Trauerweide

Trauerweide: Pflanzung, Pflege und schöne Sorten

Die Trauerweide (Salix babylonica) verzaubert mit ihrer charakteristischen Wuchsform und ist ein beliebter Zierbaum für große Gärten und Parkanlagen. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Merkmale der Trauerweide, von der Pflanzung über die Pflege bis hin zu verschiedenen Sorten und Verwendungsmöglichkeiten.

Wuchs

Die Trauerweide, auch unter den Namen Hängeweide und Salix babylonica bekannt, ist ein schnell wachsender und frostharter Laubbaum mit einer Höhe von 15 bis 20 Metern. Der Stamm, der oft gewunden ist, kann bis zu 12 Meter hoch werden und einen Durchmesser von über 85 Zentimetern erreichen. Die Krone ist breit gewölbt und ausladend, mit weit herabhängenden, dünnen, rutenförmigen Zweigen, die ihr ein majestätisches Erscheinungsbild verleihen.

Die Rinde verändert sich im Laufe der Zeit von gelblich zu bräunlich und entwickelt eine rissige Struktur. Bei jungen Bäumen ist die Rinde hellgrau und seidig behaart, während ältere Bäume bruchgefährdet werden können.

Blätter

Die sommergrünen Blätter der Trauerweide sind lanzettlich geformt, bis zu 17 Zentimeter lang und etwa 2,5 Zentimeter breit. Die Blattoberseite ist frischgrün bis dunkelgrün, während die Unterseite blau-grün bis grau-grün gefärbt ist. Der Blattrand ist knorpelig gesägt, und der Blattstiel misst etwa fünf Millimeter. Nebenblätter sind selten vorhanden. Im Herbst nehmen die Blätter eine gelb-grüne Färbung an und verströmen zudem einen leichten Duft.

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Blüte

Im April und Mai blüht die Trauerweide zeitgleich mit dem Laubaustrieb und bildet gelbe Kätzchen, die etwa vier bis fünf Zentimeter lang sind. Die Trauerweide ist zweihäusig getrenntgeschlechtig, was bedeutet, dass männliche und weibliche Blüten auf separaten Bäumen zu finden sind.

  • Männliche Kätzchen: Diese Kätzchen besitzen Blüten mit zwei kahlen Staubblättern und zylindrischer Form.
  • Weibliche Kätzchen: Diese verfügen über einen kahlen Fruchtknoten und dicke Narben.

Die Tragblätter der Kätzchen sind einfarbig und hell, mit locker behaarter Außenseite.

Früchte

Nach Bestäubung der weiblichen Blütenstände entwickeln sich aus den Kätzchen kleine, mehrsamige Kapselfrüchte. Diese öffnen sich bei Reife und setzen zahlreiche Samen frei, die mit seidigen Haarschöpfen versehen sind und vom Wind verbreitet werden. Zwar haben die Früchte keinen besonderen Zierwert, tragen aber zur natürlichen Vermehrung der Trauerweide bei.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Trauerweide bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und benötigt ausreichend Platz, um sich zu entfalten. Ein Abstand von mindestens 20 Metern zu Gebäuden und Gehwegen ist empfehlenswert, da das weitreichende Wurzelsystem ansonsten Schäden verursachen kann. Ideal sind feuchte bis nasse, gut durchlässige und nährstoffreiche Böden, die gerne auch kalkhaltig sein dürfen. Die Nähe zu Gewässern wie Teichen oder Bächen ist besonders vorteilhaft.

Pflanzung

Die beste Zeit zur Pflanzung der Trauerweide ist das Frühjahr vor dem Austrieb oder der Herbst bei frostfreiem Boden. Sie können auch Containerware ganzjährig pflanzen, wobei die blattlose Zeit Vorteile bietet. Wählen Sie einen Standort mit ausreichend Platz für die raumgreifenden Wurzeln und die ausladende Krone. Das Pflanzloch sollte doppelt so groß und tief wie der Wurzelballen sein. Stellen Sie den Wurzelballen vor dem Einsetzen in Wasser, verbessern Sie das Pflanzloch mit Kompost und wässern Sie die Pflanze nach dem Einsetzen gründlich.

Trauerweide pflegen

Trauerweiden sind pflegeleicht, benötigen aber einige grundlegende Maßnahmen:

  • Regelmäßiges Gießen, besonders nach der Pflanzung und in heißen Sommermonaten.
  • Im Frühling eine Schicht Kompost rund um den Baum verteilen.
  • Bei nährstoffarmen Böden gelegentlich organischen Dünger wie Hornspäne verwenden.
  • Eine Mulchschicht im Herbst hilft, den Boden feucht zu halten.

Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht notwendig, jedoch sollten abgestorbene oder beschädigte Zweige im zeitigen Frühjahr entfernt werden. Größere Rückschnitte verträgt die Trauerweide gut.

Krankheiten sind selten, es können jedoch Weidenschorf, Bleiglanz oder Triebspitzendürre auftreten. Junge Trauerweiden sollten im Winter vor Frost geschützt werden.

Trauerweide richtig schneiden

Trauerweiden sind schnittverträglich und treiben nach einem Rückschnitt schnell wieder aus. Ein Schnitt ist im zeitigen Frühjahr ideal, um abgestorbene, kranke oder bruchgefährdete Äste zu entfernen. Für einen harmonischen Wuchs können junge Trauerweiden zurückgeschnitten werden, um eine dichte Krone zu entwickeln. Ein Formschnitt im Februar fördert dies. Auch ein starker Rückschnitt ist möglich; dieser sollte jedoch vor dem Austrieb neuer Triebe erfolgen.

Die Trauerweide kann auch zu einer Kopfweide geschnitten werden, indem alle zwei bis drei Jahre alle Zweige bis auf kurze Aststummel entfernt werden. Dies sorgt für eine kompakte Krone und ist besonders pflegeleicht.

Sorten & Arten

Es gibt verschiedene Sorten der Trauerweide, die sich in bestimmten Merkmalen unterscheiden:

  • Echte Trauerweide (Salix babylonica): Ursprünglich aus Ostasien, erreicht sie Höhen von bis zu 20 Metern. Die Äste sind weit ausladend und die Zweige hängen rutenförmig herab.
  • ‚Tristis Resistenta‘: Eine krankheitsresistente Sorte.
  • ‚Chrysocoma‘: Eine Kreuzung der Dotter-Weide mit der Echten Trauerweide, die Merkmale beider Elternpflanzen vereint.
  • Wisconsin Trauerweide (Salix × blanda): Auch bekannt als Thurlow-Trauerweide, gut an das nordamerikanische Klima angepasst.

Die Trauerweide wird oft mit der Hängenden Kätzchenweide verwechselt, die jedoch kleiner und eher strauchförmig ist.

Verwendung

Die Trauerweide ist ideal für große Hausgärten, Parkanlagen und Landschaftsparks. Ihre charakteristische Wuchsform macht sie besonders attraktiv in der Nähe von Wasserflächen wie Teichen und Flüssen. Sie wird häufig als Solitärbaum gepflanzt, um ausreichend Platz für das ausladende Wurzel- und Kronensystem zu bieten.

Das Holz der Trauerweide ist weich und findet wenig wirtschaftliche Nutzung, eignet sich jedoch für traditionelle Handwerksarbeiten wie die Herstellung von Weidenflöten und Körben. Die Trauerweide ist auch ein effektives Pumpgehölz, das zur Trockenlegung von Flächen mit Staunässe verwendet werden kann.

Trauerweiden bieten Lebensraum für zahlreiche Insekten, Vögel und Kleinsäuger. Ihre Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Hummeln. Sie sind weniger als Nistplätze für Vögel geeignet, da die nach unten gerichteten Zweige wenig sichere Regionen bilden.

Die Trauerweide bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und gedeiht auf feuchten, gut durchlässigen Böden. Sie eignet sich besonders für große Gärten und Parkanlagen, wo sie freistehend ihre ganze Pracht entfalten kann.

Häufig gestellte Fragen

Warum wird die Trauerweide oft mit Romantik und Melancholie assoziiert?

Die Trauerweide genießt seit Jahrhunderten eine hohe symbolische Bedeutung, besonders im Zeitalter der Romantik. Dichter und Maler interpretierten menschliche Empfindungen wie Trauer und Melancholie in die weinenden, überhängenden Äste des Baums hinein. Besonders ihre schlanken, herabhängenden Zweige, die oft traurig im Wind wehen, tragen zu dieser melancholischen Anmutung bei.

Welche Vorteile bietet die Trauerweide als Helferin zur Trockenlegung von Flächen?

Trauerweiden sind als sogenannte „Pumpgehölze“ bekannt. Sie verdunsten stark über ihre Blätter und ermöglichen es dadurch, dass ihre Wurzeln viel Wasser aus dem Boden aufnehmen. Diese Eigenschaft prädestiniert die Trauerweide zur Trockenlegung von Flächen mit Staunässe, was sie in der Landschaftspflege nützlich macht.

Welche Bedeutung haben die Trauerweiden für die Fauna, insbesondere für Insekten und Vögel?

Die Blüten der Trauerweide sind eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und andere von Pollen und Nektar lebenden Insekten. Allerdings eignen sich Trauerweiden aufgrund ihrer nach unten gerichteten Zweige weniger als sichere Nistplätze für Vögel. Trotzdem bieten sie Lebensraum für zahlreiche Insekten und Kleinsäuger.

Wie erkennt man Unterschiede zwischen Trauerweiden und Silberweiden?

Trauerweiden wie Salix babylonica und Salix alba ‚Tristis‘ haben jeweils markante Merkmale. Die echte Trauerweide (Salix babylonica) hat lange, rutenförmige, herabhängende Zweige und ist frostempfindlicher als ihre Hybride, die Silberweide (Salix alba ‚Tristis‘). Im Gartenbau wird oft die Hybride bevorzugt, da sie besser winterhart ist und aufgrund der dichten, silbrig schimmernden Behaarung ihrer Laubblätter als attraktiver gilt.

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