat und feuchten Sie es gründlich an.

2. Entnehmen der Keimlinge:

Heben Sie die Keimlinge vorsichtig aus dem Anzuchttopf.

3. Umsetzen der Keimlinge:

Setzen Sie zwei bis drei Keimlinge pro Topf in das vorbereitete Substrat. Drücken Sie das Substrat leicht an.

4. Nachsorge:

Stellen Sie die Töpfe an einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Verwenden Sie bei Bedarf ein Mini-Gewächshaus zur Erhaltung der Luftfeuchtigkeit.

Kontrollieren Sie die Feuchtigkeit regelmäßig und vermeiden Sie Staunässe.

Alternative Vermehrungsmethode: Teilung der Venusfliegenfalle

Neben der Samenaussaat können Sie Venusfliegenfallen durch Teilung vermehren. Diese Methode ist besonders geeignet, wenn Sie die Pflanze ohnehin umtopfen. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Pflanze aus dem Topf nehmen: Nehmen Sie die Pflanze vorsichtig samt Wurzelballen aus dem Topf.
  2. Teilung der Pflanze: Trennen Sie die Pflanze sorgfältig in kleinere Einheiten, wobei jede Einheit mindestens einen Trieb und genügend Wurzeln haben sollte.
  3. Einsetzen in neues Substrat: Pflanzen Sie die getrennten Einheiten in frisches Karnivorensubstrat ein und befeuchten es gründlich.
  4. Nachsorge: Stellen Sie die neuen Pflanzen an einen hellen, warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Gießen Sie regelmäßig mit kalkfreiem Wasser.

Diese Methode bietet eine einfache Alternative zur Vermehrung und fördert die Entwicklung mehrerer Pflanzen aus einer Mutterpflanze.

Bilder: JaimePharr / iStockphoto